TIA Brauche ich ein FDI?

Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Moin Florian,
Der Not-Aus schaltet alle abzuschaltenden Geräte durch Öffner ab.
Ich vermute mal du meinst Not-Halt? Not Aus wird bei euch vermutlich der Hauptschalter sein? (Siehe Risikobeurteilung)
2. Darf die CPU eine Zweihandsteuerung realisieren? Habe bisher immer eine Verwendung fehlersicherer DI Module gesehen, können aber kein weiteres Modul in unserer Schaltung verbauen.
Ja, grundsätzlich schon aber zunächst mal die Frage, welchen Typ 1-3 muss die 2-Hand Schaltung sein?
Es sollte dann aber bei entsprechender Anforderung ans PL schon eine F-CPU mit entsprechenden F-DI/DO sein!
3. Was genau machen die fehlersicheren DI Module was nicht über die SAFETY CPU mit Standard DI realisierbar wäre?
Wurde glaub ich schon beantwortet. Die fehlersicheren Module sind eben Fehlersicher! Eine F-CPU in Verbindung mit den F-DI/DO kann im Sistema als Subsystem der vom Hersteller angegebenen Kategorie gesehen und berechnet werden. Aber: Generell kann eine F-CPU mit PLd nicht automatisch in jeder Schaltung als PLd angesehen werden. Man muss sich genau an die Vorgaben des Herstellers halten!
Die Struktur um Umsetzung der Schaltung muss passen -> Sistema

Die Anlage ist ein Prüfstand auf welchem ein zu prüfendes Messgerät pneumatisch eingespannt und mit hohem Wasserdruck durchströmt wird.

Wir würden die Anlage mit einem PL von d oder e bewerten. (Abhängig von Interpretation der Frage nach der Gefährdungsvermeidung)
Allerdings bin ich jetzt irritiert, habe eben nachgeschaut und die CPU hat ein PL von e (also ausreichend), wäre es dann nicht zulässig die Zweihandsteuerung über die DI der CPU laufen zu lassen?
Zu dem Punkt: " Die CPU hat ja PLr, reicht also..." komme ich gleich noch

Mal aus Interesse:

- Was wurde denn hier als Risiko eingeschätzt, mit dem man auf Pld kommt? Der Wasserdruck? Bewegende Elemente?
Der Satz: "Wir würden die Anlage mit Pld oder e bewerten" finde ich gruselig. Seid ihr es, die das Risiko pi mal Daumen schätzt oder gibt es vom Hersteller einen klar definierten Plr ?
- Was wird durch die 2-Hand Bedienung ausgelöst?
- Macht ihr nur die Elektrik oder auch den Maschinenbau? Klingt so, als wenn die Maschine schon durchkonstruiert ist?
- Falls ihr die Maschine komplett konstruiert, gibt es eine Risikobeurteilung von euch? Falls nein, habt ihr die Risikobeurteilung des Kunden bzw. des Maschinenbauers vorliegen?
- Wenn du die Sicherheitsfunktionen kennst, dann nenne sie doch mal hier (falls es nicht zu viele sind)
- Ihr habt die 1200 schon bestellt und wollt diese deswegen verwenden? Eine Alternative wie das P2Hz kommt also nicht mehr in Frage?

