Step 7 S7 400 Fehler Profibus oder CPU

BiBi

Level-2
Beiträge
131
Reaktionspunkte
15
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Erstmal einen schönen Samstag,

ich habe einen Fehler, bei dem ich nicht weiß, wie ich die Quelle lokalisieren kann.

Ich habe eine CPU 414 mit 1 Profibus Schnittstelle und einer MPI Schnittstelle.
An der Profibus Schnittstelle ist eine S7 300 angeschlossen, mehr nicht, dieser Strang ist auch mit einem aktiven Buswiderstand terminiert.
An der MPI Schnittstelle ist ein Bedienpanel angeschlossen, mehr nicht. Hier wird der Widerstand des Profibus Steckers genutzt.

Nun fällt sporadisch (so ca. alle 2 - 3 Monate) die Verbindung zum Panel aus. Das äußert sich so, dass das Panel nichts mehr anzeigt.
Rauten in den Ausgabefeldern. Auch die Verbindung zum Profibus Slave ist ausgefallen.
Ich versuche dann immer mit dem PG per MPI und Profibus eine Verbindung zur CPU herzustellen.
Funktioniert nicht. PG meldet, keine Verbindung möglich.
Das SPS Programm funktioniert noch, da alle benötigten Antriebe laufen, wie gewünscht (Programmiert).

Nun schalte ich die CPU in STOP, warte 10 Sekunden, schalte wieder in RUN. Keine Änderung am Verhalten im Panel.
Immer noch keine Verbindung. SPS Slave kann ich zu diesen Zeitpunkten nicht prüfen, da dies eine andere Firma programmiert hat.
Da dies nicht funktioniert hat, schalte ich die Spannungsversorgung aus. Warte wieder 10 Sekunden und schalte wieder ein.
Siehe da, alles startet und fährt hoch und funktioniert wieder.

Ich habe auch schon den Slave längere Zeit abgesteckt lassen, um zu sehen, ob hier ein Zusammenhang bestehen kann. Hat nicht gebracht,
nach ca. 2 Monaten trat der Fehler wieder auf.

Ich kenne so ein Verhalten nur, wenn ich am Bus einen Kurzschluss verursache, also die Adern A und B brücke.
Dann passiert es gelegentlich, dass ich die CPU nur durch Spannung aus und ein wieder zum Leben erwecken kann.

Ich bin nun etwas ratlos. Habt Ihr vielleicht so einen Fehler schon mal gehabt und beseitigen können.
Für jede Hilfe bin ich dankbar.
 
Läuft denn deine Anlage überhaupt noch in diesem Zustand?
Kann es sein, dass dein Programm nicht mehr vorhanden ist und es bei einem Spannung aus/ein wieder von einer evtl. vorhandenen Speicherkarte geholt wird? Sind die Batterien im Netzteil ok?
Wie lautet die genaue Bestellnummer der CPU?
Wie ist der Led Status der CPU im Fehlerfall?
 
Komischer Fehler, vor allem da MPI und DP nicht mehr gehen. Evtl. ein Problem mit Verbindungsrecourcen. Was für ein Panel ist es denn?

PS: Welche CPU ist es genau (6ES7414.... ) und welcher Firmwarestand
 
Zuletzt bearbeitet:
Was steht im Diagnosepuffer der CPU? Gibt es Hinweise auf Ausfall der Schnittstellen?
Welche CPU 414 genau ist das? Bestellnummer und Firmwareversion?
Am Profibus und am MPI sind die Abschlußwiderstände auch an der 414 aktiv?
Wie lang sind die Profibus/MPI-Kabel? Der Schirm der Kabel ist mit PE verbunden? Gibt es funktionierenden Potentialausgleich zwischen den SPS-Schränken?

Harald
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
An der Profibus Schnittstelle ist eine S7 300 angeschlossen, mehr nicht, dieser Strang ist auch mit einem aktiven Buswiderstand terminiert.
auf beiden Seiten ?
Wie lang ist die Strecke und wie hoch die Busgeschwindigkeit ?
An der MPI Schnittstelle ist ein Bedienpanel angeschlossen, mehr nicht. Hier wird der Widerstand des Profibus Steckers genutzt.
auf beiden Seiten ?
Wie lang ist die Strecke und wie hoch die Busgeschwindigkeit ?
Wievioele Variablen werden hier ausgetauscht und welche Aktualisierungsrate haben sie ?

