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Hallo zusammen
So zum Jahresende wollte ich mal ein Fazit ziehen zu meinem ersten grösseren Projekt bei dem ich mich für TIA entschieden habe.
Gestartet wurde es anfang Jahr mit V11 und beendet Anfang Monat mit V12 SP1 Upd3.
Es handelt sich um einen Datenkonzentrator bestehend aus 8 Slave SPS (315 2PN/DP, 2 ET200s cpus) sowie einer Master SPS (317 2PN/DP).
Die Slaves bereiten die Daten ihres jeweiligen Bereiches auf und geben diese an die Masterstation weiter. Die Masterstation bekommt die Daten von jedem Slave und liefert die Befehle an jeden Slave. Ausserdem übernimmt sie die ASCII Kommunikation zu einem Fremdsystem welches das komplette IO und Befehlsabbild der Anlage als Asciitelegramme bekommt.
Jeder Slave liefert ca 1000 Einzelmeldungen, schon normal FALSE invertiert wo nötig.
Ausserdem ca 100 Float Messwerte und 50 Befehle im Integer format (Befehle gehen nur von Master an Slave).
Jeder Slave hat über 20 Remote IOs an Profibus
Die Verbindung der Slaves an die Masterstation sind Profinet. Das sieht dann so aus in TIA.
Man sieht also, das war in Step7 übersichtlicher. In Step7 wurden die Stationsrelevanten RemoteIO nur in der Hardware dargestellt und nur die projektweiten Kommunikationsteilnehmer wurden im Netpro dargestellt.
Dafür kann man gleich zu mehreren Stationen online gehen und es werden einem sogleich sämtliche Stati angezeigt, man sieht direkt welche RemoteIOs probleme haben, welche Stationen online sind etc. etc.
Das grüne Häckchen bei den Profibusknoten.
Dies führt aber gleich zum grossen Nachteil des Onlinemodus. Da drüber gehen offenbar soo viele Daten, das die S7-300 Ethernet CPs recht bald an ihre Grenzen kommen, vor allem wenn noch andere Teilnehmer da drüber kommunizieren und den Rückwandbus belasten.
Die Masterstation ist über einen CP an die Slave Stationen angebunden und es kommen von jedem Slave ca 1kb an Daten zyklisch rüber.
Das Online gehen über die CPs wird zu einem Geduldsspiel.
Würde ich die Anlage nochmal so aufbauen, wäre der Master eine 1500er mit CPs, von dem ich einen erheblichen Geschwindigkeitsvorteil erwarten würde.
Nun zum Programmieren.
Das habe ich eigentlich so gehandhabt wie bisher in Step7, das hat auch wunderbar funktioniert. Mit dem zusätzlichen Feature, das jeder Download alles konsequent konsistent hält. Man vergisst also nie wieder dass da noch ein Baustein mit geladen, ein IDB aktualisiert werden muss etc.
Daran gewöhnt man sich sehr sehr schnell.
SCL ist wirklich toll geworden, das Online Debugging funktioniert nun auch bei Multiinstanzen (funktioniert in Step7 nicht)
Das funktionierte so gut, das ich den Ascii Treiber in SCL neu geschrieben habe obwohl ich den in Step7 schon funktionsfähig in AWL hatte von den alten Anlagen. Allerdings alles mit Pointern und jeder neu hinzugekommene Programmierer hatte sehr viel Zeitaufwand um durch das Pointergeschupse durchzusteigen.
Darum neu geschrieben, und getestet, innert 3 Tagen war das Grundgerüst geschrieben und getestet und funktionierte auf Anhieb recht gut
Im Feld mussten dann nur noch dezente Änderungen durchgeführt werden.
In SCL ist die ganze Angelegenheit sehr übersichtlich und verständlich, sehr viel Klartext und komplett Symbolisch.
zur info. Der Asciiteil des Projekts belegt 60% des Ladespeichers, der rest belegt nicht ganz 10%.
Ausserdem muss der Asciibearbeitungsteil auf 20 Zyklen verteilt werden um nicht die Zeitüberwachung ansprechen zu lassen.
Nun die Symbolik:
Ist ja alles schön und gut, mehrere Symboltabellen, SUPER.
Aber warum zum Teufel gibts keine IMPORT Funktion? Nur Export!
Die einzige Möglichkeit Symbole reinzukriegen, ist eine Symboltabelle zu erstellen und mit Copy and Paste diese Symbole von Excel rüberzukopieren. Das ist nicht direkt zeitaufwändiger wie in Step7, aber doch nicht so wie man es erwarten würde.
Die Ordnerstruktur:
Gerade im Master, habe ich sooo viele DBs, FCs, FBs (an die 300 Bausteine) dass in Step7 eine richtige Scrollorgie losbrach. Das ist in TIA wirklich super gelöst. Die Ordnerstruktur die man erstellen kann tut der Übersichtlichkeit wirklich gut.
Der Rest des Projektes wurde ähnlich durchgezogen wie in Step7 und benötigte keine grossartige Umdenke.
Die nächste Anlage werde ich bestimmt wieder in TIA lösen. Allerdings werde ich dann ein Augenmerk auf das erhöhte Kommunikationsaufkommen während der Inbetriebnahmephase legen. Und auf CPUs verzichten welche nur über die langsamen CPs angesprochen werden können.
Also interne PN Schnittstelle oder 1500er mit CP.
Ich würde den Tread gerne ausgebaut sehen durch Erfahrungen von anderen Forenteilnehmern und wenn noch fragen sind werde ich sie gerne beantworten, auch Codeauszüge kann ich posten wenn was speziell interessiert, ich werde aber natürlich kein Komplettprogramm abgeben.
mfG René
So zum Jahresende wollte ich mal ein Fazit ziehen zu meinem ersten grösseren Projekt bei dem ich mich für TIA entschieden habe.
