TIA Konfigurationssteuerung, was man so alles falsch machen kann

maxder2te

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Hallo Leute,
ich hab heute einen ganz unangenehmen Effekt mit der Konfigurationssteuerung gehabt und recht lange gekämpft, um meine CPU wieder flott zu bekommen. Diese Erkenntnisse wollte ich euch nicht vorenthalten.

Ausgangssituation:
Ich habe eine CPU1510SP F 1, wobei am Zentralgerät diverse Module gesteckt sind, und auch einige Profinet-Teilnehmer daran betrieben werden, unter anderem weitere ET200SP. Für einen bestimmten Maschinetyp ist der Maximalausbau definiert in der TIA-Konfiguration hinterlegt. Je nach tatsächlichem Ausbau sollen einzelne Module oder PN-Teilnehmer deaktiviert werden.
Da bisher andere Dinge wichtiger waren, lief der Versuchsaufbau im Labor mit der gesamten möglichen Hardware, die Konfigurationssteuerung war noch nicht aktiv. Ich habe mich nun mit Hilfe des Anwendungsbeispiels und die Siemens Bibliothek LCC ans Werk gemacht um entsprechende Konfigurationsdatensätze zusammenzubauen und zu laden. Dabei ist mir ein schwerwiegender Fehler passiert.

Step Nr. 1
Ich habe den Konfigurationsdatensatz für eine dezentrale ET200SP am Profinet zusammengestellt, ein bisschen Code in den Startup-Baustein rein gearbeitet. Anschließend an der ET200SP den Haken bei "Umkonfigurieren des Gerät über Anwenderprogramm ermöglichen" gesetzt und das Ganze geladen. Anschließend ein Neustart und alles klappt soweit.

Step Nr. 2
Konfigurationsdatensatz für die zentrale ET200SP (sprich: rechts neben der CPU) zusammengestellt, ein bisschen Code in den Startup-Baustein dazu, geladen und die CPU neu gestartet. Resultat: die CPU fährt an und stoppt mit Ereignis-ID 16# 02:4043
CPU-Info: Hardware-Konfigurationsinformation :
Neuer/geänderter Konfigurationskontrolldatensatz für Zentralgerät
System-initiierter sofortiger Netzaus/ein-Zyklus der CPU (zur Aktivierung der Zentralgerätekonfiguration)

Step Nr. 3:
Diagnosepuffer durchgesehen. Ok, da war mir beim Zusammensetzen des Konfigurationsdatensatzes wohl ein Fehler unterlaufen.
Fehler: Konfigurationsfehler - Stationsstopp - Modulparameter <Potenzialgruppe> fehlerhaft oder falsche BaseUnit/falscher Terminalblock auf realem Steckplatz 5
Fehler korrigiert, Programm eingespielt, CPU Neustart angefordert mit dem Resultat, dass die CPU mit Ereignis-ID 16# 02:400C
CPU-Info: Folge-Betriebszustandsübergang
Netz-ein-Hochlauf-Modus: WARMSTART --> RUN

Anlaufsperre(n) anstehend:
- nicht akzeptierter Unterschied zwischen Soll/Ist-Konfiguration
in STOP bleibt. Sie kommt nicht mal bis zum ANLAUF (in dem mein Startup aufgerufen und die Konfiguration geladen wird).

Step Nr. 4
Herumprobieren. AEG, ... Nichts ändert sich.
Mir fällt dabei auf, dass ich beim Zentralgerät den Haken "Umkonfigurieren des Gerät über Anwenderprogramm ermöglichen" in der Hardwarekonfiguration nicht gesetzt hatte. Hab diesen Haken nun gesetzt und Hardware ins Gerät geladen - ändert genau gar nichts.

Step Nr. 5
Nachdenken.
Es sieht so aus, als ob ich durch meinen Code von Step 2 eine Konfiguration in die CPU geladen habe, die dort remanent gespeichert geblieben ist und mit der die CPU nicht mehr hoch kommt. Das nachträgliche Aktivieren von "Umkonfigurieren des Gerät über Anwenderprogramm ermöglichen" bringt da nichts mehr. Ist diese Option nicht gesetzt, lässt es die CPU dennoch zu, dass man einen Konfigurationsdatensatz lädt. Ich schätze dass sie diesen quasi als "Maximalausbau" übernimmt und dann nicht mehr weiter weiß.

Step Nr. 6
Die Lösung sah dann so aus: Haken "Umkonfigurieren des Gerät über Anwenderprogramm ermöglichen" deaktivieren, Hardware neu übersetzen, gesamten Code auskommentieren der Konfigurationsdaten laden soll. Anschließend Hardware und Software neu geladen, AEG, CPU gestartet.
Die CPU läuft nun wieder mit dem "Maximalausbau" hoch. Anschließend Konfigurationssteuerung in Hardware aktiviert, Hardware geladen. Nun Code wieder einkommentiert, Programm geladen, CPU kommt wieder in den ANLAUF Zustand. D.h. selbst wenn nun der Konfigurationsdatensatz einen Fehler enthält, kommt man zumindest soeit dass das Programm in Startup wieder ausgeführt wird.


Fazit:
Lädt man einen Konfigurationsdatendatensatz für das Zentralgerät mit dem Baustein aus der LCC-Bibliothek und vergisst den Haken "Umkonfigurieren des Gerät über Anwenderprogramm ermöglichen" in der Hardware des Zentralgeräts zu aktivieren, zerschießt man sich die Konfiguration der CPU.

Rahmenbedingungen:
CPU 1510SP F 1
TIA Portal 15.1 Update 4
Projektierte Firmware 2.6
Tatsächliche Firmware 2.8.3
 
Gut zu wissen.
Hast du mal urlöschen der CPU versucht,
dann müsste die ja wieder problemlos anlaufen.

Gruß

DOD
 
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Gut zu wissen.
Hast du mal urlöschen der CPU versucht,
dann müsste die ja wieder problemlos anlaufen.

Gruß

DOD
Der klassische Ansatz: AEG und alles glatt bügeln 😜.
Den Weg bin ich bewusst nicht gegangen und die Message die ich in meinem Post transportieren wollte ist die Tatsache, dass man sich die Konfiguration durch Unachtsamkeit zerschießen kann.
 
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Ich hatte das Problem auch. Nachdem ich die erste HW Konfiguration(Steuerdatensatz) in der CPU geladen habe, blieb sie remanent auch wenn ich im OB100(zentral) eine andere Konfiguration geladen habe. Die Lösung bei mir war so: bevor ich eine neue (geänderte) Konfiguration laden wollte musste ich die CPU auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Habt Ihr eine bessere/einfache Lösung gefunden?
 
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