Sinamics G110 CPM110 USS Dahlandermotor

Msonst

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Guten Morgen,

Leider muss ich meine Drehmaschine an einem Frequenzumrichter betreiben, da in der Werkstatt kein Drehstrom vorhanden ist.

Hierfür habe ich mir den Sinamics G110 CPM110 USS besorgt, den ich über BOP einstelle.

Der Frequenzumrichter soll keine Drehzahl regeln, sondern ausschließlich die Umsetzung von 230V auf Drehstrom erledigen, da die Maschine selbst eine Drehzahlregelung hat.

In der Maschine ist ein polumschaltbarer Dahlandermotor verbaut.

Nun habe ich im Internet mehrfach gelesen, dass es keine gute Idee ist, einen Dahlandermotor an einem Frequenzumrichter zu betreiben, da dieser den Ausgang des Frequenzumrichters beschädigen könnte.

Könnte sich hierzu bitte jemand einmal äußern, der den oben genannten Frequenzumrichter kennt?

Vielen Dank und schönen Freitag,
Michael
 

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Das eigentliche Problem ist, dass aus Deinem Frequenzumrichter dann nur 3x230 Volt Drehstrom kommt. Ein normaler Asynchronmotor wird dann auf Dreieck geklemmt. Das kannst Du aber bei Deinem Motor nicht. Siehe Typenschild. Und dann solltest Du am FU normalerweise die Verbindung zum Motor im Betrieb niemals trennen, auch wenn es inzwischen wohl schon FU's gibt, die damit kein Problem haben..
 
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Um ehrlich zu sein hatte ich angenommen, dass die 230 Volt, die normalerweise auf dem Typenschild bei Dreieckschaltung stehen schlicht vergessen wurden und sich die 0,8 kW in der Zeile drunter auf die Dreieckschaltung beziehen. 🤣
Habe erst danach gelernt, dass es sich hierbei um einen dahlandermotor handelt.

Hast du Vorschläge, wie ich den Motor an 230 Volt zum laufen bekomme? Oder muss ich einen neuen Motor kaufen? Betriebskondensator wird in diesem Fall genauso wenig gehen, oder?

Für mich wäre es ja auch okay, den Motor in einer der beiden Schaltpositionen zu lassen und nur diese zu benutzen. Es handelt sich ja hierbei nur um eine temporäre Lösung, bis die neue Werkstatt mit Drehstrom fertig ist.

Gruß Michael
 
Also ich würde einen 1,5 kw Lichtstrommotor mit ca. 3000 u/min hernehmen und den mit einer Keilriemenuntersetzung 2:1 herabreduzieren. Kostet ungefähr 200 €. Alles andere ist meiner Meinung nach Spielerei.
 
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Kauf dir doch einen gebrauchten Standard Drehstrommotor 4-polig in der Baugröße mit 230/400V. Den kannst du dann in Dreieck an deinem FU betreiben. Die vorige Polumschaltung kannst du dann ja über Frequenzanpassung am FU machen, oder bringst gleich ein Poti an.
 
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Also ich würde einen 1,5 kw Lichtstrommotor mit ca. 3000 u/min hernehmen und den mit einer Keilriemenuntersetzung 2:1 herabreduzieren. Kostet ungefähr 200 €. Alles andere ist meiner Meinung nach Spielerei.
Hallo, vielen Dank für die Antwort. Gibt es ihr Nachschlagewerke oder Hersteller im bei denen man gut nach den Parametern filtern kann? Gibt es hier eine Standardvorgehensweise? Der Motor scheint der Baugröße 100 zu sein.
 
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Dann kannst Du ja einen Drehstrommotor nehmen und den auf dreieck klemmen.
Nur jeden Motor der in Dreieckschaltung an 230 V Nennspannung betrieben wird, also mit 230/400V auf dem Typenschild. Sollte man für jemanden der sich damit nicht auskennt dazuschreiben.

Ich habe heute noch einen 22 kW Motor mit 230/400V Nennspannung gehabt, dachte auch, dass gibt es überhaupt nicht.
 
Stimmt, man sollte aber auch noch erwähnen, dass der Schutz durch einen FI-Schalter hinter dem FU nicht mehr gegeben ist. Und das der normale FI auch so auslösen kann. Kenne ich von meiner Drechselbank.
 
