kommt wohl auf den konkreten Einzelfall an. Bei Massenprodukten kann es schon wirtschaftlich sein an der unteren Grenze der zulässigen Zuverlässigkeit zu arbeiten. Obwohl aus meiner Erfahrung kostengetriggert die Risiken gerade bei Pneumatik unterschätzt werden, ab 20er Zylinder bei 5 Bar kann man mit der Möglichkeit irreversibler Verletzungen rechnen, in aller Regel ist der Zugang auch "häufig", wenn das Ganze nicht grad in irgend einem geschlossenen Gehäuse ist wo allenfalls zur Wartung eingegriffen wird. Sicher wird es bei der Vielfalt der Pneumatik auch Fälle geben, wo Kat 1 ausreicht. Im Sondermaschinenbau macht es aber aus meiner Sicht wirtschaftlich keinen Sinn, Engineeringaufwand mit dem Ziel zu betreiben, die im Einzelfall billigste gerade noch zulässige Lösung zu suchen. Hier ist eine möglicherweise überdimensionierte, aber in >90% der Fälle ohne weiteres Überlegen und Rechnen einsetzbare Lösung insgesamt wirtschaftlicher, wenn ich nicht die Milchmädchenrechnung mache, nur die Kaufpreise der Ventile zu vergleichen.
Wäre z.B. nicht die erste Firma, die meinem Arbeitgeber Maschinen verkauft und die dann vor der endgültigen Abnahme aufwändig nachrüstet, da eben nachgewiesen wird, dass die Berechnung auf (bewusst?) falsch angesetzten Annahmen beruhte, und ein PL=d erforderlich ist. Das aber nicht nur bei Pneumatik. Der Waagniszuschlag für Nachrüstungen und Rückrufe müsste also höher ausfallen etc. Standardisierung vereinfacht aber auch Installation und Programmierung.
Die gelben sicheren Zuschaltventile , die Du wohl mit "Ventil zur Sicheren Entlüftung" meinst, haben wir nur kurz eingesetzt, sie haben sich bei unseren Fällen technologisch nicht bewährt, da eigentlich immer noch Elemente vorhanden sind, die bei Zugang zum Sicherheitsbereich Druck benötigen (Hubtüren, Stopper, Vakuumsauger...).
Zudem ist bei uns 5...15 s Takt eher die Regel als die Ausnahme, dafür sind diese Ventile nicht ausgelegt, auch technisch nicht. Bei Festo kommt aber die nächsten Tage ein Ventil für kurzzyklisches Entlasten raus. Das ist wohl die Großserienversion des bisherigen Sonderventilblocks "sicheres Entlasten", der damals in der Entwicklung für Sonderprodukte entwickelt wurde, u.a auch auf unser Drängen, ein entsprechendes Produkt anzubieten und unter unserer Mitarbeit. Da gibts wohl mehrere Leute die da Tantiemen verlangen könnten

. Aber da das eine Sonderentwicklung war, war es eben nicht ausoptimiert hinsichtlich einer kostenoptimalen Herstellung und kleinen Bauform. Wenn es was taugt, werden wir dann sicher auf das neue Ventil umschwenken, ggf. als einzige Lösung ausser bei Pressen.
Gruss Andreas