Kommt drauf an, ob und wie der RS232/RS485-Konverter die elektronische Umschaltung der Datenrichtung und die Echo-Unterdrückung macht.
RS232 ist immer vollduplex, kann aber halbduplex betrieben werden (Protokoll). 2-Draht-RS485 kann nur halbduplex betrieben werden. Daraus entstehen 2 Probleme:
1) Bei 2-Draht-halbduplex darf immer nur ein Teilnehmer senden, bei RS485-Bus darf außerdem nur bei einem Teilnehmer der Sende-Treiber eingeschaltet/aktiv sein. Wenn mehrere Teilnehmer senden (oder den Sende-Treiber aktiv haben), dann zerstören sie sich physikalisch gegenseitig die Telegramme, es entsteht unleserlicher Bit-Salat
Der RS485-Teilnehmer weiß, daß er an einem halbduplex-Bus hängt und daß er deshalb nur nach Aufforderung senden darf. Der RS232-Teilnehmer weiß vielleicht nicht, daß da ein Konverter vorhanden ist, der vollduplex RS232 zu halbduplex RS485 wandelt. Der RS232-Teilnehmer muß aber dem RS485-Teilnehmer eine gewisse Zeit lang die Gelegenheit zum Antworten geben und darf solange nichts senden. Da hast Du gewissermaßen noch Glück, daß bei Dir der aktive Part der Kommunikation (der Master) auf der RS232-Seite sitzt, was die Implementierung etwas vereinfacht.
2) Wenn der Empfänger RS485-->RS232-Seite immer aktiv ist und alles meldet was auf der RS485-Seite abgeht, dann empfängt der RS232-Sender auch alles was er selber sendet (Echo). Das kann für den RS232-Sender zu Problemen führen, wenn er von dem Konverter und dem Echo nichts weiß.
(noch eine Stufe komplizierter wird die RS485-Seite, wenn da auch noch Repeater ins Spiel kommen)
Harald