Elektrisches Verschieben eines Anlagenteils

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Klar gern.

1. -> 4 Punkte
ok das ist schlimm.
2. (Was zum Henker ist das für eine Auswahl... ) 4 Punkte wenn ich die Auswahl richtig deute
ja die Frequenz wie oft das gefahren wird (Jahr=1/a, Woche=1/w, Tag=1/d, Stunde=1/h)
also 4 Punkte für mehrmals täglich aber nicht mehrmals stündlich.

hab ich auch immer Kopfweh, woher soll ich als Planer wissen wie oft der Betreiber das im Endeffekt tun wird....??
3. 3 Punkte
4. 3 Punkte

Summe K = 10 Schwere = 4 -> SIL 2
Richtig.
für die ISO 13849-Fans: das entspricht PLd
Jetzt mal die Betrachtung mit einer Maßnahme.

Hier gilt ja -> Mechanik > Elektrik > Organisatorische Maßnahmen
TOP!
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Ich nehme mal kurz an, dass wir diesen Anlagenteil so gestalten können das es keine Quetsch- und Scheerstellen mehr gibt. Dann ist das Schlimmste was passieren kann das jemand "weggeschoben" wird. Wenn er dann nicht stolpert und in einen Fleischwolf fällt sollte das keine größeren Auswirkungen haben.
Das ist typisch, dass durch mechanische Gestaltung das Schadensausmaß drastisch reduziert werden kann. Also schau, dass der Designer das gut macht ;)

An der Stelle noch ein SORRY: ich vorher vergessen genauer zu spezifizieren.

Beurteile es so, dass keine Schutzmaßnahmen der funktionalen Sicherheit dabei sind. Mechanische Schutzmaßnahmen bitte schon vorab einbeziehen! Ich ging davon aus, wir besprechen nur die funktionale Sicherheit oder? Bei mir gehts normal ausschließlich um Funktionale Sicherheit - ehrlich gesagt habe ich zu wenig Einblick wie die Mechaniker ihre Maßnahmen beurteilen.

Weder die ISO 13849 noch die IEC 62061 beurteilen mechanische Risikominderung......IEC61511 kann das ein Stück weit in der Prozesstechnik, da bin ich dabei aber so Bahnanwendungen oder Förderfahrzeuge kenn ich mich nicht so aus.

Also bleiben wir beim Maschinenbau:
Wenn durch das Wegschieben keine Sekundärgefährdung ausgelöst wird, dann kannst du von mir aus an der Stelle aufhören mit Schaltungstechnik. Das ist dann eher nice to have...

Und auch was hinterher Organisatorische Schutzmaßnahmen angeht, wird es bei den Normen der funktionalen Sicherheit schnell dünn. Dazu weiter unten noch was.

Ich geh mal davon aus, dass das mit dem Fleischwolf neben dran ein Spass war?!

Grad mal gegoogelt
Tödlicher Unfall Schlachthof
sowas passiert schrecklich oft, dass da Mitarbeiter reinfallen. Auch ohne Schieben..
Wenn das nicht ginge wäre als elektrische Maßnahme möglich: Schlagleiste, Sicherheitslaserscanner, Lichtgitter, etc.
Genau, in SIL 2 / PLd mit Wirkung des Fahrantriebs.
Wenn das nicht ginge -> Zustimmtaster + nur unterwiesene Person (z.B. Schlüsselschalter).

Grüße

Marcel
@Zustimmtaster:
Wenn sonst nichts geht, aber irgendwas gehen muss ....ich stand als Student auch nur mit einem Zustimmtaster bewaffnet neben einem Roboter ohne Schutzzaun zum Teachen. Mit Knowhow passiert nichts - aber fühlt sich komisch an. Da gab es einen Knebelschalter für sicher reduzierte Geschwindigkeit (gefühlt wenige cm/s, müsste ich im Dachboden wühlen und nachlesen).

