TIA Gefahr bei Firmware Update?

Stogi

Level-2
Beiträge
94
Reaktionspunkte
3
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hey,

wir haben eine 3,5 Jahre alte Verbundsanlage.
TIA V15.1
S7-1517F
FW2.1

Nachdem wir immer wieder Probleme mit einer der Kommunikationsschittstellen haben, wollen wir auf OPC UA umstellen, was an neueren Anlagen (alle min TIA V16 und höhere FW Versionen) erprobt und als stabil getestet ist.

Dazu benötigt es aber ein FW Update auf mindestens FW 2.5.

Wie würdet ihr hier vorgehen? Laut Siemens soll man immer auf die höchste FW upgrade, aber wenn ich mir den Changelog bis FW V3.1.0 ansehe, ist das so viel, dass ich Angst habe Probleme mit der Anlage und vor allem ihren Untersystem zu bekommen.
Wenn ich mir wiederum die nachfolgenden FW Versionen FW 2.5.x, FW2.6, usw. ansehe, gab es wohl einige Fixes besonders im Bezug auf OPC UA.

Einfach die höchste einspielen und ggf. wieder runter, falls etwas nicht funktioniert?
Gibt es normalerweise eh keine Probleme bei FW Updates?
Der Produktion gleich sagen, dass die Anlage mindestens eine Woche steht? :LOL:

LG Stogi
 
Einfach so updaten sowieso nicht.
Ich würde die höchste FW nehmen die 15.1 zulässt, für Firmwares über 15.1 müsstest du ja dann noch das Projekt hoch-migrieren um die neuen Funktionen nutzen zu können/wollen.

Und dann eben ein Zeitfenster absprechen wann das durchgeführt werden kann (Wochenende?), das Wiederanlaufen auch noch dazu planen und dann die erste Schicht noch ein bisschen im Blick behalten.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Eventuell eine andere CPU aus dem Ersatzteillager mit FW hochrüsten, so daß man einmal die original CPU hat und einmal die hochgerüstete.
Dann kann man ggf. relativ schnell wieder zurück auf den alten Stand.
 
Grundsätzlich würd ich erstmal 2.6.1, die höchste für TIA V15.1 nehmen. Ob sich weitere Bugfixes von höheren FW-Versionen auch unter V15.1 auswirken, weiss man nicht...

Wenn Ihr viel Angst habt, nehmt ne Ersatz-SPS aus dem Lager und spielt das da drauf. Bei Problemen könnt Ihr immer schnell wieder die alte einbauen.

Interessant ist halt Aktualdatenverlust bei FW-Update bzw. TIA-Versionshochrüstung... erstens von DBs aber noch schlimmer von evtl. in Merkern abgelegten Einstellwerten.

Es gibt auch nen "Komplettabzug" (Online-Sicherung) der SPS aus TIA heraus, wo angeblich auch Merker etc. gesichert werden... Sollte man aber alles vorher mal am Bürotisch durchspielen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
Aus meiner Erfahrung heraus, und ich würde mich jetzt selbst als Updatejunkie bezeichnen:
Im Grunde sind Firmwareupdates, mit etwas Vorsicht, relativ problemlos.

OFFLINE:
EDIT:
Als erstes ggf Aktualwerte sichern im Projekt!!!
EDIT-Ende:
- Projekt mit neuer TIA-Version öffnen (hochrüsten)
- CPU im Projekt gegen die neueste Firmware tauschen
- Projektbibliothek aktualisieren (Programm in der aktuellen CPU aktualisieren)
- alles übersetzen

Treten hier keine Übersetzungsfehler auf ist schon mal zu 99% alles gut. (Habe erst einmal erlebt das dies nicht der Fall war...(Time-Base-IO von V13->V14))

Geschützte Bausteine müssen ggf. geöffnet werden zum Übersetzen, Safety ggf. auch...

Wenn soweit alles gut dann wie bereits erwähnt Rückweg freihalten. (Aktualwerte...)

Dann Online im alten Projekt die CPU auf die neue Firmware updaten und dann erst das neue Projekt öffnen und einspielen.

Zur Info: Die FW 2.6 hat ein Problem bei der die CPU im Anlauf in den Zustand "defekt" gehen kann und da nicht mehr rauskommt. (Einschicken)
Das Problem wurde erst mit der V2.7 behoben. Ist zwar extrem selten aber möglich... (Der Teufel ist ein Eichhörnchen...)
Mein Rat: Niemals auf eine V2.6.x updaten!

Macht sowas wirklich nur mit ausreichend Zeit und Ruhe, auch zum Testen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo,
Aus meiner Erfahrung heraus, und ich würde mich jetzt selbst als Updatejunkie bezeichnen:
Im Grunde sind Firmwareupdates, mit etwas Vorsicht, relativ problemlos.

