Sonstiges SPS mit OPC UA gesucht und ein paar weitere Fragen eines Anfängers

db1901

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Hallo zusammen,

ich sitze aktuell an meiner Masterarbeit, bei der ich unter anderem eine SPS aussuchen muss, welche dann über OPC UA mit einer 3rd Party Applikation kommunizieren soll. Die SPS selbst wird über digitale I/Os an einen Roboterarm angeschlossen (Ist ein Cobot der unteren Klasse, nichts besonderes). Da ich mich nicht sonderlich mit SPSn auskenne und bei der Recherche nach einer geeigneten SPS aber auf dieses Forum gestoßen bin, dachte ich mir, dass ich mal die Experten frage! Ich hoffe ihr habt Verständnis für meine sehr trivialen Fragen :)

Mir wurde so ziemlich freie Wahl gelassen. Ich habe folgende Anforderungen:
- mind. 4 Digitale Inputs/Outputs
- OPC UA Server
- WLAN/Ethernet kompatibel für Kommunikation mit OPC UA Clients
Tatsächlich sind das die einzigen Anforderungen, die mir gerade einfallen. Im Grunde muss ich mit Hilfe der SPS nur ein paar Signale auslesen und ansteuern können und im besten Fall Structured Text zur Programmierung verwenden.

1) Wir haben an der Universität bereits eine S7-1200, diese hat aber keine OPC UA Funktionalität, deswegen hier schonmal die erste Frage: Ist es möglich die bereits vorhandene SPS irgendwie mit OPC UA auszustatten, sodass ich gar nicht erst eine neue SPS bestellen muss?

2) Ich habe versucht, beim Siemens Konfigurator eine weitere S7-1200 zusammenzubauen. Würde hierbei das reine CPU Modul ausreichen (mit OPC UA Kompatibilität) oder brauche ich noch irgendwelche extra Module wie Stromversorgung, etc.?

3) Wie sieht es allgemein mit Stromversorgung aus? Muss ich darauf achten, dass die SPS ein extra Modul dafür hat oder reicht es wenn ich ein simples (bspw.) 24V DC Netzteil anschließe?

4) Haben die Siemens SPSn irgendwelche Lizenzen, die nur temporär gelten? Das wurde nämlich von meiner Betreuung erwähnt und wäre natürlich unvorteilhaft.

5) Ist es möglich über irgendeine API einen Structured Text-Code an die SPS (via OPC UA) zu senden, sodass der Code in die SPS geladen und gespeichert wird? Oder ist eine SPS Programmierung nur mit einer kompatiblen Software möglich? Nur zum Verständnis: Im Idealfall wäre die SPS von "außerhalb" programmierbar, indem Structured Text über OPC UA an die SPS gesendet wird.

Eine kleine Anmerkung noch:
Ich habe mich auch ein wenig zum Arduino Opta eingelesen (ich kann mir vorstellen, dass ich mit diesem Ding nicht auf freudige Antworten stoßen werde :D), der sehr ansprechend bezüglich Programmierung auf mich wirkt, da man hier zum einen Arduino Sketches verwenden kann und zum anderen auch IEC normierten PLC Code, wobei beides getrennt voneinander funktioniert. Gibt es irgendwelche Vorteile, wenn ich eine SPS verwende, die wirklich Industriestandard ist wie zB eine von Siemens oder wäre das bei meinem Anwendungsfall eigentlich egal?