@Schlüsselschalter: ich tu mir da immer recht schwer das zu beurteilen Schlüsselschalter und Betriebsarten.. Ist ja ein Grenzbereich zwischen Technischer Schutzmaßnahme in der Funktionalen Sicherheit und Organisatorische Schutzmaßnahme. Und bevor die Diskussion losgeht, welchen SIL/PL der Schlüsselschalter hat (immer wieder gern), braucht der Betreiber ein Prozedere wie er den Schlüssel verwaltet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum grundsätzlichen wurde ja bereits genügend geschrieben und prinzipiell hört sich das auch ganz gut an. Ich will nur zwei Punkte zur Information mal aufgreifen.
@Zustimmtaster:
Wenn sonst nichts geht, aber irgendwas gehen muss ....ich stand als Student auch nur mit einem Zustimmtaster bewaffnet neben einem Roboter ohne Schutzzaun zum Teachen. Mit Knowhow passiert nichts - aber fühlt sich komisch an. Da gab es einen Knebelschalter für sicher reduzierte Geschwindigkeit (gefühlt wenige cm/s, müsste ich im Dachboden wühlen und nachlesen).

Die Geschwindigkeit werden vermutlich ca. 250mm/s gewesen sein. Kommt aus DIN EN ISO 10218-1, 5.6.2 (kurzes Zitat):
Betrieb mit reduzierter Geschwindigkeit
Beim Betrieb mit reduzierter Geschwindigkeit darf die Geschwindigkeit des Werkzeugarbeitspunktes (TCP) 250mm/s nicht überschreiten. [...]
Wie oben geschrieben ist das abhängig vom Werkzeugarbeitspunkt - die richtige geometrische Definition der Bewegungsräume und der Werkzeuge können hier also relevant sein.

Und nun sag ich dir was: In 5.7.4 gibt es auch noch die Betriebsart "Manuell mit hoher Geschwindigkeit" (wieder ein kurzes Zitat):
Ist diese Betriebsart vorgesehen, können Geschwindigkeiten über 250mm/s erreicht werden. Diese Betriebsart wird ausschließlich zur Programmverifizierung angewendet.
Zur Klarstellung: Das Ganze gilt bei offenem Bereich mit voller Geschwindigkeit. Da frage ich manchmal schon, warum man bei anderen Dingen geistige Verrenkungen ausführen muss, um überhaupt 250mm/s begründen zu können, auch wenn man zu 95% mit Stoßgefahr rechnet (eine Quetschgefahr vllt nur einen kurzen Moment beim Verfahren besteht, etwa wenn in feststehende Anlagenteile eingefahren wird). Und hier habe ich nach Norm ganz offiziell die Möglichkeit, mit 100% zu fahren.

Dann bestellt der Kunde als Option die Betriebsart beim Roboterhersteller des Vertrauens und wundert sich, warum man bei der Umsetzung dann leichte Bauchschmerzen bekommt.

Für Interessierte gibt's hier etwa auch die DGUV-Information 209-074 "Industrieroboter": https://publikationen.dguv.de/regel...und-fertigungsautomation/270/industrieroboter

Insbesondere Seite 28...


@Schlüsselschalter: ich tu mir da immer recht schwer das zu beurteilen Schlüsselschalter und Betriebsarten.. Ist ja ein Grenzbereich zwischen Technischer Schutzmaßnahme in der Funktionalen Sicherheit und Organisatorische Schutzmaßnahme. Und bevor die Diskussion losgeht, welchen SIL/PL der Schlüsselschalter hat (immer wieder gern), braucht der Betreiber ein Prozedere wie er den Schlüssel verwaltet.
Ich war mir sicher, was von der BG hier zu haben, finds aber gerade nicht. Allerdings gibt es z.B. hier einen Artikel von Herrn Kramer-Wolf, (heute leider leicht andere Branche, war ein hervorragender Dozent auf Anwendertreffs oder ähnlichem), warum der Betriebsartenwahlschalter nicht in eine klassische Kategorie nach 13849 (oder wonach sonst) eingeordnet werden kann und (auch meiner Meinung nach) in den allermeisten Fällen auch gar nicht muss. Muss man natürlich dennoch betrachten/beurteilen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein rein mechanisches SLS ist jedem elektrischen SLS deutlich überlegen.
Wenn etwas mechanisch gar nicht schneller kann, muss ich nix elektrisch begrenzen.
aber nicht vergessen, dass wenn ein Umrichter verwendet werden sollte, dieser auch trippen kann und der Motor kann "kurzzeitig" schon mehr. WEnn ein Umrichter verwendet wird, kommt man meiner Ansicht nach nicht an SLS vorbei.
 
