Step 7 Sind Trennrelais noch zeitgemäß bzw. Sinnvoll?

Dekuika

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Hallo Kollegen,

ich stehe mal wieder vor der Aufgabe, eines unserer Werke mit einer neuen Steuerung auszustatten.
Ich werde eine 1515-2 PN verwenden. Und wie üblich stelle ich mir die Frage, ob ich klassisch mit 24VDC Ein- und Ausgängen mit Trennrelais fahre oder auf 230 VAC Relais/Triac-Module umsteige. Was habt Ihr für Erfahrungen mit den 230 Volt Karten, bzw. was würde gegen eine Verwendung sprechen?
Danke im voraus für die Antworten.
Dirk.
 
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Ausgänge haupsächlich Schütze.
Eingänge Druckschalter, Näherungsschalter, mech. Endschalter usw..
Ist ein Kieswerk aus den 70ern.
Ich überlege, die Schütze direkt mit 230VAC zu Schalten, die Rückmeldung von Schützen und Motorschutzrelais auf 24VDC umzubauen und die Peripherie, 230VAC von Steuertrafo, direkt auszuwerten. Ich würde mir da etliche Trennrelais sparen. Ca. 70 Schütze und etliche Positionsmeldungen.
 
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Meine Meinung: 230VAC SPS-Karten braucht eigentlich niemand (*), außer dem Erstlieferanten der im Angebots-Preiskampf unbedingt die Koppelrelais einsparen muß, ohne Rücksicht welche unnötig hohen Folgekosten auf den Betreiber zukommen bei immer mal möglichen Kurzschlüssen/Überspannungen in der Feld-Verkabelung, wo dann ganze SPS-EA-Module ausgetauscht werden müssen anstatt einzelner Relais. Mache es klassisch mit Standard 24VDC Ein- und Ausgangsmodulen und Relais.

(*) Es sei denn, im Schaltschrank ist wirklich absolut kein Platz für Koppelrelais. Oder die Steuerungsaufgabe kann mit ein, zwei LOGO realisiert werden.

Harald
 
Danke Harald,
Du hast genau die Wunde (Platz im Schaltschrank) getroffen.
Aber ich tendiere auch eher zu der klassischen Variante. Den Platz werde ich schon finden.
 

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Ich verbaue gerne Schütze mit 24V Spule (für größere Leistungen gibt es die auch mit eingebauter Verstärker Logik zB.: AB Elektronische Spulen ###-E Serie).

Braucht keine Koppelrelais, trotzdem Standard 24V Karten.
 
Dann müsste ich aber ca. 70 Leistungsschütze mit bis zu 120 KW austauschen.
und ob ich das meiner Geschäftsführung schmackhaft machen kann? ;-)
 
Noch ein Aspekt für Koppelrelais beim Retrofit:
Du kannst die Anlage schrittweise umrüsten.
Koppelrelais parallel zur Schützlogik.
Und so kann man schön bis zu einem bestimmten Grad Antrieb für Antrieb auf die SPS nehmen
 
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z.b.

Wenn die 150kW Schütze vom Spule Ansteuerung die Leistungsdaten der Karte nicht überschreiten würde meinerseits nichts dagegen sprechen.
Wenn die Ausgängen der Karte selbst gut abgesichert werden. (Pro gruppe).
Eventuell die Ausgängen noch extra schutzen mit VDR Wiederständen parallel über die Spule
 
Ich setze öfter mal die RQ karten der et200sp Bauform für schützansteuerung ein, die sind recht günstig und es gibt sie mit Handbedienung. Das sind dann nur viererkarten, also nicht so ein grosser Verlust, wenn man sie zerstört. Sonst setzte ich triac und relaiskarten nur für Leuchtenansteuerungen ein, da verzichte ich auf Koppelrelais.
 
Meine Frage war ja eigentlich, wie zuverlässig die Relaiskarten der 1500er Serie sind. Meine älteste Logo 230 rennt seit 2004 und schaltet 48 und 30 KW Schütze. Bei knapp 3000 Betriebsstunden sind das 18000 Schaltspiele. Allerdings darf ich nicht außer Acht lassen, dass sich ein Trennrelais von einem Elektriker (bzw. versierten Bediener) auswechseln lässt, für ein SPS-Bauteil aber ein Fachmann erforderlich ist. Zumindest sollte derjenige schon mal eine SPS aus der Nähe gesehen haben. Also habe ich mich dann doch wieder für die klassische Art entschieden. Aber trotzdem Danke für Eure Hilfe.
 
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Hallo Blockmove,
Danke für Deine Antwort, aber wie willst Du so ein Durcheinander wie auf dem Foto schrittweise umbauen. Da lobe ich mir die Struktur einer SPS-Steuerung. ;-)20211028_075354.jpg
 
Hallo Blockmove,
Danke für Deine Antwort, aber wie willst Du so ein Durcheinander wie auf dem Foto schrittweise umbauen. Da lobe ich mir die Struktur einer SPS-Steuerung. ;-)
Da ich Ü50 bin, bin ich auch noch mit Schützsteuerungen groß geworden.
Also als Durcheinander würd ich den Plan gar nicht bezeichnen.
Aber klar wenn du genügend produktionsreife Zeit hast, ist es einfacher einen neuen Schrank hinzustellen.
 
Es wird nur neu verdrahtet. Dauert pro Schrank 2-3 Tage. Erkläre mal einem Neuling, wo er da mit der Fehlersuche beginnen soll. Meistens hörst Du nach dem ersten Blick "Kann ich nicht". Oder im Urlaub klingelt ständig das Handy.:mad:
 
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@dekuika der Schaltplan sieht doch recht sauber aus. Aber ich verstehe dein Einwand bezüglich der Neulinge. Habe auch solche.

Sehe hier aber alle in der Pflicht (mich eingeschlossen), den "Neulingen" was bei zu bringen, damit sie in der Lage sind diese Art der Aufgaben zu erledigen. Fachkräftemangel kommt dadurch, weil man seit langen nicht mehr willens ist in Bildung zu investieren. Egal auf welcher Ebene. Das fängt bei den Eltern Zuhause an und zieht sich durch die ganze Bildungshistorie der heutigen Neulingen. Wissensvermittlung kann manchmal sehr mühsam sein und Nerven kosten.
 
Das Problem ist nur, dass die meisten Jugendlichen, die das logische Denkvermögen mitbringen, heutzutage keinen handwerklichen Beruf mehr ergreifen. Würde ich sicher auch nicht mehr. Und bei einer SPS kannst Du per Fernwartung oder telefonisch besser helfen.
 
Na also wirklich: "Der Schaltplan sieht doch recht sauber aus"

Finde ich garnicht! Als erste Skizze vieleicht noch ok, aber und das habe ich damals, vor grob 30 Jahren, schon so gelernt:

Signalfluss von OBEN nach UNTEN, von LINKS nach RECHTS, von VORNE nach HINTEN.
 
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