Vielen lieben Dank im voraus!
db1901
 
1) Wir haben an der Universität bereits eine S7-1200, diese hat aber keine OPC UA Funktionalität, deswegen hier schonmal die erste Frage: Ist es möglich die bereits vorhandene SPS irgendwie mit OPC UA auszustatten, sodass ich gar nicht erst eine neue SPS bestellen muss?
Theoretisch musst du einfach nur den OPC-UA Server in der HW-Config der SPS einrichten.

https://support.industry.siemens.co...1200-opc-ua-serverschnittstelle-im-tia-portal

Edit:
Was genau für eine 1200? (Produktnummer)
Könnte sein, dass es Mal in grauer Vorzeit 1200er ohne OPC-UA gab.
2) Ich habe versucht, beim Siemens Konfigurator eine weitere S7-1200 zusammenzubauen. Würde hierbei das reine CPU Modul ausreichen (mit OPC UA Kompatibilität) oder brauche ich noch irgendwelche extra Module wie Stromversorgung, etc.?
Erstmal nein.
Falls du mit den IOs der CPU nicht auskommt oder zusätzliche Kommunikationsschnittstellen brauchst wäre Zubehör relevant.
3) Wie sieht es allgemein mit Stromversorgung aus? Muss ich darauf achten, dass die SPS ein extra Modul dafür hat oder reicht es wenn ich ein simples (bspw.) 24V DC Netzteil anschließe?
Für einen "normalen" Testaufbau im schulischen Umfeld sollte ein beliebtes Netzteile ausreichen.

4) Haben die Siemens SPSn irgendwelche Lizenzen, die nur temporär gelten? Das wurde nämlich von meiner Betreuung erwähnt und wäre natürlich unvorteilhaft.
Du benötigst eine OPC-UA Server Lizenz, bzw. "musst" du zu jedem Server ein entsprechendes Zertifikat vorweisen können.
Der Server selbst würde auch ohne funktionieren.

Und du benötigst für die Programmierumgebung TIA Portal natürlich eine Lizenz.
Kannst aber auch bei der Installation eine Trial-Lizenz für 30 Tage aktivieren.
Und dann die VM zurücksetzen (oder den Piratenhut auf).

5) Ist es möglich über irgendeine API einen Structured Text-Code an die SPS (via OPC UA) zu senden, sodass der Code in die SPS geladen und gespeichert wird? Oder ist eine SPS Programmierung nur mit einer kompatiblen Software möglich? Nur zum Verständnis: Im Idealfall wäre die SPS von "außerhalb" programmierbar, indem Structured Text über OPC UA an die SPS gesendet wird.
SPS Programme über den OPC-UA Server ändern :D
Sagen wir...SPSen sind prinzipiell etwas statischer unterwegs als andere Mikrocontroller -Lösungen.
Nein, das funktioniert (soweit ich weiß) nicht.

Gibt es irgendwelche Vorteile, wenn ich eine SPS verwende, die wirklich Industriestandard ist wie zB eine von Siemens oder wäre das bei meinem Anwendungsfall eigentlich egal?
Du meinst die Siemens-SPS mit dem Aduino?
Ist eine lange Liste an Punkten über die man diskutieren könnte.
Fängt bei der Robustheit der Hardware an, geht über die Verfügbarkeit zur in der Industrie kompatiblen Bauteilen (z.B. 24V mit ordentlich Schaltleistung oder Failsafe-Signale) bis hin zur Ersatzteilverfügbarkeit und Echtzeitfähigkeit.

Versuche Mal in 30 Jahren einen kompatiblen Ersatz für deinen Aduino zu bekommen, wenn dieser ausfällt (oder jemanden der sich mit dem alten Zeug auskennt).
Eine Siemens S5 bekommst du notfalls mit überschaubarem Aufwand auf eine S7-1500 mirgiert.
Wie das mit uralter Software von Mikrocontrollern aussieht.....¯⁠\⁠_⁠(⁠ツ⁠)⁠_⁠/⁠¯
 
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Wenn Deine "3rd Party Application" auf einem PC sitzt bzw. sowieso ein PC dazwischengeschaltet ist, kannst Du auch einen OPC-Server auf dem PC laufen lassen. Der kommuniziert dann zwar nicht mit OPC UA mit der SPS, sondern z.B. über S7-Kommunikation. Deine Applikation kann dann aber auf den OPC-Server auf dem PC zugreifen.

