Hi Bird,
das ist ein sehr anspruchsvolles Projekt nicht nur für einen "Newbie", sondern auch für Experten, zu denen ich mich noch lange nicht zählen darf. Jedoch hatte ich schon einmal ein wenig mit ähnlichen Sachen zu tun (Reinraum/Schleuse/Vorraum).
birdracoon schrieb:
...Die Anlage hat bei der Abluft einen konstant laufenden Lüfter und in der Zuluft einen über Frequenzumrichter geregelten Ventilator...
Regelgröße ist der Kanaldruck im Zuluftkanal, gemessen gegen die Athmosphäre? Auch dieser Regler sollte als PI-Regler ausgelegt sein. Das Ergebnis dieses Reglers (konstanter Kanaldruck) ist die Grundlage für ein stabiles Regelverhalten der anderen Regelkreise.
birdracoon schrieb:
...wie ist es gemeint, dass ein Regler schneller sein muss als der andere...
Der Druckregler für den Raumdruck hat als Reglereingänge den Soll- und den Istwert des Raumdruckes. Die Stellgröße, die er ausgibt ist der Sollwert für den Volumenstromregler. Der Volumenstromregler (jedenfalls die, die ich kenne) ermittelt seinen Istwert (Volumenstrom) über den Differenzdruck über seiner Klappe. Es werden also mit zwei Reglern, zwei verschiedene Größen gemessen und geregelt, wobei der eine Regler dem anderen unterlagert ist. So etwas nennt man dann Kaskadenregelung. Den Volumenstromregler könnte man auch als Stellglied (aber mit eigenem Regelverhalten) des Raumdruckreglers ansehen.
Gehen wir einmal von folgender Annahme aus (ich kürze jetzt mal Raumdruckregler=RDR und Volumenstromregler=VSR):
FALSCH:
Der RDR arbeitet schneller als der unterlagerte VSR, der Sollwert liegt bei 10Pas, der Istwert liegt momentan bei 15Pas. Der schnelle RDR wird seinen Reglerausgang sehr schnell "aufreißen". Der langsame VSR wird natürlich langsam seinen neuen Sollwert nachreglen. Noch bevor der VSR seinen Sollwert ausgeregelt hat, ist der schnelle RDR schon an seiner oberen Begrenzung. Nun beginnt der RDR wieder gegenzuregeln. Das gleiche Spiel läuft nun in die andere Richtung. Der Ausgang des RDR wird sich dadurch nie beruhigen, er schwingt dauerhaft weiter, im Extremfall wechselt er sogar sprunghaft zwischen 0 und 100%.
RICHTIG:
Der RDR arbeitet langsamer als der VSR. Wenn jetzt der langsame RDR sein Ausgangssignal aufgrund von Regelabweichungen ändert, bleibt dem schnellen VSR genügend Zeit, seinen neuen Sollwert zu erreichen. Der langsame RDR wird sein Stellsignal nicht mehr als nötig erhöhen. Der schnelle VSR kann dem Stellsignal des langsamen RDR
folgen.
birdracoon schrieb:
...Ich habe auch noch das Problem das die Volumsstromregler über Digitale Ausgänge gesteuert werden...
Das macht das ganze zwar nicht unbedingt einfacher, aber ein Problem sollte es nicht sein. Bist du sicher, daß es sich überhaupt um einen VSR handelt? Oder sind es vielleicht "nur" einfache Klappenstellantriebe, s.d. der Volumenstrom garnicht wirklich geregelt wird?
birdracoon schrieb:
...sobald ich einen etwas größeren Int-Anteil einstelle beginnen die Ausgänge sehr schnell ein/aus zu schalten...
Wahrscheinlich hast du den I-Anteil mit dem D-Anteil verwechselt?
Gruß, Onkel
(Wollte garnicht so viel schreiben, hoffe es hat ein wenig geholfen)