TIA Langzeitarchive - optimale Vorgehensweise

schwimmer

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Hallo Forum,
ich hätte da mal eine Frage an die Experten unter euch, die mit der Langzeitarchivierung von Daten auf dem HMI (USB-Stick) Erfahrungen gesammelt haben.
Bisher habe ich bei den Archiven immer die Standartfunktion im TIA (V17 / TP1200) genutzt und keine Skripte verwendet. Doch in letzter Zeit häufen sich Probleme, dass die Archive nicht richtig oder nicht vollständig beschrieben sind. Ich denke mal es liegt zum Teil an der Größe der Archive, die die Grenzen des jeweiligen Panels überschreiten und an den problemen der Aktualisierung der Variablen zwischen SPS und HMI, von der ich hier lesen konnte.
Es stehen leider keine externen Geräte oder eine Netzwerkverbindung zur Verfügung.
Meine 2 Szenarien sind folgende:
1) Archivieren von 50 Werten (Real und Int) im Minutentakt über 24h. Dies habe ich jetzt mit einem Skript aus dem Forum hier realisiert, welches 1x in der Minute aufgerufen wird, 10Sek. nachdem die Werte in einem DB bereitgestellt werden. Die Variablen sind im HMI zyklisch fortlaufend projektiert und sollten somit aktualisiert sein wenn das Skript gestartet wird. Jeweils um Mitternacht wird das Archiv dann gesichert und das "Schreib-Archiv" wird gelöscht.
2) Archivieren von 10 Werten (Real) im Takt von 100ms. Dazu wollte ich die Werte für 10 Minuten in einem DB zwischenspeichern und dann den DB in ein Archiv schreiben und dann nach 1h sichern und ein neues Archiv schreiben. Gibt es die Möglichkeit so einen Zwischenspeicher auf "einen Rutsch" in ein Archiv zu schreiben oder würde da auch nur ein Skript helfen welches dann nach und nach die Daten aus dem DB ins Archiv schreiben müsste. Wobei das für jeden Wert 6000 Einträge wären, ist das überhaupt mit dem TP1200 machbar oder würde so etwas zeitlich zu lange dauern und das Panel "unbedienbar" machen?

Wie würdet ihr so etwas angehen? Gibt es da einfachere / bessere Wege? Bin für jede Anregung dankbar.
 
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SD-Karte hatte ich da noch nicht im Einsatz, habe immer den USB-Stick benutzt da es meist schwierig ist die SD-Karte auszulesen. Heute hat ja nicht mehr jeder PC / jedes Notebook einen entsprechenden Steckplatz on board.
USB-Sticks habe ich schon getauscht bzw. tritt der Effekt nicht nur an einer Anlage auf.
 
Gibt es einen PC, der mit der Anlage verbunden ist? Falls ja könnte man sowas mit Accon Easy Log von Deltalogic lösen (gibt sicherlich auch noch andere Anbieter, aber den hatte ich selbst schon öfter im Einsatz). Wenns keinen PC gibt haben wir schon mal für eine Übergangszeit bis zur Anbindung an das Kundenseitige OPC-System einen Laptop (ca. 500€) in den Schaltschrank gelegt...
 
Da kann ich nur spekulieren, es ist zwar ein Button vorhanden um die Archivierung zu stoppen bzw. um alle Archive zu schließen, ob die Kunde diesen auch drücken bevor sie den USB-Stick ziehen kann ich nicht mit Sicherheit sagen.
Vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt, mir ging es nicht so direkt um das akute Problem sondern eher darum Alternativen zu finden bzw. zu hören was ich eventuell besser oder anders machen könnte wenn nur die CPU bzw. das Panel als Möglichkeit der Archivierung zur Verfügung stehen. Besonders dann, wenn Daten in sehr kurzen Zeitabständen geschrieben werden sollen.
 
Besonders dann, wenn Daten in sehr kurzen Zeitabständen geschrieben werden sollen.
naja, es ist halt extrem belastend für die Speichermedien, wenn Du da ständig draufrumschreibst...

Also nach Möglichkeit Markenspeicher verwenden und je größer umso länger die Lebensdauer, da sich die Schreibvorgänge besser verteilen.

Wie lange willst Du denn Langzeitarchivieren?
 
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Meine Überlegung ging dahin pro Tag ein Archiv. Natürlich wird nicht 24h ununterbrochen produziert.
Gibt es eine Möglichkeit einen DB in einem "Rutsch" zu archivieren? Ich habe irgendwo gelesen das ginge nur als Rezeptur und da wären die Einträge auch ziemlich begrenzt.
 
Bisher habe ich bei den Archiven immer die Standartfunktion im TIA (V17 / TP1200) genutzt und keine Skripte verwendet. Doch in letzter Zeit häufen sich Probleme, dass die Archive nicht richtig oder nicht vollständig beschrieben sind.
Ich vermute mal, da wurde der USB-Stick einfach abgezogen ohne vorher die Archivierung auf den Stick zu stoppen.

Ich hatte Dir vor ca. 1 Jahr schon mal hier geschrieben:
Wenn der USB-Stick bei laufender Runtime abgezogen werden soll, dann muß vorher die Systemfunktion SchließeAlleArchive aufgerufen werden, ggf. vorher auch noch StoppeArchivierung wenn nicht sofort wieder ein USB-Stick angesteckt wird (siehe die TIA Hilfe zu diesen Systemfunktionen)

"Langzeitarchivierung" macht man eigentlich auf keinem HMI-Panel, sondern auf Geräten die durch regelmäßige automatische Backups besser geeignet sind (PC-Systeme, Server, ...) Außerdem sind die Trendanzeigen der WinCC Comfort HMI-Panele sehr schlecht geeignet, gezielt auf bestimmte Zeitpunkte in der Vergangenheit zurückzublättern. Außerdem lassen sich da Archivinhalte nicht auslagern und ggf. später wieder einklinken.

Harald
 
Hallo Harald,
deine Antwort hatte ich nicht vergessen. Ich würde die Langzeitarchivierung auch lieber auf ein externes System auslagern, nur wenn das mangels Masse nicht zur Verfügung steht, muss ich halt auf das Panel zurückgreifen.
Deshalb wollte ich ja das Archiv über ein Skript schreiben, dabei geht es auch nur um die Sicherung der Daten um diese mit Excel bearbeiten bzw. kontrollieren zu können. Rücklesen oder darstellen am Panel ist eigentlich gar nicht vorgesehen.
 
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Ich hatte mal einen Anwendungsfall, bei dem ich an einer Anlage auf 8 Siemens Panels Daten auf der MMC? geloggt habe, und dann einmal täglich diese Daten (10 Variablenarchive, ein Störmeldearchiv und ein Betriebsmeldearchiv) auf einen gesteckten USB-Stick ausgelagert habe. Bei den USB-Sticks wurden extra welche von Siemens gekauft weil man gehofft hat diese wären robuster. Aber bei der jährlichen Wartung die ich dort gemacht habe, war jedes Jahr einer von den Siemens-USB-Sticks defekt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es an den Scripten liegt die da einmal täglich ein Dutzend Dateien schreiben.
 
Moin Thomas,
hatte es einen besonderen Grund warum du die Daten erst auf der MMC mitgeschrieben und dann auf den USB-Stick geschoben hast? Was spricht dagegen komplett auf dem Stick zu arbeiten?
 
Moin zusammen,

ich habe bereits bei mehreren Projekten die Archive von Siemens zur Langzeitdatenaufzeichnung genutzt Diese laufen nach einigen Anpassungen sehr stabil. Orientiert habe ich mich an den Beispielen für die Langzeitarchivierung von Siemens.
Hauptgründe für die Fehler wahren folgende:
=> USB Stick: Bei den ersten Projekten ist bereits nach kürzester Zeit der USB Stick ausgefallen. Die Umstellung auf SD-Karte brachte hier schon eine sehr große Verbesserung.
=> Umstellung der Skripte bei Wechsel von TIA V15 auf TIA V16: Wie beriets beschrieben habe ich mich bei der Projektierung an dem Beispiel von Siemens zur Langzeitarchivierung orientiert. Hierbei hat Siemens eine neuere Version herausgebracht:


Bei der ersten Version von Siemens, war das kopieren der Archiv Dateien über die Skripte fasst ausschließlich über "Wartezeiten" realisiert. Dauerte ein kopieren einer Datei aber mal länger, funktionierten die Skripte nicht mehr. In der neueren Version, werden die Systemmeldungen von Siemens zum anstoßen von Skripten genutzt, sowie die fertigen Systemfunktionen zum kopieren der Archive.
Seit dieser Umstellung funktioniert das System bei uns fehlerfrei.

Wie ist das kopieren der Archivdateien bei dir genau gelöst? Vielleicht kannst du einmal deinen Code teilen?

