Aufbau Stromlaufplan bei wechselbaren Maschinenkomponenten

michi_cc

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Hallo,

bei uns gab es gerade eine Diskussion über die Darstellung von wechselbaren Maschinenkomponenten im Stromlaufplan. Da unsere Diskussion kein eindeutiges Ergebniss hatte, würden mich zur Horizonterweiterung weitere Meinungen interessieren.

Gegeben sei eine Maschine, bei der es mehrere wechselbare Werkstückaufnahmen gibt. Die Aufnahmen enthalten jeweils unterschiedliche Sensoren und Aktoren, werden aber über einen universellen Stecker mit der Hauptmaschiene verbunden und sind selbst nicht vollständig autark und haben keine eigene Steuerungsintelligenz. Die Werkstückaufnahmen sind fester Bestandteil der Maschinenlieferung und somit nicht beliebig variabel.

Nun zum eigentlichen Diskussionspunkt: Wie bildet man die Aufnahmen im Stromlaufplan und in der Referenzkennzeichenstruktur am besten ab? Die zwei Grenzfälle, die mit dazu einfallen, sind einmal ein kompletter Stromlaufplan mit allen Aufnahmen, von der eine (oder sogar gar keine) beispielhaft als angeschlossen gezeigt wird. Vorteile sehe ich hier, dass es nur einen, konsistenten Plan mit eindeutigen Referenzkennzeichen gibt. Auch ist es einfacher zu erkennen, ob Bauteile an der Aufnahme und an der Maschine zusammen eine Funktion realisieren (z.B. Sensor + SPS-IO-Modul). Nachteilig ist, dass der Aufbau des Plans eventuell schwerer zu verstehen ist und man keine Flexibilität hat, wenn sich doch Aufnahmen ändern sollten oder ergänzt werden.

Das andere Ende des Spektrums wäre es dann, komplett separate Stromlaufpläne zu erstellen. Der Haupt-Stromlaufplan würde dann nur bis zum universellen Stecker gehen und die Aufnahme vielleicht nur noch als Box darstellen. Vorteil ist klar die einfachere Darstellung und die deutlich höhere Flexibilität, gerade wenn abzusehen ist, dass Aufnahmen vielleicht auch mal angepasst werden. Nachteile sehe ich, dass man im Fall von Problemen immer mehrere Pläne konsultieren muss, gerade wenn noch nicht klar ist, an welcher Stelle die Ursache des Problems ist. Auch ist es schwieriger, die Gesamtfunktion zu verstehen, wenn man beide Seiten betrachten muss.

Ich persönlich tendiere da im ersten Moment zu einem Gesamtplan, gerade wenn die Aufnahmen nicht flexibel vom Anwender bereitgestellt werden. Möglicherweise bin ich da aber auch davon geprägt, das sich mir im alltäglichen Geschäft diese Frage nicht stellt, da solche Art von Module bei uns praktisch nicht vorkommen. Jemand, der sowieso immer in Modulen denkt, hätte da wahrscheinlich eine andere Tendenz. Da ich mit nicht vorstellen kann, dass ich der erste bin, der sich über sowas gedanken gemacht hat, würden mich andere Meinungen und Erfahren interessieren.

Michael
 
Hallo,
ich bin da auch eher bei deiner ersten Version. Alles in einem Plan darstellen. Könnte ja sonst sein, man hat 200 Seiten Plan und diese eine Werkstückaufnahme, da würde ich nicht jeden Plan doppelt haben wollen nur mit eben dieser einen Option. Den Nachteil der schwereren Lesbarkeit würde ich nicht gelten lassen, derjenige würde sich auch mit z.B. 1 aus 3 Plänen schwer tun.
WZGE.JPG
 
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ich würde eher einen plan mit dem stecker als definierte schnittstelle haben wollen ....
wenn dabei alle pins sauber definiert sind ... gibt es vll sogar einen prüfstecker zur fehlersuche ...

und dann für jedes modul (werkstückaufnahme) einen eigenen plan ...

ich kenne das von einem größeren bohrgerät ... und bin froh dass es so gemacht ist - dabei sind die stecker 40-polig und größer ...

geht es nur um eine hand voll pins, wäre ich aber auch bei deiner ersten version ...
 
