Sonstiges Simatic PM 1507 / Probleme mit Erdung?

Joe_2105

Level-2
Beiträge
9
Reaktionspunkte
3
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo SPS-Gemeinde,

ich bin relativ neu im Thema SPS und hatte den kühnen Plan tiefer in das Thema einzusteigen und mal mit
echter Hardware zu arbeiten. Ich habe mir dazu ein Simatic PM 1507 Netzteil gekauft.
Als ich dieses in Betrieb nehmen wollte, ist etwas schief gelaufen (beißender Geruch und Rauchentwicklung).
Habe das Netzteil natürlich sofort vom Strom genommen.

Der Anschluss des Netzkabels am Gerät war korrekt (L auf L, N auf N und PE auf PE).
Habe mich jetzt intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt und habe gelernt, dass die Geräte empfindlich sind,
was störende PE-Potentiale angeht.

Ich habe in meinem Stromnetz eine klassische Nullung und habe in der Vergangenheit schon mal Probleme mit Gitarrenverstärkern und Subwoofern gehabt (brummen). Messe auch Durchgang zwischen N und PE an der Steckdose.
Ich habe jetzt den Siemens-Support kontaktiert und wurde dort an einen Elektroniker weitergeleitet.
Da wurde mir gesagt, dass man SPS-Systeme im Privathaushalt nicht betreiben darf, da die Anforderungen an Hausnetze
was PE angeht andere sind, als in der Industrie. Ich kann das nicht glauben.

Der TÜV möge es mir verzeihen. Ich wollte wissen, ob es wirklich an meinem PE liegt oder das Netzteil vielleicht defekt ist.
Da es eh schon gequalmt hat, hatte ich nichts mehr viel zu verlieren. Habe also das Netzteil noch mal in Betrieb
genommen. Diesmal nur mit N und L. Ich weiß, ist gefährlich, aber war nur ein kurzer Test. Und siehe da. Die LED's leuchten grün
und ich kann 24V DV am Ausgang messen.

Hatte jemand schon mal das gleiche Problem? Ich will die Hoffnung noch nicht aufgeben, dass ich die HW mal ausprobieren kann. Es ist aber auch unrealistisch, dass mein Vermieter jetzt die Elektrik meiner Wohnung oder gar des ganzen Hauses umkrempelt.
Ich betriebe übrigens an dieser Steckdose Handy und Notebook-Ladegeräte ohne Probleme.

Gibt es vielleicht Netzteile, die ich verwenden kann, die nicht so empfindlich auf PE-Schwankungen reagieren und die benötigte
Spannung von 24V DC liefern?

Ich würde mir auch ein neues Netzteil kaufen (was ich ohnehin überlege, da ja das jetzige Gerät auf jeden Fall Schaden genommen hat). Habe aber Bedenken, dass dieses Netzteil dann ebenfalls das zeitliche segnet.
Die SPS habe ich trotz der gemessenen 24V noch nicht angeschlossen. Ist mir zu riskant.

Hat jemand einen guten Tipp von Euch?

Gruß der SPS-Theoretiker
 
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber müsste der Vermieter das nicht schon lange geändert haben? War das nicht Anfang der 80er als es verboten wurde?
Ich denke im Privathaushalt Bestandsschutz, Vermieter ist gewerblich und da nicht mehr erlaubt.

Achtung, gefährliches Halbwissen :
Es müsste jeder herkömmliche Trafo funktionieren der 24VDC ausgibt. Sei es auch nur ein Leuchtmittel Trafo. Zum privaten rumspielen würde ich es so machen
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Vielen Dank für Deine Antwort. Ja, gehe auch von Bestandsschutz aus.
Ich frage mich eher, ob das Netzteil wirklich sofort kaputt geht, wenn instabile PE-Potentiale vorliegen.
Habe selbst mal mit elektr. Komponenten für Industrie-Applikationen gearbeitet. Hier waren die Anforderungen an die Robustheit deutlich höher, gegenüber Standard-Anwendungen. Weiß jemand, wie diese SPS-Netzteile aufgebaut sind und warum diese ggf. so empfindlich reagieren?

Ich weiß halt einfach nicht, ob das Netzteil von vornherein kaputt war, oder es wirklich so empfindlich ist.
Überlege sogar einen Elektriker zu mir zu holen, um meine PE-Leitung prüfen zu lassen.
Aber wäre ärgerlich, wenn ich den Aufwand treibe und am Ende lag es gar nicht daran.
 