In diesem Fall ev. schon. Wenn der Antrieb mechanisch bei 50 Hz die "Sichere Geschwindigkeit" (wo immer die hier dann liegen mag) nicht überschreitet und der FU nur zum Beschleunigen/Bremsen benötigt wird.
 
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In diesem Fall ev. schon. Wenn der Antrieb mechanisch bei 50 Hz die "Sichere Geschwindigkeit" (wo immer die hier dann liegen mag) nicht überschreitet und der FU nur zum Beschleunigen/Bremsen benötigt wird.
Bei einen FU kann man schnell mal 100Hz einstellen.
 
Bei einen FU kann man schnell mal 100Hz einstellen.
Wir haben das Thema mal am Beispiel von einem Siemens G120 angeschaut.
Schnell stellst du da im Normalfall gar nix ein :p
Normalerweise arbeitet man da mit Festsollwerten und hat 50Hz max. Frequenz eingestellt.
Bislang hat bei mir noch nie ein Sicherheitsexperte SLS gefordert wenn die Mechanik gepasst hat.
Einzige Forderung war, dass die FU-Parameter nicht von aussen (Poti, Panel) verstellt werden dürfen und die Werte im Schaltplan dokumentiert werden müssen.
 
Wir haben das Thema mal am Beispiel von einem Siemens G120 angeschaut.
Schnell stellst du da im Normalfall gar nix ein :p
Normalerweise arbeitet man da mit Festsollwerten und hat 50Hz max. Frequenz eingestellt.
Bislang hat bei mir noch nie ein Sicherheitsexperte SLS gefordert wenn die Mechanik gepasst hat.
Einzige Forderung war, dass die FU-Parameter nicht von aussen (Poti, Panel) verstellt werden dürfen und die Werte im Schaltplan dokumentiert werden müssen.
Kann man das wirklich so sehen, ich habe gerade so einen Fall
wo ich SLS projektiere, ist allerdings ein Servo. Sollte aber kein
Unterschied machen.
 
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Wir haben das Thema mal am Beispiel von einem Siemens G120 angeschaut.
Schnell stellst du da im Normalfall gar nix ein :p
Normalerweise arbeitet man da mit Festsollwerten und hat 50Hz max. Frequenz eingestellt.
Bislang hat bei mir noch nie ein Sicherheitsexperte SLS gefordert wenn die Mechanik gepasst hat.
Einzige Forderung war, dass die FU-Parameter nicht von aussen (Poti, Panel) verstellt werden dürfen und die Werte im Schaltplan dokumentiert werden müssen.

Weil uns der G120 viel zu viel Parameter hat, haben wir Danfoss FC302 im Einsatz.

Da kann man am FU ein fMAX einstellen, was der FU maximal rausgeben darf.

Und es gibt noch die Sollwertskalierung, die das Eingangssignal 0..100% in Hz umrechnet, z.B. 100% = 50Hz und fMax = 49,8Hz, dann kommt bei Soll 100% trotzdem nur 49,8Hz raus. Damit muss sich der Betreiber beim Optimieren immerhin tiefergehend mit dem Handbuch beschäftigen und kann nicht aus Versehen viel kaputt machen.

Es wird bei IBN ein Backup von den Settings mit Zeitstempel archiviert zur Nachweisführung.

Der FU hat ein elektronisches Logbuch aktiv, wann zuletzt welcher Parameter wie geändert wurde.

Für Applikationen in der die Aktualgeschwindigkeit tatsächlich als kritisch betrachtet wird, kommt als Zusatzschutz immer eine Drehzahlmessung mit -Überwachung dran. Das gibts z.B. von P&F KFU als Hardwarebaustein in SIL2 oder die SPS kriegt den Job.
 