Weitere Fragen dazu :
Was wurde als Leitung verwendet ?
Ist die Leitung ganz sicher unbeschädigt ?
Wie ist es mit möglichen EMV-Beeinflussungen ?
Was ist mit der Spannungsversorgung der CPU ? Ist diese Spannung "im grünen Bereich" und sauber ?

Das dazu erstmal von mir ...
Gruß
Larry
 
Danke erstmal für die schnellen Antworten.

Der Profibus Teilnehmer ist mit einem aktiven Buswiderstand terminiert, auf Seite des Slaves.
An der CPU wird der Widerstand des Steckers genutzt. Die Leitungslänge ist ca. 25m.
Leitung ist von Siemens, Profibusleitung. Geschwindigkeit 500 kBit. Firmwarestand kann ich nicht sagen.
Stammt sicherlich noch aus der Zeit der Inbetriebnahme (Anfang 2008. CPU 6ES7 414-2XJ01-0AB0.

Das Panel ist ein neues Comfort Panel, wurde 2019 ausgewechselt, weil das vorherige MP370 nicht mehr funktionierte.
Type des Panels muss ich nachreichen, komme eben nicht an das PG. Die Leitungslänge zwischen Panel und CPU ca. 4m.
Auch wieder Siemens Profibusleitung. Beidseitig an den Steckern terminiert.
Anzahl der Variablen bei ca. 1000, so um die 750 Bitvariablen und 250 Messwerte. Aktualisierung ist Standardeinstellung, denke 1 Sek.

EMV. Bin ich derzeit überfragt, wüsste jedoch keine Änderungen irgendwelcher Art, die dazu führen könnten. Heißt jedoch nichts,
da ich nicht alles mitbekomme. Werde diesbezüglich nochmal beim Kunden nachfragen.

Schirmung der Kabel, nur was über den Stecker passiert. Eigens ist keine Erdung am Schirm angelegt.
Bei dem Profibus Slave ist der Schirm durch den Terminator geerdet. Potentialausgleich zwischen den beiden Schaltschränken
wurde nicht ausgeführt, also Nein.
Das schließe ich eher aus, weil ein Versuch gemacht wurde, den Profibusteilnehmer an der CPU abzustecken und warten, ob der Fehler
erneut auftritt. Leider ist nach ca. 2 Monaten der Fehler wieder aufgetreten.

Spannungsversorgung habe ich noch nicht gemessen, werde ich durch Elektrofachpersonal des Kunden prüfen lassen.

Am ehesten tendiere ich zu EMV Problemen, habe aber überhaupt keinen Ansatz, in welche Richtung ich untersuchen muss.

Panel Typ teile ich mit, wenn ich am PG bin.

Schönes Wochenende
 
Also wenn ich das so lese dann ieten sich da schon Möglichkeiten ...

Den von Harald erwähnten Potentialausgleich würde ich nicht kleinreden - das kann schon ein Grund sein - der müßte dann aber in einem passenden Querschnitt erfolgen (also 16² oder größer).
Wenn du am PB auf der einen Seite eine aktive Terminierung hast dann hängt die natürlich auch schon von der Spannungsversorgung ab.
EMV ist meinerseits ein Schuss ins Blaue ...
Was mich aber bei der PB-Geschichte noch interessieren würde ist in wiefern die 300 zu der 400 ein Slave ist - also was läuft da zwischen den beiden ? S7-Kommunikation oder IDevice ?

Was mir bei deinem Bediengerät auffällt : du hast da für MPI recht viele Variablen in recht schneller Folge. Es ist hier natürlich eine Frage, wieviele von denen immer gleichzeitig aktualisiert werden müssen (Bildschirmseiten-abhängig) und bei den doch vielen Bits wie die organisiert sind. Falls hier viele Eingänge im Rennen sind dann vielleicht mal schauen ob man die Byte-weise zusammen fassen kann und die Animation entsprechend ändert. In jedem Fall kann ich mir hier vorstellen, dass es hier zeitweilig zuviel wird und deshalb die Rauten zustande kommen ... vielleicht schaust du dir da das Projekt noch mal an ...

Gruß
Larry
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo zusammen,

EMV will ich nicht kleinreden, ebensowenig Erdung, Potentialausgleich und alles andere Erwähnte.

Was mich aber dabei irritiert, ist daß BiBi schreibt, das passiert alle 2-3 Monate in regelmäßigen Abständen.
Wäre irgendetwas von oben Genanntem der Falle: Warum in solch langen und gleichmäßigen Abständen?

Für mich hört sich das danach an, daß irgendetwas voll läuft. Nur ich bin mir gerade am Kopf zerbrechen, was!?

