Not Aus und Sicherheitsschalter in Reihe?

the_muck

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Hallo,
wir haben ein Angebot für einen Refit einer Altanlage, keine Erhöhung der Leistung nur die Klappertechnik soll getauscht werden. Bottich mit Rührwerk, fest verbunden. Gitter damit man nicht hinein greifen kann beim Deckel zur Inspektion. Sonst ist das ding komplett zu.


Das ist ja auch alles in dem Artikel gut Dokumentiert, aber doch etwas anders.

Behälterdeckel mit Zugabe-Öffnung (bei uns der Inspektions Deckel):
"a) Die Zugabe-Öffnung ist mit einem Deckel versehen, der mit dem Rührwellenantrieb verriegelt wird oder
b) der Zugriff ist durch ein Gitter in der Öffnung verhindert (Maschenweite max. 50 mm; zu Sicherheitsabständen siehe auch: DIN EN ISO13857:2008-01) oder..."

Ist also beides schon umgesetzt obwohl eins reichen würde.

Im Bestand:
"Die sicherheitsrelevante Steuerung ist ausreichend sicher, wenn sie einkanalig mit bewährten Bauelementen (keine Elektronik) aufgebaut ist."

Wird nun ja geändert, da eine kleine SPS die Temp. Regelung übernimmt + Ablaufzeiten des Rührwerks, Sanftanlauf über FU mit STO.

Neu Anlagen:
"● Als allgemeine Anforderung gilt, dass die Steuerung mindestens einen PL = c nach DIN ENISO 13849-1:2016-06 erreicht.
● Die Höhenverstellung und die Abschaltung des Rührwerkantriebs müssen einen Performance Level PL = d erreichen."

Höhenverstellung haben wir nicht, aber die Abschaltung des Rührwerkantriebs.

Im Angebot wurde nun, der am Schaltschrank verbaute Not-Aus mit dem Deckelkontakt (Schmersal BNS 40S) in Reihe gelegt. BIGA Beispiel 29 ? Im Beispiel ist es aber ein Kette von Not-Aus, keine Kombination. Und ich meine das Beispiel 29 wurde hier öfter Diskutiert.

Das Beispiel 17 aus dem Report sagt mir eigentlich mehr zu, wobei der jetzt verbaute Umrichter STO Funktion hat. Das wäre dann ja der gängige weg?

Argument des Anlagenbauers, der Nothalt ist im Schrank des Sicherheitsrelays verbaut, damit kann man da einen Querschluß ausschließen wenn ich ihn richtig verstanden habe? Ist aber IMHO nicht Korrekt da ja das Problem die Schaltvorgänge / Reihenfolge sind?


Erklärt das ja IMHO so, wie es hier im Forum auch schon öfter Diskutiert wurde?


Eigentlich Kurze frage, gibt es eine Möglichkeit das mit einem Sicherheitsrelays zu machen? Oder ist Stand der Technik zwei zu verbauen und zu Kaskadieren?

Grüße.
 
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Du kannst da auch mit der von der Betriebssicherheitsverordnung geforderten Anpassung an den Stand der Technik argumentieren.
Klar für den Not-Halt im Schaltschrank kannst du nen Fehlerausschluß machen. Für den Deckelschalter ist es schwieriger. Da brauchst du durchgängige getrennte, geschützte Kabelverlegung. Da ist ein Sicherheitsrelais die einfachere Wahl.
 
Danke, so habe ich das auch interpretiert...

im oben verlinkten Artikel wurde das ja genau so erläutert.

"Bei einer Reihenschaltung in der Realität schwindet allerdings der DC oft unter 60% und der erreichbare Perfomance Level von PLe sinkt auf PLc."

Gefordert ist aber ja PLd... werde mit dem Kollegen noch mal Rücksprache halten.

Eine Verständnisfrage dennoch. Wenn wir 2 Relays verbauen braucht nach BIGA Beispiel 17 der Not-Aus keine Rückführung. Der FU hat jetzt ja nur einen Kontakt als Feedback, den können wir für den Deckelkontakt nutzen. Wenn ich jetzt dennoch für den Not-Aus eine Rückführung haben möchte, ist es dann gestattet die 2 Feedbacks über ein Standard "Koppelrelays" an zu schließen? Oder gibt es auch da Anforderungen an den Kontakt? Gleiches Thema würde ja der Startkontakt sein? Das Pnoz S3 macht aber ja ein Flanken Auswertung, demnach verhindert das einen start ja durch kleben der Kontakte... oder denke ich da gerade zu kompliziert? Gefühlt ist das ja ne Standard Anwendung...

In den weiten des Netzes habe noch gesehen das A1/A2 vom Sicherheitsrelays über den Not-Aus Geschaltet wurden... aber das habe ich sonst nirgends wo mehr gesehen.

Danke und Grüße.
 
Ich würde ein kleines Hilfsschütz mit zwangsgeführten Kontakten als Feedback-Vervielfältigung nehmen. Ansonsten kann man das machen.
 
Hallo,
wir haben uns nun auf ein Modulares System von Pilz oder Siemens verständigt ;).
Gute Idee!
Wenn du das schon so gewissenhaft machst, dann schmeiß doch auch gleich den Not-Aus-Taster raus.
Hört sich nach ner älteren Maschine an und da hast du das Thema mit der max. Gebrauchsdauer 20 Jahre.
 
Der Schrank kommt neu und ich denke der Taster wird dann hoffentlich Normgereicht sein ;). Für den Workflow praktisch wäre es wenn beim Öffnen der Deckel die Anlage Stoppt, und nach dem schließen wieder ohne Quittierung starten darf.

Wir sind dabei, auf Grund des alters, die Anlagen nach und nach zu Modernisieren. Dabei versuchen wir halt möglichst gewissenhaft und in Zusammenarbeit mit BG und co. die sehr alten anlagen Praktikabel aufzurüsten. In der Vergangenheit hatten wir da leider schlechte Beratung.

Wir haben eine sehr sehr kleine Verletzungsstatistik da wir durch Mechanische / Organisatorische Maßnahmen gut aufgestellt sind. Aber die Not-Aus Kette ist eben oft noch ein Thema was anständig umgerüstet werden soll / muss. Problem ist das die Zulieferer der Anlagen,, oft kleine "one man show" bei uns, wie in dem Beispiel, auch nicht immer alles richtig machen und man ein Fuß im Thema haben muss. Ich bin denen auch nicht Böse und meist findet sich ja ne Lösung :).
 
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