OFFLINE:
- Projekt mit neuer TIA-Version öffnen (hochrüsten)
- CPU im Projekt gegen die neueste Firmware tauschen
- Projektbibliothek aktualisieren (Programm in der aktuellen CPU aktualisieren)
- alles übersetzen

Treten hier keine Übersetzungsfehler auf ist schon mal zu 99% alles gut. (Habe erst einmal erlebt das dies nicht der Fall war...(Time-Base-IO von V13->V14))

Geschützte Bausteine müssen ggf. geöffnet werden zum Übersetzen, Safety ggf. auch...

Wenn soweit alles gut dann wie bereits erwähnt Rückweg freihalten. (Aktualwerte...)

Dann Online im alten Projekt die CPU auf die neue Firmware updaten und dann erst das neue Projekt öffnen und einspielen.

Zur Info: Die FW 2.6 hat ein Problem bei der die CPU im Anlauf in den Zustand "defekt" gehen kann und da nicht mehr rauskommt. (Einschicken)
Das Problem wurde erst mit der V2.7 behoben. Ist zwar extrem selten aber möglich... (Der Teufel ist ein Eichhörnchen...)
Mein Rat: Niemals auf eine V2.6.x updaten!

Macht sowas wirklich nur mit ausreichend Zeit und Ruhe, auch zum Testen...
Die TIA Version will der Kollege ja nicht hochziehen, wenn ich das richtig verstanden habe. Wobei man das aber evtl. in Erwägung ziehen könnte, wegen Einheitlichkeit zu den bestehenden V16-Anlagen...

Zu Deiner Anleitung, bevor man da etwas anfägt, die Aktualdaten ins Projekt sichern und ne Online-Sicherung machen! Wenn das Projekt hochgerüstet ist, geht u.U. kein DB-Abzug mehr...

Grundsätzlich zur Hochrüstung was die SPS angeht:
ab Seite 245 (Kompatibilität von PLC-Programmen aus älteren Versionen)

Ob man auf die Nase fällt, hängt halt davon ab, was man davon benutzt. Bei mir ging irgendwann mal nen SNMP-Diagnose-Baustein nicht mehr, zweimal nen Comfortpanel, einmal besagte Aktualdaten in Merkern...

U.U. ist man noch dabei, externe Bibliotheken auszutauschen etc...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Ein FW Update behebt nen Bug in der Steuerung selbst, das hat mit dem TIA Portal, dem Anwendercode, usw. selbst erst einmal recht wenig zu tun.
Das ist wie beim Computer. Natürlich macht ein BIOS-Update Sinn, auch wenn noch Win10 18H2 läuft oder gar Win7.

Nur weil man bestimmte Funktionen nicht nutzt, mangels höherer TIA-Version, bedeutet das nicht, dass an Dingen wie z.B. OPC UA, UDP und was weiß ich noch, keine Verbesserungen vorgenommen wurden, von denen man profitiert.

Aus Sicht der IT-Sicherheit soll es natürlich immer möglichst die aktuellste FW sein.

Für so ne Unstellung der Kommunikation müsst ihr ja sicher auch den Partner umbauen, mit dem kommuniziert wird. Das solltet ihr vorab testen.
Erfordert dann halt einen Kompletttest der Anlage nach der Umstellung, also im Grunde eine neue Inbetriebnahme.

Was da aber jetzt groß beim FW-Update schief gehen soll...
Klar, wenn man auf 2.5 geht, gibt es schon eine reelle Chance Fehler zu kriegen, die mit neuerer FW längst behoben wären.
Dass irgendwas nicht mehr geht, was in 2.1 schon mal ging, das halte ich in 2.8 oder 2.9 für sehr unwahrscheinlich. Oder es war so speziell, dass es nie einer benutzt hat.

Aber hier diskutieren leider oft Leute, bei denen immer alles schief geht. Woran das liegt, keine Ahnung... Wir rüsten oft was hoch und es gab noch nie ein Problem. Ok ein HMI ist mal verreckt und musste eingeschickt werden. Eins in 15 Jahren...
 
Also meine Empfehlung:
Keinesfalls von 2.x auf 3.x updaten wenn es nicht zwingend notwendig ist.
Firmware auf der Hardware auf 2.8 oder 2.9 updaten für OPC-UA. Mit 2.6 sind noch einige Dinge buggy, vor allem OPC UA und verschlüsselte Kommunikation. ( man bringt z.B. einen 2.6er mit https-Anfragen von einem Webkit-Browser (Chrome, Edge) recht problemlos zum Absturz).

