Externe Geräte überwachen / potentialfreie Kontakte / Fremdspannung / best practise

spsnosch

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Hallo zusammen,

habt ihr eine Regel, von welcher Seite aus ihr einen potentialfreien Kontakt speist, wenn ihr ein "fremdes" Gerät überwachen möchtet?

Konkretes Beispiel, ist aber nur erfunden, trifft so auf viele Fälle zu:

- Siemens Logo 8 230 V im Schaltschrank verbaut.

- Die Störmeldung eines Heizkessels, der hierfür ein potentialfreies Relais zur Verfügung stellt, soll überwacht / erfasst werden.

Nun könnte ich entweder von der Siemens Logo zum Heizungs-Relais, was dazu führt, dass an der Heizungsanlage Fremdspannung anliegt (nämlich von der LOGO) und diese auch als solche zu kennzeichnen ist. Schaltet man also den Heizkessel frei, liegt dort am Relais dennoch 230 V von der LOGO an.

Umgekehrt könnte ich auch von der Heizkessel-Zuleitung das Relais speisen und damit auf die LOGO fahren. Dann hätten wir den umgekehrten Fall: auch wenn die LOGO spannungsfrei ist, liegt ggf. Fremdspannung (vom Heizkessel) an.

Natürlich kann und muss man das auch alles kennzeichnen, aber wie verfahrt ihr in solchen Situationen? Oder versucht ihr, die potentialfreien Kontakte der "fremden" Anlagen mit 24 V DC anzufahren? Das Thema kommt ja doch immer wieder auf.

Bin über alle Tipps glücklich!
 
Potentialfreie Kontakte sind die, die in der jeweiligen Anlage keinen Potentialbezug im Schaltschrank haben.

Planst Du also ptentialfreie Kontakte an der Logo, werden die von der Heizung versorgt und abgefragt.
An der Logo wird Fremdspannung gekennzeichnet.

Stellt die Heizung potentialfreie Kontakte zur Verfügung, ists umgekehrt.

Ganz einfach. Du hast aber auch komplizierte Probleme mit den potentialfreien...

Natürlich kann man auch alles dippelt entkoppeln und noch ne 3. Und 4. Ebene mit jeweils eigenen Versorgungen einziehen. Das ändert garnix dran, das irgendwo dann Fremdpotentiale vorhanden sind. Lediglich die Verschaltungskomplexität steigt.

Verschaltungsfehler, bei denen ein hohes Potential ne SPS Karte oder nen FU Eingang grillt, wirst Du so nicht verhindern, denn sie bleiben was sie sind: bedauerliche Fehler, die man gelegentlich hat und nach denen man sich dumm und dämlich suchen kann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@sps_klassik danke! Spricht etwas dagegen, dort 230 V hinzuschicken, wenn das Relais dies packt?

Sonst bräuchte ich ja in der Tat ein Koppelrelais an der LOGO 230 V auf 24 V :)

@Plan_B danke auch Dir! Mir geht es vor allem darum, das via 230 V zu realisieren. Aber ja, an irgendeiner Stelle hast Du die Fremdspannung. Wir haben z.B. auch eine LOGO-Station, die wir an den GLT-Hauptschrank potentialfrei anbinden wollen. Die 230 V Logo soll den Kontakt am GLT-Hauptschrank schalten, also würden wir hier die Fremdspannung von der Logo speisen und am GLT-Hauptschrank entsprechend warnen. Oder hast hier Bauchschmerzen, weil es keine 24 V sind? Auch bei 230 V wäre ich am überlegen, hier ggf. doch ein externes Koppelrelais zu nehmen; aber ja: jedes Relais ist ein Bauteil, das ausfallen kann.
 
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Irgendwie finde ich die 230V LOGOs nur als Retrofit in der Installation zuhause. In der Steuerungstechnik bin ich freund von 24V und dann über Koppelrelais, aber das ist meine Meinung.
Im Regelfall wird bei uns das Potential vom "fragendem" mitgebracht am besten mit Bezugspotential, das wird dann mit Orange verdrahtet und bei Abweichung von 24VDC an den Klemmen mit der Spannung gekennzeichnet.
 