Also dann, neuer Motor. Hatte gehofft dass vermeiden zu können.

Eckdaten:
230/400, ca 1380rpm, Größe 100, <2.2kw, polumschaltbar

An den Schaft muss vorne noch eine Vario Keilriemenscheibe. Der Motor sieht aus als hätte er einen längeren Schaft als normal.

Schaftdurchmesser ist 30 mm.
Motor in Dreieck schalten.

Könnte mich jemand ein bisschen anleiten, wie ich mit diesen Daten nun zu einem neuen Motor komme? Ich nehme an, die Befestigung muss ich noch messen?

Mache mich jetzt erstmal dran den Motor auszubauen, um ihn richtig vermessen zu können.

Gruß und danke für eure Unterstützung
Michael
 
Könnte mich jemand ein bisschen anleiten, wie ich mit diesen Daten nun zu einem neuen Motor komme? Ich nehme an, die Befestigung muss ich noch messen?

Es gibt sogenannte Normmotoren bei denen einige Abmessungen relevant sind. Deiner ist laut Typenschild Baugröße 100 L. Dazu kommt noch die Bauform, wenn du einen Motor hast der waagerecht montiert ist, also Füße unten ohne Flansch, dann ist das Bauform B3.

Wichtige Abmessungen sind diese:

1636149454144.png
 
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Wenn Du deinen Motor umgerüstet hast von Dahlander auf FU, willst Du aus Erfahrung nicht mehr auf Dahlander zurück.

Für Baugröße 100 hab ich jetzt auf die Schnelle Motoren von 2,2kW bis 4,0kW(außer Norm - Baugröße reduziert) gefunden.
Jeweils mit IE3-stromsparend, 230V/400V-Wicklung, F-Isoklasse und PTC als Temperatur-Überwachung für FU-Betrieb. Preis für Neumotore von 220 - 300€ zzgl MwSt.
Was man dazu sagen muss, allerdings Asia-Produktion mit Vertrieb in Deutschland.
Haben wir aber auch schon eingesetzt im Industrie-Umfeld - passt bei nicht ganz so harten Umgebungsbedingungen. War der Situation geschuldet und die Motore waren lagernd.
Bei Bedarf: Schau mal bei seva-tec.de

Wo man aufpassen muss - Normmaß für Baugröße 100 scheint ne 28er Welle zu sein!
Bei Siemens G110 1-phasig hast Du normal kein Problem mit nem FI, das funktioniert auch ohne Allstromsensitiven-FI.
 
Ich habe heute noch einen 22 kW Motor mit 230/400V Nennspannung gehabt, dachte auch, dass gibt es überhaupt nicht.
Geben tuts vieles. Hab auch schon nen 45kW Drehstrommotor gesehen mit 230V/400V Wicklung. Original vom Maschinenhersteller bestellt für 87Hz Kennlinie mit 75kW FU ;)
Bei SEW kann man bis zum 160kW Motor mit 230V/400V Wicklung regulär bestellen. Hat dann schlappe 475A auf 230V...
 
Ich hab ja mal Elektromaschinenbauer gelernt und insgesamt 10 Jahre in dem Bereich gearbeitet, da gab es schon mal den ein oder anderen Exoten, aber für Standardanwendungen kommt meistens auch ein Standardmotor zum Einsatz. Als ein Kunde meinte, er hat einen 22 kW Motor für eine meiner Meinung nach Standardanwendung, meinte ich nur, mit großer Wahrscheinlichkeit in Dreieck zu schalten - das Typenschild sagte dann eben doch etwas anderes. Wir hatten vorher aber auch zwei italienische "Motori Trifasi" deren Hersteller es wohl nicht als relevant ansahen, die Nennspannung auf dem Typenschild anzugeben.

Eine offizielle Baugrößentabelle der IEC Normmotoren scheint es überhaupt nicht frei zu geben. In meinem alten Buch gab es nämlich auch noch die Baugröße 100 L, in der IEC gibt es nur noch 100.

Wird die Verstellung mit den Vario-Scheiben denn überhaupt genutzt? Ansonsten würde ich überlegen auf ein starres Verhältnis zu wechseln wenn es da mit dem Wellendurchmesser Probleme gibt.
 
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