Möchte mich an dieser Stelle noch einmal zu Wort melden (vorallem da der Threadstarter bis jetzt noch keine Details genannt hat).
Zum Thema AS3
Bis jetzt sind die Erfahrungen noch recht positiv - das einzige größere Problem, welches mir bekannt ist, ist die Tatsache, dass hin und wieder der Compiler ohne Fehlermeldung einfach hängen bleibt (wenn man 2 Stunden wartet passiert noch immer nix) - hier hilft immer ein PC-Neustart.
Ansonsten läuft es erstaunlich gut - die Library-Verwaltung ist etwas gewöhnungsbedürftig, ansonsten bin ich zufrieden.
In AS3 sind auch die Feldbus-Konfiguratoren integriert - was speziell bei Profibus fein ist, aber auch die CanOpen und Modbus-Unterstützung ist jetzt drin (allerdings hängt hier der Erfolg sehr von der Qualität der eds-Dateien ab - die von SEW funktionieren wunderbar, die von Pilz (PnozMulti) laufen gar nicht.
Thema Preise und Geschwindigkeit
Dass die Dinger extrem schnell sind, ist ja kein Geheimnis. Auch ist es eine feine Sache, dass man nicht für jeden Blödsinn extra Optionen kaufen muss. Am tollsten war das beim Thema CNC - hier musste ich zwar sehr viel Zeit in die Einbindung und Anpassung des CNC-Kernprogrammes investieren, allerdings kostete die Option pauschal EUR 480 + MWSt. egal ob i 3 Achsen oder 35 anbinde.
Von den reinen Modulpreisen her (speziell bei IOs) kann ich jetzt nicht behaupten, dass B&R so viel günstiger ist - den Preisvergleich X20 - ET200S gewinnt B&R nur dann, wenn nur 3-4 IO-Module dranhängen (die Busanschaltungen sind wesentlich billiger als bei Siemens) - bei den eigentlichen IO-Modulen hatte Siemens zuletzt die Nase immer dünn vorne.
Was aber trotzdem fein ist, sind so Tatsachen, dass es recht flotte CPUs (wie z.B. EC20) schon um ein paar Hundert Euros gibt, mit denen man schon einige Spezialanwendungen lösen kann - und Dinge wie Ethernet und VNC-Server sind von vornherein drauf.
Zum Thema Vergleich und Anwendungen:
B&R ist beim Serien(nahen) Maschinenbau einfach super einzusetzen, da es von ganz klein bis ganz groß alles gibt - die Dinger sind schnell und im Prinzip für jeden Blödsinn offen. Aber auch für Versuchsaufbauten, Messvorrichtungen, komplexe CNC-Anwendungen usw. sind sie super einsetzbar.
Mittlerweile geht B&R auch den mehr und mehr den Weg "Konfigurieren statt Programmieren" - war es vor einigen Jahren noch notwendig, die Konfigurationsregister eines 2003-Temperaturmoduls per Programm zu beschreiben, so lässt sich dies heute alles im AS konfigurieren - auch die Feldbus-Anbindung hat mittlerweile fast den Komfort eines Simatic-Managers erreicht. Nichtsdestotrotz bleibt das System offen, und man kann die Can-Schnittstellen auf Telegrammebene behandeln, und beliebige Protokolle nachbilden (hab mal ein Projekt gemacht, wo wir 3 Protokolle auf einem Can-Bus betrieben haben - der Zeitaufwand hat sich in jedem Fall gelohnt, da ich das ganze 12 mal gebraucht habe, und der Kunde diese Mixtur auch bei Eigenbauprojekten weiterverwendem konnte)
Wo B&R allerdings immer noch anderen Produkten (speziell im Vergleich zu S7) hinterherhinkt, ist das Thema "Ändern im laufenden Betrieb". Ist ist z.B. kaum möglich, geänderte Tasks "stoßfrei" in die CPU zu laden. Man kann dieses Problem zwar (wenn man sich mit AS gut auskennt) mit organisatorischen und programmtechnischen Maßnahmen umgehen - allerdings für Neueinsteiger ist das recht mühsam. Somit ist dies vor allem bei weit verzweigten Anlagen, welche nie abgestellt werden können, ein k.o.-Kriterium - hier ist nach wie vor S7 die erste Wahl.
mfg Maxl