Structured Text wirst Du nicht einfach in eine SPS laden können. Das hat mehrere Gründe. Zum einen müßte es dann zur Laufzeit kompiliert werden, um auf der Steuerung lauffähig zu sein.
Allerdings bietet der aktuelle OPC UA Standard auch Dateioperationen an. Bei Steuerungen, die das unterstützen, kannst Du damit das Dateisystem manipulieren. Z.B. bei einigen CoDeSys-Steuerungen könntest Du dann den kompilierten Task auf die Steuerung laden über OPC UA. Neu starten und fertig.

Bei den Steuerungen gibt es immer welche (Kompakt-CPU), die ein eigenens Netzteil mitbringen. Da brauchst Du nur 24V anschließen. Die 1200 ist so eine. Dann gibt es andere Steuerungen, die müssen ein separates Netzteil haben, um die notwendigen Spannungen gestellt zu bekommen. Im Labor kannst Du für die 1200er jedes beliebige Netzteil nutzen, schau nur, daß das ausreichend dimensioniert ist für Anlaufstrom und Betriebsstrom.
 
Vielen Dank für die ausführlichen Antworten euch beiden!
Du benötigst eine OPC-UA Server Lizenz, bzw. "musst" du zu jedem Server ein entsprechendes Zertifikat vorweisen können.
Der Server selbst würde auch ohne funktionieren.

Und du benötigst für die Programmierumgebung TIA Portal natürlich eine Lizenz.
Kannst aber auch bei der Installation eine Trial-Lizenz für 30 Tage aktivieren.
Und dann die VM zurücksetzen (oder den Piratenhut auf).
Die nötige Lizenz für TIA macht das natürlich deutlich unattraktiver für meinen Anwendungsfall.

Wenn Deine "3rd Party Application" auf einem PC sitzt bzw. sowieso ein PC dazwischengeschaltet ist, kannst Du auch einen OPC-Server auf dem PC laufen lassen. Der kommuniziert dann zwar nicht mit OPC UA mit der SPS, sondern z.B. über S7-Kommunikation. Deine Applikation kann dann aber auf den OPC-Server auf dem PC zugreifen.
Einen PC zwischenzuschalten stünde im Bereich des möglichen, bevorzugt wäre es aber vermutlich eher ein RaspberryPi. Ich vermute, dass hierfür dann eine S7 Verbindung eher beschränkt möglich ist. Wäre für die S7-Kommunikation ebenfalls eine TIA Lizenz o.ä. nötig, die man monatlich bezahlen müsste?

Structured Text wirst Du nicht einfach in eine SPS laden können. Das hat mehrere Gründe. Zum einen müßte es dann zur Laufzeit kompiliert werden, um auf der Steuerung lauffähig zu sein.
Allerdings bietet der aktuelle OPC UA Standard auch Dateioperationen an. Bei Steuerungen, die das unterstützen, kannst Du damit das Dateisystem manipulieren. Z.B. bei einigen CoDeSys-Steuerungen könntest Du dann den kompilierten Task auf die Steuerung laden über OPC UA. Neu starten und fertig.

Das klingt tatsächlich sehr interessant. Das würde aber heißen, dass ich den Task noch immer mit der mitgelieferten Software "manuell" kompilieren müsste, richtig? Oder weißt du zufällig, ob CoDeSys da zufällig eine Schnittstelle anbietet, die mir das Kompilieren auf programmiertechnischer Ebene ermöglicht?

Nach kurzem Überlegen muss es auch nicht unbedingt Strucutered Text sein, da ich für den Fall eines Programmierens so oder so eine Art Übersetzer entwickeln werden muss, der in eine SPS kompatible Programmiersprache übersetzen würde. Structured Text wäre für mich persönlich die einfachste Variante, einen solchen Übersetzer zu entwickeln :D. Falls es also mit den anderen Programmierarten nach IEC Standard bessere Möglichkeiten gibt Task zu erstellen und vorzukompilieren, um sie dann als Dateioperation auf die SPS zu laden, wäre ich sehr dankbar für den Hinweis!
 