Klassische Nullung heißt ja, dass nur jeweils 2 Drähte zu den Steckdose gehen, und hier dann an jeder einzelnen Steckdose der PEN zu N/PE gebrückt ist. Und desweiteren folgt daraus, dass natürlich auch prinzipiell kein FI/RCD möglich ist. Grundsätzlich ist dass seit ca. 1973 (evtl. mit Übergangsfrist) verboten.
Das ist zwar gefährlich - vor allem für 2 und 4 Beiner -, weil an unterschiedliche Steckdosen verschiedene "PE" Potentiale gebildet werden, die mitunter auch eine gewisse Spannungsdifferenz haben können, ist bezogen auf die Einzelsteckdose = Netzteil ziemlich egal.
Schwierig wird es jetzt an dem Punkt, wenn z.B. an der CPU noch ein Netzwerkkabel hängt, und dieses wiederum mit einem Switch an einer anderen Steckdose verbunden ist, hier kommt es dann, wg. unterschiedlichen "PE" potentiell zu enormen Ausgleichsströmen. Wobei hier das Netzteil sicherlich eines der letzteren Bauteile ist, die da Schaden nehmen.

Die Aussage des Siemens-Technikers ist insofern fachlich korrekt, als dass bei Industriegeräten normativ höhere Störgrößen und Aussendungen erlaubt sind, hier als Thema EMV und letztlich auch Ableitströme und ähnlichem, aber auch das sollte praktisch aber weitgehend egal sein.

Technisch ist das ja ein TN-C(-S) System, welches auch in der Industrie durchaus noch weit verbreitet ist.
 
Danke für das ausführliche Feedback. Ich werde mir jetzt ein neues Netzteil besorgen und noch mal Risiko gehen. Warum ein Netzteil zerstören, wenn es auch mit zweien geht...
Laut letztem Feedback aus der Entwicklung bei Siemens, vermutet man, dass das Modul einfach defekt ist.
Wundert mich nur nach wie vor, warum bei Entfernung von PE das Netzteil funktioniert. Aber ich bin kein Elektroniker.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Wenn Deine Beobachtungen stimmen, dann müsste Dein Netzteil einen Isolationsfehler gegen das Gehäuse oder zuminest gegen den PE-Leiter-Anschluss haben. Wenn Du den Stecker um 180° drehst, könnte dann Netzspannung am Gehäuse anliegen. Dieses Risiko solltest Du ausschließen.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Die Aussage des Siemens-Technikers ist insofern fachlich korrekt, als dass bei Industriegeräten normativ höhere Störgrößen und Aussendungen erlaubt sind, hier als Thema EMV und letztlich auch Ableitströme und ähnlichem, aber auch das sollte praktisch aber weitgehend egal sein.
Ist das so ?
Laut Datenblatt entspricht das Netzteil der EN 55022 Klasse B und ist somit
für den Einsatz in oder in unmittelbarer Nähe von Wohn-, Geschäfts- und Gewerbebereichen geeignet.
 
... Als ich dieses in Betrieb nehmen wollte, ist etwas schief gelaufen (beißender Geruch und Rauchentwicklung)...
Hey Joe, kannst du das mal näher erläutern? War es weißer oder eher schwarzer Rauch, und wonach hat es gerochen? Vielleicht war es ja nur das Cosinus Viech, welches immer auf den Platinen herum grabbelt. Kannst du das Gehäuse öffnen, um den Braten zu sichten?
 
Ist das so ?
Laut Datenblatt entspricht das Netzteil der EN 55022 Klasse B und ist somit
für den Einsatz in oder in unmittelbarer Nähe von Wohn-, Geschäfts- und Gewerbebereichen geeignet.
Zugegebnermaßen habe ich definitiv nicht ins Datenblatt dieses konkreten Netzteils geschaut. Insofern könntest du da auf dieses konkrete Produkt bezogen tatsächlich ohne weiteres recht haben.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Da ihr alle sehr bemüht gewesen seid mir zu helfen noch mal ein Update. Auch wenn ich jetzt zugeben muss, dass ich scheinbar schlichtweg zu doof gewesen bin. Habe heute das Erdungskabel am Stecker noch mal neu verdrahtet. Wieder genauso wie vorher, habe diesmal aber die Schrauben noch mal etwas fester angezogen. Auf einmal funktioniert das Netzteil. So richtig kann ich es mir nicht erklären. Das ich L1 und N vertauscht habe, schließe ich fast aus. Habe penibel drauf geachtet (wobei das doch eigentlich bei AC egal wäre, oder nicht? Je nachdem, wie ich den Stecker drehe, ändert sich das doch eh). Habe mit einem ganz normalen Schuko-Stecker gearbeitet. Ich hätte es gerne verstanden, um den Fehler nicht noch mal zu machen. Habe auf jeden Fall ein neues Netzteil bestellt, da mir die Arbeit mit dem alten jetzt zu riskant ist (obwohl es noch tut, was es soll). Danke für Euren Einsatz!
 