1 -> 4

ok das ist schlimm.
Wieso? Ich bekomme bei 90% meiner Beurteilungen dieses Ergebnis. Wenn ich z.B. eine Greifkraft > 150N habe kann es den Finger brechen -> 4.
ja die Frequenz wie oft das gefahren wird (Jahr=1/a, Woche=1/w, Tag=1/d, Stunde=1/h)
also 4 Punkte für mehrmals täglich aber nicht mehrmals stündlich.

hab ich auch immer Kopfweh, woher soll ich als Planer wissen wie oft der Betreiber das im Endeffekt tun wird....??
Also 5 ... dann kommen wir halt in PLe
Richtig.
für die ISO 13849-Fans: das entspricht PLd

TOP!
Anhang anzeigen 55741

Das ist typisch, dass durch mechanische Gestaltung das Schadensausmaß drastisch reduziert werden kann. Also schau, dass der Designer das gut macht ;)

An der Stelle noch ein SORRY: ich vorher vergessen genauer zu spezifizieren.

Beurteile es so, dass keine Schutzmaßnahmen der funktionalen Sicherheit dabei sind. Mechanische Schutzmaßnahmen bitte schon vorab einbeziehen! Ich ging davon aus, wir besprechen nur die funktionale Sicherheit oder? Bei mir gehts normal ausschließlich um Funktionale Sicherheit - ehrlich gesagt habe ich zu wenig Einblick wie die Mechaniker ihre Maßnahmen beurteilen.
Ich beurteile für die Doku immer ohne mechanische Maßnahmen ;)
Weder die ISO 13849 noch die IEC 62061 beurteilen mechanische Risikominderung......IEC61511 kann das ein Stück weit in der Prozesstechnik, da bin ich dabei aber so Bahnanwendungen oder Förderfahrzeuge kenn ich mich nicht so aus.

Also bleiben wir beim Maschinenbau:
Wenn durch das Wegschieben keine Sekundärgefährdung ausgelöst wird, dann kannst du von mir aus an der Stelle aufhören mit Schaltungstechnik. Das ist dann eher nice to have...

Und auch was hinterher Organisatorische Schutzmaßnahmen angeht, wird es bei den Normen der funktionalen Sicherheit schnell dünn. Dazu weiter unten noch was.

Ich geh mal davon aus, dass das mit dem Fleischwolf neben dran ein Spass war?!
Natürlich - Kenne keine CNC-Bude die einen Fleischwolf (offen) betreibt...
Grad mal gegoogelt
Tödlicher Unfall Schlachthof
sowas passiert schrecklich oft, dass da Mitarbeiter reinfallen. Auch ohne Schieben..

Genau, in SIL 2 / PLd mit Wirkung des Fahrantriebs.

@Zustimmtaster:
Wenn sonst nichts geht, aber irgendwas gehen muss ....ich stand als Student auch nur mit einem Zustimmtaster bewaffnet neben einem Roboter ohne Schutzzaun zum Teachen. Mit Knowhow passiert nichts - aber fühlt sich komisch an. Da gab es einen Knebelschalter für sicher reduzierte Geschwindigkeit (gefühlt wenige cm/s, müsste ich im Dachboden wühlen und nachlesen).
Das mache ich jeden Tag... Ich stehe regelmäßig am Herd oder am Mixer in der Küche und wundere mich warum ich so viel absichern muss, und hier überall rein greifen kann...
@Schlüsselschalter: ich tu mir da immer recht schwer das zu beurteilen Schlüsselschalter und Betriebsarten.. Ist ja ein Grenzbereich zwischen Technischer Schutzmaßnahme in der Funktionalen Sicherheit und Organisatorische Schutzmaßnahme. Und bevor die Diskussion losgeht, welchen SIL/PL der Schlüsselschalter hat (immer wieder gern), braucht der Betreiber ein Prozedere wie er den Schlüssel verwaltet.
Schlüsselschalter sind immer doof. Dient nur zur Eingrenzung der Personen die eine Funktion nutzen können.
Meist bleibt der Schlüssel aber stecken.
 
Man muss beim Thema Sicherheit auch mal die Kirche im dorf lassen und nicht über's Ziel rausschiessen.
Wenn die Mechanik richtig ausgelegt ist und der Umrichter einigermassen passt, dann packt er schon mal gar keine 100 Hz.
Erfahrungsgemäß ist da ohne zig andere Parameter anzupassen bei ca. 85Hz Schluss.
 
