TIA Redundante Steuerung

Thomas Linke

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Hallo zusammen

Ein Kunde möchte eine Anlage mit einer "redundanten" Steuerung projektiert haben, aber es darf nichts kosten.

Zum Einsatz kommen zwei CPUen 1512C 1PN die über Profinet auf die dezentrale Peripherie zugreifen. In beiden CPUen läuft das gleiche Programm.
Geplant ist, dass beide CPUen die Eingänge auswerten. Über einen digitalen Eingang auf der CPU soll
über einen Wechsler ausgewählt werden, welche der beiden CPUen die Ausgänge bearbeitet.
Die CPUen müssen nicht synchronisiert werden, ist für die Verfahrenstechnik nicht relevant, aber sie müssen
sich gegenseitig überwachen ob sie noch in Ordnung sind. Es sind keine R bzw. H CPUen, kann man dann
trotzdem MRP für Profinet aktivieren?

Gruß

Thomas





Anhang anzeigen Redundante Steuerung.doc
 
Hi,

Ich kenne solche Anforderungen von Kunden und wir haben selbst mal einen ähnlichen Versuch gemacht. Ich persönlich bin zum Schluss gekommen, dass man entweder ein richtiges redundantes System aufbaut (mit R/H-CPUs) oder man es bleiben lässt. Wenn das System so wichtig ist das eine Redundanz benötigt wird, kann der Kunde auch das Geld hierfür aufbringen. Andernfalls würde ich dem Kunden vorschlagen eine Ersatz CPU an Lager zu nehmen und die einfach auszutauschen wenn, dann mal wirklich ein defekt Eintritt. Ob du nun ne 300er/400er oder 1500er verbaust, echte CPU Ausfälle finden selten statt. Ich habe bedeutend mehr Ausfälle wegen anderer Gründe beobachtet als dass eine CPU wirklich nicht mehr funktioniert hat. Meist sind es ungünstige äussere Einflüsse die ein System beinträchtigen. Was zur Folge hat das ein System teilweise oder als Ganzes ausfällt und da hilft auch eine redundante CPU meist nicht, weil auch andere Teilsysteme beinträchtigt sind.

Korrigiert mich wenn ich falsch liegen sollte, aber MRP wird doch für Ethernetringe verwendet (ob nun PNIO oder sonstige Ethernet-basiert Kommunikation ist ja letztlich egal). Sprich dein Schema müsste um eine PN-Verbindung zwischen den beiden CPU's ergänzt werden. Bei MRP musst du dir halt die Frage stellen, welcher Teilnehmer der Redundanzmanager sein soll und wie du den Ausfall eines Ringmanagers abfängst.

Cheers

Edit: Ob sich MRP so projektieren lässt, findest du mit einer entsprechenden HW-Konfig in Step 7 ganz schnell raus.
 
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Hallo,

vielen Dank für Deine Antwort. Du hast recht, die Verbindung zwischen den beiden CPUen fehlt.
Eigentlich wird die Redundanz für unsere Anlagen auf einem anderen Weg erreicht. Nur hat hier jemand ganz "tolle" Vorstellungen, wie man sich von der Masse absetzen kann.
Ich suche Argumente, sprich Aufwand für das Engineering den der Kunde bezahlen muss, um ihn darüber von seinem Vorhaben abzubringen.


Gruß

Thomas
 
Ich suche Argumente, sprich Aufwand für das Engineering den der Kunde bezahlen muss, um ihn darüber von seinem Vorhaben abzubringen.

Genau meine Meinung, entweder ist jemandem eine "echte" Redundanz das Geld wert, oder man lässt es bleiben :) Ich würde finanzielle Reserven eher in Dinge wie redundante Stromversorgungen, Überspannungsschutz, Klimatisierung, etc. stecken als in ne 2te CPU.

Gruss
 
Ich habe jetzt grade keine Vorstellung wie man mit einer Softwareredundanz einen MRP Ring aufbauen könnte.
Aber grundsätzliches zur Softwareredundanz. Es geht. Aber es ist mühsam zu programmieren, man muss wirklich wirklich sauber arbeiten um die Daten abzugleichen.