Das Gerät, welches die Infos haben möchte, schickt die Spannung.

Auf der Seite, wo die Infos Potentialfrei geliefert werden, ist die Verdrahtung in Orange ausgeführt. Hinweis auf Fremdspannung.
Spannungshöhe/-art ist hier egal.

Ich habe auch schon 230VAC für die Kopplung von S7 <-> S7 verwendet, einfach weil die Leitung sehr lang war und die Anzahl der Signale eine Buskopplung nicht gerechtfertigt haben.
 
@sps_klassik danke! Spricht etwas dagegen, dort 230 V hinzuschicken, wenn das Relais dies packt?

Sonst bräuchte ich ja in der Tat ein Koppelrelais an der LOGO 230 V auf 24 V :)

@Plan_B danke auch Dir! Mir geht es vor allem darum, das via 230 V zu realisieren. Aber ja, an irgendeiner Stelle hast Du die Fremdspannung. Wir haben z.B. auch eine LOGO-Station, die wir an den GLT-Hauptschrank potentialfrei anbinden wollen. Die 230 V Logo soll den Kontakt am GLT-Hauptschrank schalten, also würden wir hier die Fremdspannung von der Logo speisen und am GLT-Hauptschrank entsprechend warnen. Oder hast hier Bauchschmerzen, weil es keine 24 V sind? Auch bei 230 V wäre ich am überlegen, hier ggf. doch ein externes Koppelrelais zu nehmen; aber ja: jedes Relais ist ein Bauteil, das ausfallen kann.
Die Spannung ist egal, wir haben teilweise auch 200VDC Relais in Mittelspannungsanlagen. Solange das Relais das verpackt, kannst du alles machen.
 
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Ja, aber mit DC egal welche Spannung ist die Leitungskapazität kein großes Problem mehr, ev. fällt das Relais etwas verzögert ab.

Das hat aber sehr sehr wenig mit EMV zu tun.
 
Warum soll kapazitives übersprechen kein EMV Thema sein?

Weil EMV in der Regel Wechselstrom/spannung bedeutet und eine Kapazität Gleichstrom nicht durchlässt. Gleichstrom kann Kilometerweit parallel im gleichen Kabel geführt werden ohne dass es ein "Übersprechen" gibt. Bei Wechselstrom gibt es kapazitive und induktive Effekte.
 
EMV heißt "Elektromagnetische Verträglichkeit", und das unabhängig, ob es sich um Gleichspannungen oder Wechselspannungen handelt.

Schon richtig, interessant ist dabei aber in der Regel das elektrische Feld und das magnetische Feld. Und bei beidem spielt in der Regel Gleichstrom keine nennenswerte Rolle. Bei EMV Problemen redet man üblicherweise von hochfrequenten Störungen.
 
Nochmal zum Thema zurück, wie genau beschreibt ihr die Fremdspannung am "fremden" Betriebsmittel? Leiter in Orange und Fremdspannungs-Aufkleber?

In meinem Beispiel ist es ja so, dass ich vom GLT-Hauptverteiler mit 230 V zu einem Verteiler gehe, in dem u.a. eine 230 V-Logo sitzt. Über ein von der Programmierung her im Ruhezustand angesprochenes Relais (hier nutze ich ein Koppelrelais!) überwache ich vom GLT-Hauptverteiler aus die LOGO (Unterbrechung der Spannungsversorgung / Ausfall wird damit ja auch bemerkt).

Ich würde hier einen Fremdspannungaufkleber anbringen und den Hinweis, an welchen Klemmen und an welchem Koppelrelais Fremdspannung anliegt (und dazuschreiben, von wo diese kommt, hier also vom GLT-Hauptverteiler).

Spricht etwas gegen diese Vorgehensweise?
 
Das Steuerleitungen aus EMV Gründen geschirmt verlegt werden sollte sich ja mittlerweile doch etwas herumgesprochen haben :)
 
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