Deine Anforderungen sind für mich etwas difus!?
Du brauchst immer irgendeine Entwicklungsumgebung. Und sei es ein C-Compiler auf dem Arduino mit dem Du hochgeladenen Quellcode fertig kompilierst.
Warum willst Du unbedingt die Daten ohne Entwicklungsumgebung auf die Steuerung bringen? Weil das alles übers Internet geschehen soll?
Dann würde ich eher sagen, Du schaust in Richtung CoDeSys-Steuerungen.
Die aktuelle CoDeSys Entwicklungsumgebung ist kostenfrei. Daher oft auch von den Steuerungsherstellern mit ihren Targets und Anpassungen kostenfrei.
Dort erstellst Du Dein Projekt und bekommst eine fertig kompilierte Datei auf Deinem PC. Diese Datei kannst Du dann (oft per FTP) auf die Steuerung laden und diese dann neu starten. Damit wird die dann geladen und das neue Programm läuft.
Das kannst Du so einfach bei Siemens meines Wissens nach nicht hinbekommen. Da benötigst Du immer die Entwicklugnsumgebung oder mindestens einen Datenträger (Memorycard), um das in die Steuerung zu laden.

Wenn Du dann z.B. bei WAGO schaust, dann kannst Du entweder Dir eine kleine Steuerung zusammenbauen oder eine Kompaktsteuerung nutzen. OPC-Server hat WAGO zumindest als PC-Software. Ich weiß momentan nicht, ob die auch Steuerungen mit integriertem OPC-Server anbieten.
Dort kannst Du per FTP auf jeden Fall aufs Dateisystem zugreifen und das Programm per FTP hochladen.

Einen PC zwischenzuschalten stünde im Bereich des möglichen, bevorzugt wäre es aber vermutlich eher ein RaspberryPi. Ich vermute, dass hierfür dann eine S7 Verbindung eher beschränkt möglich ist. Wäre für die S7-Kommunikation ebenfalls eine TIA Lizenz o.ä. nötig, die man monatlich bezahlen müsste?
Die OPC-Steuerungs-Kommunikation (wie auch immer implementiert) ist in der Regel mit den Lizenzkosten für den OPC-Server abgegolten.

Das klingt tatsächlich sehr interessant. Das würde aber heißen, dass ich den Task noch immer mit der mitgelieferten Software "manuell" kompilieren müsste, richtig? Oder weißt du zufällig, ob CoDeSys da zufällig eine Schnittstelle anbietet, die mir das Kompilieren auf programmiertechnischer Ebene ermöglicht?
So weit ich weiß sollte es möglich sein, die Kompilierung über die Kommandozeile zu steuern. Also es sollte möglich sein, Deine eigene "Programmierumgebung" zu haben, dem Kompiler die (richtigen) Quellen vorzuwerfen und dann ein fertiges Programm zu erhalten. Ich kenne Steuerungs-Hersteller, die machen das so. Sollte als möglich sein.

da ich für den Fall eines Programmierens so oder so eine Art Übersetzer entwickeln werden muss,
Warum???????

Mach Dir das Leben doch nicht zu schwer... es gibt doch alles fertig. Und wenn Dein "Kunde" (Hochschule? Betrieb?) das nutzen möchte, müssen sie auch ein paar Euro für Lizenzen ausgeben. Du kannst in 3 Monaten nicht alles neu erfinden. Ist im Beruf später auch nicht der Fall. Wenn wir hier alles neu erfinden würden, würde kein Projekt zu einem marktrealistischen Preis realisiert werden können.
 
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Danke für deine Antwort. Codesys sieht für mich tatsächlich nach weiterem Einlesen wie der way to go aus.
Warum???????