Im Projekt die projektierte Firmware auf 2.6 einstellen.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Das ist ganz toll für dich.
😉
Es gibt halt Leute, die überlegen VORHER, was es an Problemen geben könnte, bevor die Anlage mit 1Mio Produktionsausfall pro Stunde steht. Andere basteln einfach drauf los, mit 200 auf der Landstrasse, ist doch immer gut gegangen 😉
Wir rüsten in der Regel nie hoch. Wir haben 3 ausgiebig ausgetestete FW-TIA-Kombis. Die laufen jeweils fehlerfrei auf zig Anlagen.
Ob Probleme bei Hochrüsten auftreten, hängt halt in erster Linie davon ab, was da wie und womit in der Steuerung und HMI gemacht wird.
Alleine schon aus dem Grund CPU-Stop fallen bei uns Hochrüstungen aber in der Regel nicht statt 🤣

Zum Thema, bei OPC hat sich sicherlich viel getan, auch im Punkt Performance. Von daher, schwierige Entscheidung bei einer wichtigen Bestandsanlage..
Am Ende muss der TE sie treffen. Der eine sagt so der andere so.
Die im Ausgangspost beschriebenen "Kommunikationsprobleme" würd ich aber auch nicht ganz ausklammern, da scheint halt mehr im Argen zu sein.
Und ne F-Steuerung ist es auch noch, ob sich die F-Prüfsumme bei Änderung der projektierten FW-Version ändert, weiss ich zwar nicht aus dem Kopf aber ich würde auf jeden Fall nach der Aktion die Safetyfunktionen einmal testen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade bei OPC UA würde ich immer die aktuellste Firmware, die für die Hardware verfügbar ist, verwenden.
Wir hatten bei einem Kunden immer wieder das Problem, wenn man sich mit UaExpert auf die CPU verbunden hat das diese auf "DEFEKT" gewechselt ist.
Hatte das dann an Siemens gemeldet und nach aufspielen der damals neuesten Firmware war das Problem behoben.
Übrigens hatten wir an der Anlage auch TIA v15.1 und die Firmware war eine 2.9.x. Von den Fehlerbehebungen profitierst du also auf jeden Fall, auch wenn in TIA eine ältere Firmware projektiert ist.
 
Vielen Dank für die ganzen Antworten.

Um es nochmal etwas zu spezifizieren:
Das Kommunikationsproblem besteht beim Schreiben und Lesen von Qualitätsdaten in unsere QT-DB. Wir haben hier (von Siemens programmiert, eingekauft mit ohne Support...) eine Variante an drei Anlagen, die immer wieder Probleme macht und auch zu Stillständen führt.
Bei den neueren Anlagen wurde inzwischen eine hausinterne Variante über OPC UA mit OPC Router implementiert, die wie gesagt stabil läuft und wir den Anlagenherstellern für Neuanlagen vorgeben.

Gleichheit der TIA Versionen gibt es bei uns nicht. Haben alles von Step 5 bis aktuell TIA V18. Ein TIA Upgrade will ich eigentlich vermeiden, wenn nicht unbedingt nötig, was es nicht sein sollte.

Was Einstellungen und Merker angeht mache ich mir keine Sorgen. Die SPS hat selbst nichts mit dem Prozess zu tun und an den HMIs gibt es nicht mal Rezepte. Das wird von den ganzen Subsystemen (Stöger, Weber, Eisenmann,...) erledigt. SPS gibt hierbei nur den zu produzierenden Teiletyp an Roboter und Subsysteme weiter. Momentaufnahme/Online-Sicherung mach ich natürlich trotzdem.

Meine Ängste sind:
1. Eines der Subsysteme bekommt mit der neuen FW Version Probleme.
2. Probleme mit den anderen externen System (MES, Lageranschluss, usw.)
3. Nach Lesen des Changelogs... Es treten CPU Fehler auf, die es davor natürlich nicht gab.

Ich denke ich werde mit einem Update auf FW 2.9.4 starten, weil ich von einem Kollegen gestern noch erfahren habe, dass 3.x mit einem der Subsysteme an einer anderen Anlage Probleme hatte und er dann auf FW 2.9.4 zurück musste.
 

Risiken eines Firmware Updates​

  • Ein Firmware Update sollte nicht unterbrochen werden, weil sonst die Gefahr besteht, dass das Gerät nicht mehr startet.
  • Es kann auch passieren, dass Geräte mit der neuen Firmware nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. In diesem Fall sind weitere Updates oder ein Neukauf notwendig.
  • Die Hersteller bieten auf Firmware Updates nicht immer eine Garantie.
  • Bevor Sie ein Firmware Update durchführen, sollten Sie sich durchlesen, was Sie tun müssen und welche Risiken bestehen.
  • Sollten Sie ein Firmware Upgrade durchgeführt haben und das Gerät funktioniert nicht mehr ordnungsgemäß, sollten Sie zu einem Fachmann gehen.
  • Es ist schwierig, pauschal zu sagen, ob Sie ein Firmware Update bedenkenlos durchführen können. Consumer-Geräte lassen sich leicht upgraden, bei PC-Komponenten wird es schon schwieriger und bei einem Auto geht man besser in die Werkstatt. Recherchieren Sie im Zweifelsfall genauere Informationen zu dem Gerät, das sie aktualisieren möchten.
 
Zurück
Oben