Ich kann mich den Kollegen nur anschließen. Generell gilt:
Zunächst mal muss jemand die Sicherheit fachgerecht beurteilt haben. Das macht der Maschinenbauer und nicht die Firma, die ev. nur die Elektrik oder Automatisierung macht und schon gar nicht mal so mit Halbwissen über den Daumen gepeilt. (Es sei denn, sie ist dafür beauftragt Aber Vorsicht, das ist nix für Laien!!) Falls ihr der Masch. Bauer seid, dann habt ihr also die Risikobeurteilung gemacht. Dass ihr einfach mal blindlings ein paar Teile bestellt habt lässt mich allerdings drauf schließen, dass es gar kein vernünftiges Konzept gibt, oder?
Bevor ihr überhaupt planen und einkaufen könnt, müsst ihr die Risikobeurteilung vor euch haben und alle zu realisierenden Sicherheitsfunktionen.
Beispiel:
Falls es für eure Spannstelle (zB. für das Spannen der Prüflinge) ein PLr von d gibt könnte eine Sicherheitsfunktion lauten:
"Ortsbindung des Bedieners beim Fahren der Spannstelle"
Jemand hat also entschieden, dass das Risiko beim Fahren der Spannstelle hoch ist, man die Gefahr aber durch inhärente Konstruktion nicht gemindert bekommt und der Bediener seine Hände beim Fahren nicht zum Rüsten braucht, dann kommt die berühmte 2-Hand Bedienung in Betracht. In der Praxis gibt es natürlich noch einiges drum herum zu beachten aber lassen wie es mal bei dem Beispiel.
Ich persönlich würde, sofern nicht schon eine F-CPU vorhanden ist und auch für andere Dinge verwendet wird, immer auf ein 2-Hand Modul wie zB. dem Pilz P2HZ zurückgreifen. (Wichtig bei 2-hand Bedienungen: Es gibt 3 Typen. Man muss sich entscheiden, welche man hier umsetzen will/muss)
Der P2HZ kann allerdings alle Anforderungen von T3.
Ein zusätzlicher Not-Halt, sofern nicht noch für andere Funktionen verwendet, halte ich dann für überflüssig. Wenn die 2-Hand Schaltung so nach Kat.3/3 und PLd/e umgesetzt wurde, dann kann man sich den Not-Halt sparen. (Oder meinst du doch Not-Aus?)
Falls ihr das nun unbedingt über die 1200er machen wollt und das auch mit der HW geht, (Ich kenn mich mit der 1200 nicht aus) dann muss die 2-Hand Bedienung auch nach allen Regeln der Kunst umgesetzt werden. Eine F-CPU mit normalen Eingängen ist wie ein Rettungswagen ohne Ausrüstung! Man muss den redundanten Aufbau und Überwachungsfunktionen konsequent durchziehen. Gleiches gilt für die Programmierung. Es muss im sicheren Teil der Steuerung stattfinden und da haben unsichere Eingänge i.A. nix verloren.
Jetzt könnte ich hier diverse Alternativschaltungen aufzählen, bringt aber nix. Für mich gäbe es nur die 2 Varianten:
- Entweder durchgängig safe mit F-CPU und F-DI/DO und ggf. Profisafe zum FU(STO, SS1 etc)
- Ein fertiges P2Hz Modul (beschaltet, wie der Hersteller es angibt) und dann entweder über 2 Relais in Reihe zum Antrieb mit Rückmeldung ans Modul oder den Ausgang an den STO vom Antrieb (Sofern STO für die Anwendung reicht)

Für was auch immer ihr euch entscheidet, ihr müsst euren Performance Level am Ende mit der Sistema Berechnung nachweisen.
Falls die am Projekt beteiligten wie du und dein Meister nun so von Maschinensicherheit, Risikobeurteilung, Sistemaberechnung und Co. nicht so die Ahnung habt, dann lasst euch da dringend helfen.

Viele Grüße
Alex
 
Es muss im sicheren Teil der Steuerung stattfinden und da haben unsichere Eingänge i.A. nix verloren.
Stimme bedingt zu. Wenn man den FDBACK-Baustein von SIEMENS nutzt, muss an am Eingang "FEEDBACK" die Aktorrückmeldung verschalten. Das können auch Standard-Eingänge sein.
Zudem darf bei allen F-Bausteinen von SIEMENS der ACK mit einem Standard-Signal verschaltet werden.

VG

MFreiberger
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Du hast recht, grundsätzlich geht das und wird hier und da auch gemacht. Daher mein "i.A." im Allgemeinen. TIA beschwert sich an den Stellen wo es sichere Eingänge sein müssen soweit ich mich entsinnen kann.
Funktionen wie Ack. klar! Einen ResetTaster mit F-DI wäre wohl übertrieben.
 
Zurück
Oben