Das typische Problem eines Chinaimports, wenn man keine Ahnung davon hat.
Anscheinend hat das Netzteil kein "CE". Da hat man Glück gehabt, dass es der Zoll nicht abfing und einkassierte.
Andererseits ist das Manual dazu nicht wirklich "schlecht". Man erkennt allerdings überdeutlich, dass dessen Verfasser keine Ahnung von Konformitätsbelangen hat. Leider bei den Chinesen nicht selten der Fall.
Jedoch. warum das - sicher preislich günstige (die Chinesen bauen wirklich billige, aber dennoch gute Netzteile) - Netzteil nicht einsetzen?
Was wäre zu beachten, um trotz fehlendem "CE" eine Verwendung zu ermöglichen? Anm.: Das ist keine allgemeingültige Anleitung, sondern sind lediglich Gedanken von mir.
Vorbetrachtung. Die Chinesen haben selbst mit ihrem "CCC" praktisch die gleichen - eher strengeren Vorgaben - als wir mit "CE". Denen sind die Forderungen der Niederspannungs- und EMV-Richtlinie deshalb sehr wohl geläufig. Auf Nachfrage bekommt man deshalb mindestens das Deckblatt des wichtigen Sicherheits-Prüfprotokolls, welches die Chinesen meistens für eine EU-Konformitätserklärung halten und deshalb oft stolz überreichen.
Bekommt man das Deckblatt nicht, kann man das Netzteil für einen konkreten Einsatzfall (nicht zum Weiterverkauf) immer noch "retten".
Einmal beträgt die Sekundärspannung 15 V. Berührungsgefährlich gilt ein Spannung im Maschinenbau erst ab über 60 V DC. Man ist also weit, weit, weg von (Berührungs-)gefährlicher, sekundärer Spannung.
Leider fehlt im Manual jegliche Angabe zur Schutzklasse. Hätte das Netzteil die Schutzklasse II (eigentlich III), dann würde man diese mit einem Hochspannungsprüfgerät (mit verminderter Wiederholungs-Prüfspannung) überprüfen. Dann kann man als besondere Vorsichtsmaßnahme noch die Sekundärseite erden. Damit hat man drei Basisisolierungen gegen Primär und mehr braucht es wirklich nicht. Der Sicherheitsbeauftragte protokolliert das und "segnet" es ab und gut is.
Geht man sicherheitshalber nur von Schutzklasse I aus, dann prüft man die Isolationsspannung zur Primärseite für Schutzklasse I ebenfalls mit einem Hochspannungsprüfgerät. Im Manual steht, dass und wie man das Netzteil schutzerden muss. Theoretisch müsste das reichen. Würde sicherheitshalber trotzdem die Sekundärseite auch am Ausgang zusätzlich schutzerden.
Der Sicherheitsbeauftragte protokolliert das und "segnet" es ab und gut is.
Anm.: Man könnte auf die Idee kommen, die Sekundärseite in PELV auszuführen. PELV hilft in diesen Fällen aber nicht wirklich.