Sollte es elektrisch sein, müßte BiBi ja auch wieder dran kommen, wenn er alle Schnittstellen abzieht und mit dem PG dran geht.

Oder hat Siemens irgendwelche (elektrischen) Bedingungen, daß die Schnittstellen abgeschaltet werden bis zum nächsten Neustart!?

Programm läuft - also Auslastung in irgendeiner Weise kann es theoretisch nicht sein.

Irgendwelche Puffer, die nicht bis zum letzten Bit ausgelesen werden und dann langsam voll laufen?
Oder irgendwelche Log-Dateien, die riesig werden?

Nur eine Anekdote nebenbei: Wir hatten beim Kunden letztens eine CPU von einem Hersteller zum Testen. Ging jedes Mal mit an, wenn man Strom zum Testen an gemacht hat.... Irgendwann wollte ich dann damit Tests machen, nach 2-3 Monaten, und kam nicht mehr dran. Kollege hatte vorher mal ein Testprogramm aufgespielt. Eingeschickt zum Hersteller. Anruf von dort: Jaaaaa, wir "erwarten" eigentlich, daß da Peripherie am CAN-Bus hängt. Hat von den Programmierern niemand erwartet, daß die CPU ohne Peripherie auf dem Tisch liegt. Also ist ein Logbuch mit Fehlern voll gelaufen und hat die CPU lahm gelegt, weil da 3 GB an Bus-Fehlermeldungen aufgelaufen sind.

Das erwarte ich von Siemens nun nicht, aber wer weiß von uns, was da auf der CPU oder im Panel getrieben wird....
Für mich sind es einfach die regelmäßigen, aber langfristigen Abstände. Bei EMV würde ich unregelmäßig und auch mal kurzfristig Probleme erwarten.

Gruß
Jens
 
@Jens:
Für mich war "ca. alle 2 Monate" ein nicht näher spezifiziertes Ereignis - im Prinzip sporadisch.
Du kannst natürlich auch Recht haben (wegen Messwerte) - klar - es kann aber auch genauso ein äußerer Umstand sein, der dann halt dann und wann mal auftritt ... und dann sind wir wieder bei den "üblichen Verdächtigen".
In jedem Fall schadet es ganz sicher nicht, dass Genannte mal zu überprüfen. Ich würde hier MPI und PB auch nicht unbedingt und zwangsläufig über den selber Kamm scheren ...

Gruß
Larry
 
@Larry Laffer
Beim Verlassen des Gebäudes wird der Objektschutz am Panel aktiviert. Auf dieser Seite werde eine Handvoll Variablen dargestellt. Dieses Bild bleibt,
bis das Personal das Gebäude wieder betritt.
Während der Routinebesuche, wo alle Bilder mal betrachtet werden können, passiert der Anzeigefehler nicht.

Den Potentialausgleich möchte ich auf keinen Fall klein reden. Habe in diese Richtung aber noch nichts unternommen.
Prinzipiell wäre der Aufwand nicht so groß, hier ein 16mm² oder besser 25mm² zu verlegen.

@JSEngineering
Welcher Puffer könnte denn bei einer CPU 414 volllaufen. Ich komme leider nicht mehr ran, wenn der Fehler auftritt.
Vor allem, das Programm läuft weiter, ohne Erkennbare Störungen im Ablauf.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
nur mal so als Frage zur Frage


Es gibt Bausteine mit denen ich Busteilnehmer abmelden kann. Wird diese "Abmeldung" durch Run-Stop-Run wieder deaktiviert ? Vielleicht nur nach einem Kaltstart.
Vielleicht hat der Proggi euch einen Streich gespielt
 
@JSEngineering
Welcher Puffer könnte denn bei einer CPU 414 volllaufen. Ich komme leider nicht mehr ran, wenn der Fehler auftritt.
Vor allem, das Programm läuft weiter, ohne Erkennbare Störungen im Ablauf.

Wie geschrieben: Bei der S7 selber kann ich es mir nun nicht vorstellen. Das wäre ja ein Firmeware-Bug, der wohl schon aufgefallen wäre.

Wenn, dann könnte ich mir nur vorstellen, daß irgendwas in dem Programm die Blockade auslöst.
Eigenes Logging?
Kommunikation unsauber programmiert. Ständiges An-/Abmelden? Siehe auch #12. Sind irgendwann die Verbindungsressourcen aufgebraucht?
Gibt es noch andere OBs, die neben dem OB1 ständig laufen?
Sind die Verbindungsressourcen korrekt eingestellt?