Gestartet wurde es anfang Jahr mit V11 und beendet Anfang Monat mit V12 SP1 Upd3.
Es handelt sich um einen Datenkonzentrator bestehend aus 8 Slave SPS (315 2PN/DP, 2 ET200s cpus) sowie einer Master SPS (317 2PN/DP).
Die Slaves bereiten die Daten ihres jeweiligen Bereiches auf und geben diese an die Masterstation weiter. Die Masterstation bekommt die Daten von jedem Slave und liefert die Befehle an jeden Slave. Ausserdem übernimmt sie die ASCII Kommunikation zu einem Fremdsystem welches das komplette IO und Befehlsabbild der Anlage als Asciitelegramme bekommt.
Jeder Slave liefert ca 1000 Einzelmeldungen, schon normal FALSE invertiert wo nötig.
Ausserdem ca 100 Float Messwerte und 50 Befehle im Integer format (Befehle gehen nur von Master an Slave).
Jeder Slave hat über 20 Remote IOs an Profibus
Die Verbindung der Slaves an die Masterstation sind Profinet. Das sieht dann so aus in TIA.
Man sieht also, das war in Step7 übersichtlicher. In Step7 wurden die Stationsrelevanten RemoteIO nur in der Hardware dargestellt und nur die projektweiten Kommunikationsteilnehmer wurden im Netpro dargestellt.
Dafür kann man gleich zu mehreren Stationen online gehen und es werden einem sogleich sämtliche Stati angezeigt, man sieht direkt welche RemoteIOs probleme haben, welche Stationen online sind etc. etc.
Das grüne Häckchen bei den Profibusknoten.
Dies führt aber gleich zum grossen Nachteil des Onlinemodus. Da drüber gehen offenbar soo viele Daten, das die S7-300 Ethernet CPs recht bald an ihre Grenzen kommen, vor allem wenn noch andere Teilnehmer da drüber kommunizieren und den Rückwandbus belasten.
Die Masterstation ist über einen CP an die Slave Stationen angebunden und es kommen von jedem Slave ca 1kb an Daten zyklisch rüber.
Das Online gehen über die CPs wird zu einem Geduldsspiel.
Würde ich die Anlage nochmal so aufbauen, wäre der Master eine 1500er mit CPs, von dem ich einen erheblichen Geschwindigkeitsvorteil erwarten würde.
Nun zum Programmieren.
Das habe ich eigentlich so gehandhabt wie bisher in Step7, das hat auch wunderbar funktioniert. Mit dem zusätzlichen Feature, das jeder Download alles konsequent konsistent hält. Man vergisst also nie wieder dass da noch ein Baustein mit geladen, ein IDB aktualisiert werden muss etc.
Daran gewöhnt man sich sehr sehr schnell.
SCL ist wirklich toll geworden, das Online Debugging funktioniert nun auch bei Multiinstanzen (funktioniert in Step7 nicht)
Das funktionierte so gut, das ich den Ascii Treiber in SCL neu geschrieben habe obwohl ich den in Step7 schon funktionsfähig in AWL hatte von den alten Anlagen. Allerdings alles mit Pointern und jeder neu hinzugekommene Programmierer hatte sehr viel Zeitaufwand um durch das Pointergeschupse durchzusteigen.
Darum neu geschrieben, und getestet, innert 3 Tagen war das Grundgerüst geschrieben und getestet und funktionierte auf Anhieb recht gut
Im Feld mussten dann nur noch dezente Änderungen durchgeführt werden.
In SCL ist die ganze Angelegenheit sehr übersichtlich und verständlich, sehr viel Klartext und komplett Symbolisch.
zur info. Der Asciiteil des Projekts belegt 60% des Ladespeichers, der rest belegt nicht ganz 10%.
Ausserdem muss der Asciibearbeitungsteil auf 20 Zyklen verteilt werden um nicht die Zeitüberwachung ansprechen zu lassen.
Nun die Symbolik:
Ist ja alles schön und gut, mehrere Symboltabellen, SUPER.
Aber warum zum Teufel gibts keine IMPORT Funktion? Nur Export!
Die einzige Möglichkeit Symbole reinzukriegen, ist eine Symboltabelle zu erstellen und mit Copy and Paste diese Symbole von Excel rüberzukopieren. Das ist nicht direkt zeitaufwändiger wie in Step7, aber doch nicht so wie man es erwarten würde.
Die Ordnerstruktur:
Gerade im Master, habe ich sooo viele DBs, FCs, FBs (an die 300 Bausteine) dass in Step7 eine richtige Scrollorgie losbrach. Das ist in TIA wirklich super gelöst. Die Ordnerstruktur die man erstellen kann tut der Übersichtlichkeit wirklich gut.
Der Rest des Projektes wurde ähnlich durchgezogen wie in Step7 und benötigte keine grossartige Umdenke.
Die nächste Anlage werde ich bestimmt wieder in TIA lösen. Allerdings werde ich dann ein Augenmerk auf das erhöhte Kommunikationsaufkommen während der Inbetriebnahmephase legen. Und auf CPUs verzichten welche nur über die langsamen CPs angesprochen werden können.
Also interne PN Schnittstelle oder 1500er mit CP.
Ich würde den Tread gerne ausgebaut sehen durch Erfahrungen von anderen Forenteilnehmern und wenn noch fragen sind werde ich sie gerne beantworten, auch Codeauszüge kann ich posten wenn was speziell interessiert, ich werde aber natürlich kein Komplettprogramm abgeben.
mfG René
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