TIA Safety Programmierung

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Hallo zusammen,
Ich will mal eine Anlage mit Safety Programmieren und mal eine Frage dazu:
Ich habe ein DI Modul 6ES7-6BA00-0CA0. Dort habe ich eine 1oo2 (2V2) Auswertung äquivalent und auch antivalent. zusätzlich noch eine 1oo1 (1v1) Auswertung.

bei der 2v2 Auswertung wird ja ausschließlich das niederwertigere Bit abgefragt / ausgewertet. zusätzlich gibt es für jeden Eingang auch einen Bit "Wertestatus". Was muss ich mit dem Bit machen? muss das bei F-Steuerungen mit ausgewertet werden? Wofür verwendet man dieses?

Beste Grüße
Hagen
 
Ok. Das heißt also, das der Wertstatus für die Fehlersiche Programmierung nicht relevant ist.
Ist das so richtig?

Naja, so pauschal unterschreib ich das nicht.
Gerade als Anfänger ist es nicht verkehrt den Wertstatus mit zu verknüpfen.
Du kannst z.B. Baugruppen auch so konfigurieren dass im Fehlerfall der letzte Wert ausgegeben wird.
Verknüpfung mit dem Wertestatus schützt vor diesem Leichtsinnsfehler.
 
bei der 2v2 Auswertung wird ja ausschließlich das niederwertigere Bit abgefragt / ausgewertet.

Abgefragt, ja. Ausgewertet, nein. Bei den 2v2 sind die Eingänge immer zu Pärchen gruppiert (Bit 0 und Bit 4, 1+5, 2+6, 3+7). Im Sicherheitsprogramm wird immer der erste Kanal angegeben/programmiert, im Hintergrund verarbeitet die SPS allerdings beide Eingänge und vergleicht die beiden Eingänge und gibt ggfs. (abhängig von der Parametrierung der Baugruppe in der Hardwarekonfiguration) einen Diskrepanzfehler aus. Bei Äquivalent müssen beide Eingänge immer den gleichen Zustand haben, bei Antivalent immer unterschiedlich sein. Die Zeit bis ein Diskrepanzfehler ausgegeben wird kann in der Hardwarekonfiguration eingestellt werden, sollte aber immer so klein wie möglich sein.

Den Wertstatus solltest du wie Blockmove schon schrieb besser auswerten. Wir verwenden das auch zur Fehlerauswertung.
 
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Moin,
wo hier gerade munter diskutiert wird. Warum den Wertstatus auswerten, wenn man bei Passivierung ohnehin abschaltet? Oder gibt es den Zustand, dass eine Baugruppe nicht passiviert ist und trotzdem Ersatzwerte ausgibt?
 
Moin,
wo hier gerade munter diskutiert wird. Warum den Wertstatus auswerten, wenn man bei Passivierung ohnehin abschaltet? Oder gibt es den Zustand, dass eine Baugruppe nicht passiviert ist und trotzdem Ersatzwerte ausgibt?

Du kannst in der Hardwarekonfiguration das Verhalten im Fehlerfall einstellen. Entweder Nullwert oder den letzten Wert. Wenn an dieser Stelle irgendwas falsch eingestellt ist, dann kann das sehr schnell zu gefährlichen Situationen führen. Wenn man zusätzlich den Wertstatus abfragt, dann ist man eigentlich immer auf der sicheren Seite.
 
das beantwortet nicht wirklich meine Frage Stoky ;)
Ich schicke meine Anlagen bei Passivierung immer in den Not-Halt (also SS1 -> STO -> Hauptschütz aus). Da sind mir die Ersatzwerte völlig egal. Oder gibt es den Zustand, dass (aus welchen Gründen auch immer) die Karte Ersatzwerte ausgibt und zeitgleich nicht passiviert ist - ich also auch nicht in meinen Passivierungsfehler laufe?
 