Die CPUs müssen über einen Port miteinander die Daten austauschen.
am freien Port muss ein Switch installiert werden der von der CPU ein und ausgeschaltet werden kann (Relais)

sämtliche Rios müssen im Projekt doppelt angelegt werden (jeweils auf CPU1 und auf CPU2) Die slave CPU stellt den Switch dann ab so das nur ein IO Master am Netz ist

Wirklich alles sehr mühsam und mit TIA noch ne Ecke schwieriger weil die erstmal alles wie gleiche gerätenamen oder adressen unterbinden will.

Die 4000 Euro für ein Redundantes System hast du ruckzuck nur schon beim Planen des Aufbaus mit alternativer günstiger Hardware verbrannt.

Und um die Idee auf die neuen R und H Systeme zu schwenken gleich mal abzuschmettern. Diese Systeme sind noch weit weeeeeeiit weg von allgemeiner Anlagentauglichkeit.
Damit würde ich nichtmal meinen aufblasbaren Whirlpool betreiben geschweigedenn was das wirklich nicht ausfallen sollte.
 
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......Ob du nun ne 300er/400er oder 1500er verbaust, echte CPU Ausfälle finden selten statt.....

Da wäre ich mir bei der 1500ér mal nicht so sicher. Wir haben bisher noch nicht viele eingesetzt, aber schon
2 defekte gehabt.

Spleanify, du bist doch auch einer der betroffenen in dem Beitrag :-)

https://www.sps-forum.de/simatic/94...u-und-mmc-bekannt.html?highlight=kabel%E4ffle
 
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Also wenn man ein wirklich hochverfügbares System will, dann ist man bei einer S7-400H !!! Alles andere ist Gebastel, wo man sich durch das Gebastel mehr Probleme einfängt als man durch die 2. CPU verhindert !!!

Ich stimme vollmi voll zu, die 1500 R/H sind noch lange nicht fertig entwickelt !!! Da fehlen noch so viele Funktionen, dass man damit eigentlich keine Anlage bauen kann !!!

Gruß.

PS: das Gebastel kosten Zeit -> Geld. Da ist man von der Arbeitszeit dafür schnell an dem Preis einer 400H.

PPS: der wirkliche Vorteil einer 400H ist das Laden von z.B. HW-Konfig, Netpro im RUN... bei der 1500er ist der Vorteil nicht mehr gegeben, im Gegenteil die 1500 R/H geht beim Laden noch öffter in Stopp als eine normale 1500er !!!
 
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Hallo zusammen

Ein Kunde möchte eine Anlage mit einer "redundanten" Steuerung projektiert haben, aber es darf nichts kosten.

Zum Einsatz kommen zwei CPUen 1512C 1PN die über Profinet auf die dezentrale Peripherie zugreifen. In beiden CPUen läuft das gleiche Programm.
Geplant ist, dass beide CPUen die Eingänge auswerten. Über einen digitalen Eingang auf der CPU soll
über einen Wechsler ausgewählt werden, welche der beiden CPUen die Ausgänge bearbeitet.
Die CPUen müssen nicht synchronisiert werden, ist für die Verfahrenstechnik nicht relevant, aber sie müssen
sich gegenseitig überwachen ob sie noch in Ordnung sind. Es sind keine R bzw. H CPUen, kann man dann
trotzdem MRP für Profinet aktivieren?

Gruß

Thomas





Anhang anzeigen 46319

also wenn das nicht automatisch umschalten soll ("wird vom Personal geschaltet") könnten man:

- beide CPUn im Schaltschrank verbauen
- jeweils identische Software aufspielen
- zum Umschalten steckt das "Personal" den RJ45 stecker vom PN-IO-Feldbus von der einen CPU auf die andere
- oder man macht das über die 24V-Versorgung von 2 Switchen, wie vollmi schon schreibt
- ob das Ganze Sinn macht, sei mal dahingestellt
- stoßfrei geht das Umschalten nicht
- evtl. geänderte Sollwerte, also generell die Aktualwerte in den DBs sind nicht synchronisiert, das wären sie bei einer im Lager liegenden CPU aber auch nicht
- 2 CPU (2 PN-IO-Master) an den gleichen PN-IO-Feldbusteilnehmern (PN-IO-Slaves) wird schwierig, denke eher unmöglich

Gruß.
 
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