Sind beide Schnittstellen tot?
Hast Du noch Ausgänge frei? Du könntest Dir auf den freien Ausgängen binär codiert Fehlercodes/Status-Codes ausgeben...

Die Diagnose von der 300er kannst Du aber doch auslesen, oder ist die komplett gesperrt?

Ist der Ausfall in ungefähr gleichen Zeitabständen? Dann könnte man ggf. auch mal kurz vorher ins Programm / in die Diagnose sehen, ob irgendwas Verdächtiges auftritt. wenn Du sagst, 2-3 Monate, kann man ja nach 6-8 Wochen mal reingucken.

Was steht denn nach dem Neustart in der CPU Diagnose?

Gruß
Jens
 
Mal noch eine Frage am Rande, seit wann habt ihr diese Probleme. Kann man dies in Zusammenhang bringen mit dem
Comfort Panel Umbau ( von MP370 auf Comfort Panel )?
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Evtl. erzeugt das Comfort Panel noch mehr Kommunikationslast im Vergleich zum MP370. Mich würde tatsächlich der FW-Stand der CPU interessieren.

....Anzahl der Variablen bei ca. 1000, so um die 750 Bitvariablen und 250 Messwerte. Aktualisierung ist Standardeinstellung, denke 1 Sek....

Wenn ich in die Firmwarebeschreibung deiner CPU reinschaue wurde folgendes behoben:
( hohe Anzahl an Verbindungen habt ihr zwar nicht aber ausschließen würde ich die Möglichkeit trotzdem nicht )
Update Pakete 289../290..

Bei hoher Kommunikationslast und hoher Anzahl Verbindungen einer CPU zu anderen Kommunikationspartnern trat sporadisch ein Abbruch der Kommunikation auf.

https://support.industry.siemens.co...416-2-416f-2-416-3-417-4-616-2?dti=0&lc=de-DE
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt Bausteine mit denen ich Busteilnehmer abmelden kann. Wird diese "Abmeldung" durch Run-Stop-Run wieder deaktiviert ?
Ja, die wird bei STOP-RUN zunächst komplett deaktiviert. Sowas kann aber hier nicht die Ursache sein, weil das nicht die PG-Kommunikation beeinflußt, insbesondere nicht den MPI-Bus.

Weil beide Busschnittstellen der CPU 414 ausfallen (Profibus + MPI kommunizieren beide nicht mehr) und erst ein Netz-Aus hilft, tippe ich auf ein Problem der 414. Das könnte ein Alterungsproblem sein, oder auch der Firmware der CPU. Die Ursache des Ausfalls kann aber durchaus außerhalb der 414 liegen, z.B. zu viele verstümmelte Profibus-Telegramme durch seltene Potentialprobleme oder zeitweises zu hohes oder "schlechtes" Kommunikationsverhalten von Profibus-Teilnehmern wie das Comfort Panel.

Meine Erfahrung: MP370 und deren Firmware waren noch sehr robust und "selbstheilend" gegenüber Profibus-Problemen. Seit MP377 (auch TP177) sind die Panels viel empfindlicher gegenüber Profibus-Problemen und die Profibus-Kommunikation hängt sich oft/regelmäßig auf. Comfort Panels traue ich am Profibus noch weniger zu und würde die wohl nur per Ethernet vernetzen.

Bei Profibus-Problemen an fremden/unbekannten Anlagen checke ich immer erstmal die Korrektheit und Qualität der Verkabelung.

Harald
 
@DeltaMikeAir
Das Verhalten hat sich seit dem Umbau auf das Comfort Panel wirklich verschlechtert, es ist die MPI Schnittstelle nun auch betroffen.
Vorher war sporadisch (einmal im Jahr oder noch weniger) der Slave ausgefallen. Hier musste dann die S7 300 neu gestartet werden, damit wieder alles lief.
Ich denke, ich werde in diese Richtung weiter suchen.
Ich werde nun mal den Firmwarestand der CPU auslesen und nach dem Panel schauen.
 
Ich persönlich hätte ja so aus dem Bauchgefühl heraus gesagt, dass an der Anlage schon immer Probleme bestanden. Von Anfang an.

Warum sonst hätte man bei den paar Metern Profibuskabel die Bautrate auf 500K reduziert.
Die Leitungslänge ist ca. 25m.
Leitung ist von Siemens, Profibusleitung. Geschwindigkeit 500 kBit.

Ich würde als erstes wirklich mal das Thema Kabelverlegung / Potentialausgleich / Firmwarestand auslesen angehen.
 
Zurück
Oben