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1 -> 4


Wieso? Ich bekomme bei 90% meiner Beurteilungen dieses Ergebnis. Wenn ich z.B. eine Greifkraft > 150N habe kann es den Finger brechen -> 4.
4 ist das schlimmste Schadensausmaß im Maschinenbau:
a) leichte Verletzung (reversibel)-Erste Hilfe: ------------------------------------1 Punkt
b) leichte Verletzung (reversibel)-Medizinische Behandlung erforderlich ------2 Punkte
c) schwere Verletzung (irreversibel)-Verlust Finger o.ä. -------------------------3 Punkte
d) schwere Verletzung (irreversibel)-Verlust Arm, Auge, Tod o.ä. ---------------4 Punkte

Also 5 ... dann kommen wir halt in PLe

Ich beurteile für die Doku immer ohne mechanische Maßnahmen ;)
wenn du ohne mechanische Maßnahmen kalkulierst, kommst du wahrscheinlich öfters auf PLd/e
Natürlich - Kenne keine CNC-Bude die einen Fleischwolf (offen) betreibt...
ich auch nicht :D aber wenn du mal googelst dann schaffen die Jungs es auch ohne Hilfe sich zu zerstören.

Ein Bekannter vom TÜV darf gerade als Gutachter helfen zu ermitteln, ob es menschliches Versagen oder Konstruktionsfehler oder sonst was war, da hat ein Mitarbeiter es geschafft, sich in eine Entborstungsanlage einziehen zu lassen; 9min Todeskampf lt. Gerichtsmediziner. Darwin-Award. ..sowas ist Schadensklasse 4 und nicht ein gebrochener Finger.
Das mache ich jeden Tag... Ich stehe regelmäßig am Herd oder am Mixer in der Küche und wundere mich warum ich so viel absichern muss, und hier überall rein greifen kann...

Schlüsselschalter sind immer doof. Dient nur zur Eingrenzung der Personen die eine Funktion nutzen können.
Meist bleibt der Schlüssel aber stecken.
ja das ist es halt. Wir diskutieren hier rum ob der Schlüsselschalter einkanalig sein darf oder ob es ein RFID Chip braucht ..... und dann steckt das Ding halt einfach immer drin :poop:
 
Man muss beim Thema Sicherheit auch mal die Kirche im dorf lassen und nicht über's Ziel rausschiessen.
Wenn die Mechanik richtig ausgelegt ist und der Umrichter einigermassen passt, dann packt er schon mal gar keine 100 Hz.
Erfahrungsgemäß ist da ohne zig andere Parameter anzupassen bei ca. 85Hz Schluss.
du weißt, ich bin eigentlich so gut wie immer deiner Meinung. aber dann erkläre mir doch mal warum es SLS dann gibt? Klar kann ich das (ohne PL) im Umrichter alles einstellen, aber sicher wird das nicht überwacht. deswegen gibt es ja SLS.
Frag doch auch mal bei einem Motorhersteller nach, wie weit dieser über Nenndrehzahl kann. Meine Erfahrungswerte sind 50-100% höhere Drehzahl.
 