Edit:
Auch das zurück lesen der Archivdateien zur Anzeige am Panel, sowie der Export auf einen USB Stick übers Panel, funktioniert wie bei Siemens beschrieben sehr gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
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hatte es einen besonderen Grund warum du die Daten erst auf der MMC mitgeschrieben und dann auf den USB-Stick geschoben hast? Was spricht dagegen komplett auf dem Stick zu arbeiten?
Vielleicht weil die USB-Sticks zu oft "von alleine" verschwinden?
Früher bei den MP27x/37x gab es extra Metall-Sicherungsbügel, die über die Speicherkarten-Schächte geschraubt wurden, dann konnte man ohne Werkzeug die Speicherkarten nicht entfernen. Ich weiß jetzt gar nicht, ob es das bei den neueren Comfort-Panels auch noch gibt?

Oder weil die USB-Sticks dafür gedacht sind, regelmäßig abzuziehen und zu einem PC zu bringen - nur für den "Transport" der Daten. Und das Abziehen soll man nicht ohne Schließen der Archivdateien machen - man muss also vorher auf dem Panel das Stoppen/Schließen der Archive veranlassen. Und solange der "Transport"-USB-Stick abgezogen ist und kein anderer Stick dafür gesteckt ist, kann nicht weiter archiviert werden. Vielleicht soll auch der Transport-USB-Stick überhaupt nur kurzzeitig ans Panel angesteckt werden und durch Klick auf einem Button werden die Archive auf den Stick kopiert. Dieses Handling ist viel ungefährlicher für den Stick und die Dateien als ständig direkt auf den Stick zu archivieren, und der Klick auf den Button wird so auch nicht "vergessen".

Harald
 
Moin Maggi,
die Langzeitarchivierung hatte ich mir auch schon angesehen, bin derzeit aber von den Standard Archiven der Panels weg und versuche gerade den Skriptcode (werte direkt in die csv-Datei schreiben), den ich hier im Forum gefunden habe für meine Zwecke anzupassen.
Bei den Archiven habe ich das Problem, dass diese nicht genügend Daten speicher können. TP1200 lt. Handbuch z.B. nur 20000 Werte.

Gibt es eigentlich eine Möglichkeit festzustellen wie lange in etwa die Abarbeitung eines Skriptes dauert? Habe keine Hardware zur verfügung und würde da gerne ma irgendwie ein Gefühl für bekommen.
 
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Vielleicht weil die USB-Sticks zu oft "von alleine" verschwinden?
Das die Sticks unberechtigter Weise verschwinden ist natürlich nicht gänzlich auszuschließen, auch wenn die Rückseite des Panels nicht immer ganz einfach zugänglich ist (verschlossener Schaltschrank mit richtigem Schlüssel).

Der Gedanke auf die SD-Karte zu schreiben und nur bei Bedarf den USB-Stick zu nutzen hat was, allerdings wird dann auch eine entsprechend große SD-Karte benötigt. Gibt es da eigentlich Probelem wenn hier statt der SIEMENS SD handelsübliche verwendet werden?
 
Moin Maggi,
die Langzeitarchivierung hatte ich mir auch schon angesehen, bin derzeit aber von den Standard Archiven der Panels weg und versuche gerade den Skriptcode (werte direkt in die csv-Datei schreiben), den ich hier im Forum gefunden habe für meine Zwecke anzupassen.
Bei den Archiven habe ich das Problem, dass diese nicht genügend Daten speicher können. TP1200 lt. Handbuch z.B. nur 20000 Werte.

Gibt es eigentlich eine Möglichkeit festzustellen wie lange in etwa die Abarbeitung eines Skriptes dauert? Habe keine Hardware zur verfügung und würde da gerne ma irgendwie ein Gefühl für bekommen.
Moin,

das Langzeitarchiv ist genau dafür ausgelegt. Wenn ein Archiv / Datei voll ist, wird dieses gesichert und eine neue Archivdatei wird erzeugt. Auch das abrufen am Panel von alten Archiven ist möglich, schau eventuell doch mal rein in die PDF....

Wenn du dennoch es über Skripte lösen willst, würde ich versuchen möglichst ohne Wartezeiten zu verwenden. Genau aufgrund der Probleme bzw. Erfahrungen die ich bei den Langzeitarchiven gesammelt habe. Ich greife hier lieber auf eine "Rückmeldung" bzw. das Ergebnis worauf ich warte zurück. Wenn z.B. eine Datei kopiert wird, warte ich bis die Datei erzeugt wurde und nicht nur einfach eine Zeit. Was man natürlich bedenken muss, das man immer einen Ausweg aus der While schleife hat, damit das Skript sich nicht aufhängt....

Wenn hier jemand andere Erfahrungen hat, würde mich das auch interessieren wie ihr das löst in Skripten?!
 
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