Klar kann jeder sein eigenes Dreirad konstruieren, wenn er nicht gelernt hat, daß auch schon materialsparende Zweiräder erfunden wurden.
Für manche Programmierer sind alle Alternativlösungen zu XOR "wesentlich verständlicher". Das liegt aber nicht an den Alternativlösungen, sondern daran daß der Programmierer eine Wissenslücke hat, weil er XOR nicht kennt oder nicht versteht.
Stromstoßschalter im Elektrobereich arbeiten nicht mit Setzen/Rücksetzen. Sie haben nicht 2 oder 3 Spulen, sondern nur eine.
Für Stromstoßschalter mit S/R in FUP
- braucht man fast dreimal soviel Programm-/Arbeitsspeicher wie für die XOR-Variante
- braucht man 3 Speicherbits und ein temporäres Hilfsbit (oder 2 Speicherbits und 2 Hilfsbits), die XOR-Variante braucht nur 2 Speicherbits
- braucht man länger zum Eingeben des Programmcodes und es gibt mehr Möglichkeiten für Tippfehler, weil doppelt so viele Operanden/Verknüpfungen benötigt werden, die XOR-Variante braucht nur 4 Operanden in 3 Operationen
- braucht man (bei fremden Programmen) länger, um den Programmcode des Netzwerks zu lesen und zu verstehen, als bei der XOR-Variante
- braucht der compilierte Code Sprünge, für die XOR-Variante nicht (Stichwort: branchless programming)
Meine Erfahrung: Programme, die in S/R-Denkweise programmiert sind, sind größer und enthalten mehr logische Fehler und unnötige Verknüpfungen, als Programme die mit "="-Zuweisungen programmiert sind.
Harald