Mach Dir das Leben doch nicht zu schwer... es gibt doch alles fertig. Und wenn Dein "Kunde" (Hochschule? Betrieb?) das nutzen möchte, müssen sie auch ein paar Euro für Lizenzen ausgeben. Du kannst in 3 Monaten nicht alles neu erfinden. Ist im Beruf später auch nicht der Fall. Wenn wir hier alles neu erfinden würden, würde kein Projekt zu einem marktrealistischen Preis realisiert werden können.
Nur um etwas Verständnis zu schaffen, warum ich das Rad neu zu erfinden versuche:
Meiner Arbeit bezieht sich auf ein Forschungsprojekt, dass darauf abzielt eine intuitive Programmierung von Industrierobotern mithilfe von diversen Entwicklungsumgebungen zu schaffen (AR, VR, Webbasiert). Im Grunde ist das Ziel, dass eine Person ohne große Programmiererfahrung oder tiefergehende technische Kenntnisse, einen Roboter programmieren kann. In meinem Fall geht es darum, dass ich eine SPS digital abbilden muss und eine "intuitive" Programmierung ermöglichen soll. Das bedeutet, dass beispielsweise in VR einfach nur ein paar digitale Objekte rumbewegt werden und daraus ein funktionierender SPS Code generiert werden kann und völlig automatisch auf die SPS geladen wird. Das ist auch der Grund dafür, warum ich das alles gerne im Backend haben will, ohne dass man groß irgendeine offizielle Entwicklungsumgebung braucht. Eine weitere Anforderung ist (seitens Uni), dass die Kommunikation mit der SPS durch OPC UA umgesetzt wird.

Ich hoffe das schafft etwas Klarheit. Mir ist natürlich bewusst, dass es viiiiel einfacher ist, eine SPS zu programmieren mit den Methoden und Programmen, die bereits existieren. Darauf zielt meine Arbeit aber nicht ab.

Edit: Wie nützlich das ganze ist, ist eine andere Frage, die ich gar nicht beantworten muss. Ich setze nur das um, was von mir gefordert ist.
 
Frage als Gedankenanstoß: Es gibt ja bei vielen Herstellern die Mathlab/Simulink Integration. Wäre es darüber ggf. eine Möglichkeit? Da bekommst fertigen Code.
 
Das ist tatsächlich ein sehr interessanter Hinweis, danke dafür! Aber ich glaube tatsächlich, dass das den Rahmen meiner Arbeit sprengen würde. Bei mir geht es im Grunde nur um ein Proof of Concept, heißt ich muss das minimalste an Codegenerierung im besten Fall schaffen (sofern möglich, bis jetzt wirkt es aber so, dass es mit Codesys über viele Umwege möglich sein könnte). Hauptaufgabe bei mir ist es, die SPS als digitalen Zwilling abzubilden, welche gleichzeitig auch mit einem digitalen Zwilling eines Roboters interagiert.

Edit: Das heißt, dass es reichen würde, wenn ich irgendein einfaches If-else Programm generieren kann, das Signale auf 1 oder 0 setzt. Dafür brauche ich vermutlich keine ganze Simulink Integration :) (zum Glück, weil ich kein großer Fan von Matlab/Simulink bin :D).

Den Hinweis schreibe ich mir aber auf, ich denke er könnte sehr gut zu meinem Ausblick für weiterführende Arbeiten passen!
 
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Ich bin gerade auf diese Steuerung gestoßen, die Codesys unterstützt und ebenfalls wohl einen OPC UA Server hat. Nur als kurze Rückfrage bezüglich OPC UA, konfiguriere ich die OPC UA Nodes dann über die Codesys Software oder wie läuft das ab?
 
Vermutung: In CoDeSys musst Du Variablen veröffentlichen, damit sie außerhalb des Tasks sichtbar sind. Vermutlich muss daher der OPC-Server nicht konfiguriert werden, sondern der stellt einfach alle veröffentlichen Variablen bereit.
 
Nur um etwas Verständnis zu schaffen, warum ich das Rad neu zu erfinden versuche:
Meiner Arbeit bezieht sich auf ein Forschungsprojekt, dass darauf abzielt eine intuitive Programmierung von Industrierobotern mithilfe von diversen Entwicklungsumgebungen zu schaffen (AR, VR, Webbasiert). Im Grunde ist das Ziel, dass eine Person ohne große Programmiererfahrung oder tiefergehende technische Kenntnisse, einen Roboter programmieren kann. In meinem Fall geht es darum, dass ich eine SPS digital abbilden muss und eine "intuitive" Programmierung ermöglichen soll. Das bedeutet, dass beispielsweise in VR einfach nur ein paar digitale Objekte rumbewegt werden und daraus ein funktionierender SPS Code generiert werden kann und völlig automatisch auf die SPS geladen wird. Das ist auch der Grund dafür, warum ich das alles gerne im Backend haben will, ohne dass man groß irgendeine offizielle Entwicklungsumgebung braucht. Eine weitere Anforderung ist (seitens Uni), dass die Kommunikation mit der SPS durch OPC UA umgesetzt wird.
Hmm, Siemens hat Gerüchten zufolge für die Entwicklung der Engineeringsoftware für die neue SPS-Generation mehr als 1Mrd. € ausgegeben und nicht geschafft, was Du jetzt mal eben vorhast🤔
Aber ja, vielleicht sagt man mal irgendwann der KI "mach jetzt mal die Software fertig" und kann dafür jeden doofen hinsetzen. Ich glaub nicht dran.
 
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Hauptaufgabe bei mir ist es, die SPS als digitalen Zwilling abzubilden, welche gleichzeitig auch mit einem digitalen Zwilling eines Roboters interagiert.
Das klingt jetzt irgendwie ganz anders, als das, was Du bisher sonst so über Deine Aufgabe geschrieben hast.
Verzettel Dich mal nicht und prüfe nochmal, was Du jetzt wirklich konkret und realistisch machen willst.

Grundsätzlich gibt es von den einschlägigen Roboterherstellern auch jeweils einigermassen einfach und intuitiv zu bedienende Software um Roboter einzurichten. Das hat aber im Grunde mit einer SPS garnichts zu tun.
 
In diesem Zusammenhang sei auch nochmal auf die SRCI Schnittstelle hingewiesen, welche soweit ich weiß die Basis u. a. für den Simatic Robot Integrator bildet.
 
Danke für deine Antwort. Codesys sieht für mich tatsächlich nach weiterem Einlesen wie der way to go aus.

Nur um etwas Verständnis zu schaffen, warum ich das Rad neu zu erfinden versuche:
Meiner Arbeit bezieht sich auf ein Forschungsprojekt, dass darauf abzielt eine intuitive Programmierung von Industrierobotern mithilfe von diversen Entwicklungsumgebungen zu schaffen (AR, VR, Webbasiert). Im Grunde ist das Ziel, dass eine Person ohne große Programmiererfahrung oder tiefergehende technische Kenntnisse, einen Roboter programmieren kann. In meinem Fall geht es darum, dass ich eine SPS digital abbilden muss und eine "intuitive" Programmierung ermöglichen soll. Das bedeutet, dass beispielsweise in VR einfach nur ein paar digitale Objekte rumbewegt werden und daraus ein funktionierender SPS Code generiert werden kann und völlig automatisch auf die SPS geladen wird. Das ist auch der Grund dafür, warum ich das alles gerne im Backend haben will, ohne dass man groß irgendeine offizielle Entwicklungsumgebung braucht. Eine weitere Anforderung ist (seitens Uni), dass die Kommunikation mit der SPS durch OPC UA umgesetzt wird.

Ich hoffe das schafft etwas Klarheit. Mir ist natürlich bewusst, dass es viiiiel einfacher ist, eine SPS zu programmieren mit den Methoden und Programmen, die bereits existieren. Darauf zielt meine Arbeit aber nicht ab.

Edit: Wie nützlich das ganze ist, ist eine andere Frage, die ich gar nicht beantworten muss. Ich setze nur das um, was von mir gefordert ist.
Wir haben den low code/no code Ansatz schon mal auf einer Beckhoff realisiert.. das war aber nicht mal eben so schnell gemacht.

Das ist tatsächlich ein sehr interessanter Hinweis, danke dafür! Aber ich glaube tatsächlich, dass das den Rahmen meiner Arbeit sprengen würde. Bei mir geht es im Grunde nur um ein Proof of Concept, heißt ich muss das minimalste an Codegenerierung im besten Fall schaffen (sofern möglich, bis jetzt wirkt es aber so, dass es mit Codesys über viele Umwege möglich sein könnte). Hauptaufgabe bei mir ist es, die SPS als digitalen Zwilling abzubilden, welche gleichzeitig auch mit einem digitalen Zwilling eines Roboters interagiert.

Edit: Das heißt, dass es reichen würde, wenn ich irgendein einfaches If-else Programm generieren kann, das Signale auf 1 oder 0 setzt. Dafür brauche ich vermutlich keine ganze Simulink Integration :) (zum Glück, weil ich kein großer Fan von Matlab/Simulink bin :D).

Den Hinweis schreibe ich mir aber auf, ich denke er könnte sehr gut zu meinem Ausblick für weiterführende Arbeiten passen!
Zur digitalen Abbildung verwenden wir Visual Components mit Nodered und MQTT
 
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Meiner Arbeit bezieht sich auf ein Forschungsprojekt, dass darauf abzielt eine intuitive Programmierung von Industrierobotern mithilfe von diversen Entwicklungsumgebungen zu schaffen (AR, VR, Webbasiert). Im Grunde ist das Ziel, dass eine Person ohne große Programmiererfahrung oder tiefergehende technische Kenntnisse, einen Roboter programmieren kann.
So ein System habe ich mir vor ein paar Jahren mal an dem Fraunhofer IPA Stuttgart angeschaut. Die hatten damals schon Roboterplattform offene Lösungen um Bewegungen mittels Diagrammen zu programmieren. Sah ganz gut aus, es fehlten natürlich noch viele grundsätzliche Sachen. Roboterprogrammierung besteht ja nicht nur aus Bahnen programmieren sondern auch vielem anderen ( Fehlermeldungen, interne SPS für diverse Aufgaben, Kommunikation, Anbindung von Teilnehmern per Ethercat, Profinet, Profibus, CAN, digitale I/O..... )

Was aus dem Projekt geworden ist, kann ich dir nicht sagen.
 
Wir haben den low code/no code Ansatz schon mal auf einer Beckhoff realisiert.. das war aber nicht mal eben so schnell gemacht.


Zur digitalen Abbildung verwenden wir Visual Components mit Nodered und MQTT
Zum Glück muss ich mich nicht allzu sehr um das intuitive Programmieren selbst kümmern. Bei mir liegt die Erstellung eines digitalen Zwillings und die Validierung anhand eines einfachen Anwendungsfall im Vordergrund. Ein Zwilling des Roboters besteht ebenfalls bereits.
 
Zum Glück muss ich mich nicht allzu sehr um das intuitive Programmieren selbst kümmern. Bei mir liegt die Erstellung eines digitalen Zwillings und die Validierung anhand eines einfachen Anwendungsfall im Vordergrund. Ein Zwilling des Roboters besteht ebenfalls bereits.
Sämtliche Systeme kommunizieren darüber, also sowohl Roboter, als auch Steuerungen, MES/ERP und alles was sonst noch zusammenhängt, meldet sämtliche Zustände an den MQTT Broker, das kann dann widerum in der virtuellen Umgebung integriert werden
 
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