Meine persönliche Meinung dazu:

Ein Plan mit der Standard-Schnittstelle bis zum Stecker, gut dokumentiert.
Und dann für jedes Modul einen eigenen Plan, der eindeutig identifizierbar ist.
Damit meine ich das man den Plan eindeutig dem Stecker zuordnen kann, z.B. durch die Bezeichnung oder ein Schild. Es bringt mir ja nichts, wenn ich 200 Varianten habe, und alle Stecker heißen X1.

Das hat folgenden Vorteil:

- Der Hauptplan verändert sich nicht, wenn weitere Stecker dazu kommen. (z.B. Kunde kauft weitere Module nach X Jahren)
- Die Pflege / Versionierung ist leichter, da die Module vom Hauptplan getrennt sind
- Ich kann bei der Fehlersuche die Seite vom Hauptplan geöffnet haben, und mir die Seite vom Modul daneben legen,
und habe somit alles im Blick.

Folgende Nachteile gibt es natürlich auch:

- Wenn jemand die Zusatzpläne nicht gut pflegt ist es schlecht (wobei das auch für den Hauptplan gilt)
- Die Logistik beim Ausliefern der Doku wird komplexer, wenn man nur die relevanten Schaltplanteile liefern will

Grüße

Marcel
 
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Ich würde alles in einem Projekt pflegen.

1. Querverweise im selben Plan etc. Bei Funktionsunklarheiten muss nicht in X verschiedenen Plänen geblättert werden.

2. Übersichtlicher bei der Projektierung, da einem bei Änderungen oder Erweiterungen erfahrungsgemäß Fehler schneller auffallen, wenn man die Strompfade einfach durchspringen kann, anstatt zwischen Projekten zu Switchen. Ich würde den Werkzeugköpfen einen eigenen Einbauort verpassen. Dann wird z.B einfach +Maschine-XD1 verbunden mit entweder +Kopf1-XD1 bzw. +Kopf2-XD1 usw.

Zumindest in E-Plan P8 erleichtern unterschiedliche Einbauorte das Filtern bei der Projektierung sehr, kommt natürlich auf den Strukturkennzeichenaufbau an.

LG
 
+Kopf1 oder +Kopf2 ist schlecht, da ein “+“ ein Ortskenzeichen ist,
das Aggregat bestimmt immer an der gleichen Stelle sitzt, nur eine
andere Funktion hat, also benötigt es ein Funktionskennzeichen, also
den “.“ (Punkt), diesen darf man auch weglassen. Soviel zur Norm.

Alle Varianten in einen Plan zu packen, ist das schlimmste was man
den Kunden, Service, Monteure und Nachfolgenden Konstrukteueren
antun kann. Da blickt später keiner mehr durch, wenn zwischen Tür und
Angel ein Problem besteht. Vor allen Dingen wird sich das irgendwann
Verselbstständigen, wenn der Vertrieb ein Aggregat verkauft, ohne vorher
von der Konstruktion prüfen zu lassen, ob dieses mit der Maschine überhaupt
kann (das werden die tun, glaub es mir).

Kollegen von mir waren auch der Meinung, das alles in einen Schaltplan
gehört, dieses schlägt dann täglich bei mir auf. Ein Teil von den „Serienmaschinen“ habe ich nie gesehen, weil Sie halt Alt sind 20-60 Jahre.
Was glaubst du wieviel Zeit man damit verbringt, überhaupt festzustellen,
wie die Maschine vor Ort aussieht, bevor mit der Fehler suche beginnt!

Wenn die Kollegen noch da währen, würde ich die jeden Morgen in den
Hintern treten.
 
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