... Kannst du das Gehäuse öffnen, um den Braten zu sichten? ..
Ein Körnchen Ernst hatte mein Gefasel auch. Wenn Rauch aufgestiegen ist, so ist die Fehlerstelle in der Regel sichtbar. Eventuell können die Experten hier durch ein Foto Rückschlüsse auf die Fehlerursache schließen.

Was ich mir vorstellen könnte ist, dass L oder N am PE angeklemmt war, und dass es dadurch an dem Eingangsfilter, falls es einen gibt, durch Überspannung etwas zerschossen hat. Das würde auch die Tatsache erklären, dass das Netzteil auch nach den Rauchzeichen prinzipiell noch funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Körnchen Ernst hatte mein Gefasel auch. Wenn Rauch aufgestiegen ist, so ist die Fehlerstelle in der Regel sichtbar. Eventuell können die Experten hier durch ein Foto Rückschlüsse auf die Fehlerursache schließen.

Was ich mir vorstellen könnte ist, dass L oder N am PE angeklemmt war, und dass es dadurch an dem Eingangsfilter, falls es einen gibt, durch Überspannung etwas zerschossen hat. Das würde auch die Tatsache erklären, dass das Netzteil auch nach den Rauchzeichen prinzipiell noch funktioniert.
Sorry Richard, dass ich auf Deine Nachricht nicht eingegangen bin.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, war der Rauch eher weiß und hatte einen ziemlich beißenden Geruch.
Habe gerade die Abdeckung auf einer Seite aufgemacht. Ich habe mal ein Bild angehängt. An sich sieht alles aus wie neu. Außer der Elko rechts unten, der scheinbar Schaden genommen hat. Also L auf PE kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Hatte extra dreimal hingeschaut. Möchte aber einen schlechten Tag nicht ausschließen. Dann wäre es mir fast unangenehm Euch damit zu belästigen.
 

Anhänge

  • Simatic PM 1507.jpg
    Simatic PM 1507.jpg
    138,3 KB · Aufrufe: 28
Ich denke: egal wie falsch oder richtig man beim PM 1507 den Netzanschlussstecker zu einer 230V Schuko Steckdose verdrahtet, es hätte nicht zu den Rauchzeichen aus dem Gerät kommen dürfen. Vorher hätte ggf. eine Sicherung oder FI kommen müssen. Höchstens vielleicht bei einem Kurzschluss direkt zwischen den beiden Adern der Anschlussleitung bei sehr geringem Querschnitt könnte es in dem Stecker bruzeln - evtl. feine Drähtchen nicht sauber in Aderendhülsen oder Metallteile die da nicht hingehören? Oder Draht nicht richtig in der Anschlussklemme festgeklemmt (lose)? Oder war das Gerät mal heruntergefallen oder wurde geworfen? Oder ein Produktionsfehler oder Bauteilfehler?

PS: ah, der rechte Elko sieht nicht gut aus, (der Mittlere evtl. auch nicht). Das sieht für mich wie ein Produktionsfehler des Elkos aus. Oder wie alt ist das Gerät?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Also auf dem Bauteil steht ein Product State 2 3 4. Laut Internet spricht das für ein Produktionsdatum 2022. Mir ist das Bauteil nicht heruntergefallen. War auch gut in Luftpolsterfolie verpackt. Ein vielleicht loses Kabel beim anschließen kann ich nicht ganz ausschließen. Habe aber leicht an den Kabeln gezogen, ob diese fest sitzen. Ich schicke Siemens auch noch mal das Bild. Mal schauen, was die dazu sagen. FI habe ich übrigens nicht im Sicherungskasten. Ist wie gesagt eine alte Bestandsverdrahtung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben