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Danke für die Zustimmung.deine Ausführungen zu Erder, Erdung und Erde sind sicherlich fachlich korrekt.
Das mag für reine Schlitzeklopfer angehen, aber Elektofrachkräfte müssen die einschlägigen Normen in ihrem Arbeitsbereich kennen. Wie desolat es um aktuelle Normkompetenz von EFK bestellt sein kann, die sich selbst gerne als Praktiker titulieren, ist kein Geheimnis.Ich denke jedoch, dass diese exakte Differenzierung im Alltag eines Elektrikers oft nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Für dieses Praxisbeispiel ist "meine" Hausnorm als RFT, die DIN EN IEC 60728-11 (VDE 0855-1) zuständig. Auch die Norm wurde von der babylonischen Sprachverwirrung bei Schutz- und Funktions-Erdung bzw. -Potentialausgleich leider nicht verschont.Praxisbeispiel:
Eine fachgerecht installierte Antennenanlage mit ordnungsgemäß geerdetem Mast und in den Potentialausgleich eingebundenem Koaxschirm erfüllt gleich vier Ziele:
Das zeigt: Wenn die Grundlagen sauber umgesetzt werden, greifen alle Schutz- und Funktionsmaßnahmen automatisch ineinander.
- Personenschutz durch Ableitung gefährlicher Spannungen im Fehlerfall
- EMV durch Abschirmung gegen Störeinflüsse
- Funktionssicherheit durch stabile Signalübertragung ohne Ausfälle
- Anlagenschutz durch Ableitung von Überspannungen, z. B. bei Blitzeinwirkung
In koaxialen Antennenanlagen gibt es bei konventionellen Erdungen weder einen Funktionspotentialausgleich noch eine Funktionserdung. Dass in der IEC 60728-11 ein temporärer Schutzpotentialausgleich zu einer Funktionserdung mutiert, ist ein bedauerlicher Fehler, der im zuständigen Gremium DKE/K 735 zu spät erkannt wurde.
Antennenträger werden zumeist mit Erdungsleitern aus 16 mm² Cu geerdet. Die Binsenweisheit, dass jede Kette nur so stark wie das schwächste Glied ist, hat sich auch nur zu wenigen EFK mit VNB-Eintrag herumgesprochen. Ich habe auf fremden Baustellen schon lange keine normkonformen Verbinder oder MET/HES mit Zugklemmen vorgefunden, die nach Klasse H mit 100 kA fachgerecht zertifiziert waren.
Alles "unsaubere" Antennenerdungen mit fraglicher Blitzstromtragfähigkeit. Dein gewähltes Praxisbeispiel ist in diesem Forum nur ein Nebenaspekt und daher sind wir beide vielleicht die einzigen, welche diese Norm gelesen haben.
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