Step 7 Digital Eingang ohne Pulldown-Widerstand

Tinexd

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Hallo, ich habe gelesen, dass man bei einem Raspberry Pi den Digital Eingängen über einen Pullup- oder Pulldown-Widerstand ein festes High oder Low Signal zuweisen muss, um zu verhinden, dass es zb bei einem geöffneten Kontakt (zb von Taster) nicht in einem undefinierten Bereich schwankt und dadurch mal High oder Low erkannt wird. Warum muss ich das nicht bei einer SPS machen? Da kann ich doch 24V an den Taster klemmen und dann vom Taster Ausgang direkt in den SPS Eingang, ohne noch einen Pulldown-Widerstand auf 0V zu legen. Ist es beim Raspberry Pi wegen der niedrigen Spannung (3,3V) nötig? Ich hoffe, dass ich mich richtig ausgedrückt habe, ich bin noch Anfänger in dem Bereich.
 
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Der Eingang hat einen definierten Zustand. Den Pull-Up benötigst Du, um den logischen Pegel zu wandeln.
Es ist mehr ein elektrisches Problem, was für Schalter Du anschließt. Einen PNP-SPS-Eingang steuerst Du mit einem Schalter auf V+ an. Einen µC-Eingang steuerst Du mittels Schalter gegen V- an. Willst Du den µC-Eingang ebenfalls mittels Schalter gegen V+ ansteuern, benötigst Du einen Widerstand, der den Eingang im Ruhezustand auf V- zieht (Pull-Down). Dabei wechselt aber der logische aktive Pegel, da für den µC der aktive Eingangszustand eigentlich V- darstellt. Mit dem Schalter gegen V+ ziehst Du den µC-Eingang also wieder in den logisch inaktiven Zustand. Diesen Umstand muss man dann für gewöhnlich im µC-Programm berücksichtigen.

Ich kenne jetzt nicht die Spezifika des Raspi. Oben gesagtes ist eher allgemein auf µC zutreffend. Dabei bitte auch beachten, das µC-GPIO's idR. für 5V oder 3.3V ausgelegt sind. Das kann bei üblichen Installationsgeräten gelegentlich Probleme mit Kontaktübergangswiderständen geben, da die niedrige Spannung die Oberflächenschicht des Kontakts gelegentlich nicht durchbrechen kann.
Ein Pull-Widerstand senkt außerdem den Eingangswiderstand des Eingangs, was ihn etwas unempfindlicher gegen Fremdeinsteuungen macht.

Ich empfehle eigentlich einen vorgeschalteten Optokoppler, der 1. die Spannungswandlung/Signaltrennung und 2. die u.U. erforderliche logische Signalwandlung vornimmt.
 
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SPS-Digitaleingänge haben in der Regel Optokoppler, die sind relativ niederohmig (ein paar kOhm) - die schalten nicht durch Spannungspotential "aus der Luft", sondern es muß nennenswert Strom fließen (ein paar mA), damit der Optokoppler 1-Signal erkennt. Zusätzlich haben Digitaleingänge vieler Hersteller noch einen Spannungsteiler mit Pulldown-Widerstand vor dem Optokoppler.

Technische Daten von Digitaleingängen nach EN 61131‑2 am Beispiel Beckhoff
ftp://ftp.beckhoff.de/Document/Application_Notes/DK9221-0909-0008.pdf

Harald
 
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