ich sehe sogar 150% als möglich an.
Kein Antrieb ist auf den Punkt Dimensioniert.
Ganz genau. meine Werte waren direkt von Antriebsherstellern. die meisten lagen zwischen 50-100% einige waren aber auch drüber.
In der Richtung sehe ich das prinzipiell auch.
Der Einfachkeit halber habe ich das in der Vergangenheit wie folgt gehandhabt:
  1. Antrieb am Umrichter, bei dem die Geschwindigkeitsbegrenzung Sicherheitsrelevanz besitzt? --> Fein, "richtiges" SLS, da gibt's eigentlich erst einmal nix anderes.
  2. Dennoch ohne "richtiges" SLS? Fein, kann man machen, muss man aber schon genau schauen:
    1. Servo mit Umrichter: Lasse ich mich in aller Regel nicht drauf ein. Ich habe hier schon SLS für Antriebe umsetzen lassen, die für SLS eigentlich bei 250mm/s gelegen haben. Der Asynchronmotor für diese Anwendung wurde mit 50mm/s gefahren (Nenndrehzahl), dann kam ein Servo, der bei 10% auf die gleiche Geschwindigkeit kam...
    2. Asynchron direkt am Netz: Fein, ist einfach über Nenndrehzahl/Getriebe. Nachweis über Berechnung/Messung.
    3. Asynchron am Umrichter: Potenziell möglich, aber das Verhältnis "Hochgerechnete Drehzahl bei SLS-Grenzwert / Nenndrehzahl des Antriebs" sollte mind. bei Faktor 3 liegen (300%). Ich hatte schon Antriebe (zugegeben keine von der Stange und wohl auch kein bekannter Name beim Umrichter), die 200% Nenndrehzahl am Umrichter geschafft haben - ohne das man davon was gemerkt hätte. Nachweis über Aufzeichnung mit Nenndrehzahl, Messung sowie Plausibilisierung anhand Datenblatt, dass der Antrieb bei der hochgerechneten Drehzahl am Grenzwert keinen Drehmoment mehr bringen kann.
    4. Zur Kombination mit anderen Maßnahmen (insbesondere 3) kann man unter Umständen "Fehlererkennung durch den Prozess" annehmen. Wenn der Antrieb ein Gut so schnell bewegt, dass es dadurch bei Überschreiten des SLS-Grenzwertes zu Ausschuss kommt, kann man das schon annehmen. Das muss natürlich nicht zu 100% Ausschuss führen, man sollte aber sehr wohl davon ausgehen, dass das in der Produktion schnell auffällt. Reicht allerdings für mich nicht alleine.
Beispiel zur Fehlererkennung durch den Prozess: Wir haben Anlagen mit recht empfindlichen Transportgütern. Ein zu starkes Rucken am Antrieb würde unweigerlich zu Produktdefekten führen. Zudem würde dann auch nur bei einem defekten Teil auf dem Wagen in der Regel der komplette Wagen zurückgeführt (macht oft keine Sinn, da das dann manuell abgeräumt werden müsste).
 
Zuletzt bearbeitet:
ich sehe sogar 150% als möglich an.
Kein Antrieb ist auf den Punkt Dimensioniert.
Wir betreiben normalerweise Motoren bei 50Hz, auf dem Typenschild steht aber drauf, dass sie bis zu 100Hz können.
Unsere 100% sind dann 50% dessen was der Motor könnte.

Andersrum, angenommen ich verwende einen Motor am FU, der auf dem Typenschild 50Hz Nennfrequenz hat, dann heisst das nicht, dass der physikalisch nicht (wenigstens zwischenzeitlich) schneller kann.
Er ist arbeitet dann außerhalb der Sezifikation und vielleicht löst sich die Wicklung auf oder die Lager fressen früher oder später. Geschwindigkeitsbegrenzung übers Motortypenschild geht mE. eher wenig gut. Bzw. nur dann, wenn er direkt am Netz betrieben wird und nicht mehr als die Nennfrequenz kriegen kann.

Ansonsten am FU begrenzen (ob sicher oder nicht sicher kommt auf die Anwendung drauf an) und ggf. eine Messung+Überwachung draufsatteln, die bei z.B. 105% zulässiger Drehzahl abschaltet.
 
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Blöde Frage eines unwissenden. Kann ich nicht beim FU in den Safety-Parametern eine maximale Frequenz sicher vorgeben?
(Also ich meine jetzt nicht SLS, sondern einfach nach dem Motto max. 50Hz alles darüber wird sicherheitstechnisch nicht zugelassen,
egal was der nicht sichere Teil sagt).

Bisher war es noch kein Thema für mich, deshalb habe ich keine Ahnung.

Grüße

Marcel
 
Blöde Frage eines unwissenden. Kann ich nicht beim FU in den Safety-Parametern eine maximale Frequenz sicher vorgeben?
(Also ich meine jetzt nicht SLS, sondern einfach nach dem Motto max. 50Hz alles darüber wird sicherheitstechnisch nicht zugelassen,
egal was der nicht sichere Teil sagt).

Bisher war es noch kein Thema für mich, deshalb habe ich keine Ahnung.

Grüße

Marcel
Kann sein dass manche das können.
Viele können aber nur STO und nicht SLS..
 
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