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Also wir schicken unsere Anlage nicht in den Not-Halt nur weil ein Zweikanalfehler auftritt (es sei denn es betrifft den Not-Halt Eingang). Da würden uns unsere Kunden für vierteilen. Es wird in den meisten Fällen lediglich der Automatikbetrieb gestoppt, teilweise selbst das nicht, abhängig von der jeweiligen Funktion der Eingänge und dem Aufbau der Maschine. Wenn jetzt als Beispiel der Eingang eine Schutztür ist, so muss natürlich die Tür als offen betrachtet werden. Wenn jetzt da irgendwas falsch parametriert wurde, dann kann da schonmal schnell jemand sterben, weil Tür vielleicht wirklich offen, aber die Maschine läuft weiter, da irgendwer da einen falschen Ersatzwert eingestellt hat. Mit dem Wertstatus habe ich dann zumindest immer die zusätzliche zweite Sicherheit, dass die Maschine zumindest anhält.
 
OK, das verstehe ich. In meinem Fall habe ich meist nur Not-Halt, Endlagenschalter, Türen usw. auf den F-Karten. Da schaltet ohnehin immer alles bei Betätigung der Schalter/Sensoren die Anlage bzw. den Sicherheitsbereich ab und das weiterlaufen mit defekter/passivierter Karte macht folglich keinen Sinn, wenn ich nicht weis ob der Not-Halt betätigt, oder "nur" die Karte ausgefallen ist.
 
Danke schon mal für die ganzen Infos.
Ich habe da aber auch noch mal eine frage:
Wenn ich eine 2v2 Auswertung habe, betrachte ich bei den Eingängen nur das niederwertigere Bit. Betrachte ich dann auch nur den Wertstatus von niederwertigerem Bit oder muss ich da beide nehmen?
 
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Unter F-Parameter (der F-Baugruppe) -> Verhalten nach Kanalfehler kann man im Übrigen einstellen, ob im Fehlerfall die ganze Baugruppe oder nur der gestörte Kanal passiviert werden soll. Wir verwenden grundsätzlich nur den Kanal, da man ansonsten zu viele unnötige Folgefehler bekommt. Das muss aber natürlich wie immer individuell betrachtet werden.
 
Danke schon mal für die ganzen Infos.
Ich habe da aber auch noch mal eine frage:
Wenn ich eine 2v2 Auswertung habe, betrachte ich bei den Eingängen nur das niederwertigere Bit. Betrachte ich dann auch nur den Wertstatus von niederwertigerem Bit oder muss ich da beide nehmen?

Bei 2v2 darf man nur den niedrigeren Wertstatus nehmen, sonst gibt es Störungen. Die Wertstatus Bits 4-7 sind nur für 1v1.
 
Also wir schicken unsere Anlage nicht in den Not-Halt nur weil ein Zweikanalfehler auftritt (es sei denn es betrifft den Not-Halt Eingang). Da würden uns unsere Kunden für vierteilen. Es wird in den meisten Fällen lediglich der Automatikbetrieb gestoppt, teilweise selbst das nicht, abhängig von der jeweiligen Funktion der Eingänge und dem Aufbau der Maschine. Wenn jetzt als Beispiel der Eingang eine Schutztür ist, so muss natürlich die Tür als offen betrachtet werden. Wenn jetzt da irgendwas falsch parametriert wurde, dann kann da schonmal schnell jemand sterben, weil Tür vielleicht wirklich offen, aber die Maschine läuft weiter, da irgendwer da einen falschen Ersatzwert eingestellt hat. Mit dem Wertstatus habe ich dann zumindest immer die zusätzliche zweite Sicherheit, dass die Maschine zumindest anhält.

Wir prüfen immer mit einem eigenen Abnahmeprotokoll ob die Safetyeingänge richtig konfiguriert sind, was Plausibilitätsabfragen, Ersatzwerte, Querschusserkennung etc. angeht.
Auf diesem Protokoll ist natürlich auch die Checksumme mit angegeben, damit wir sicherstellen können das bei Abnahme des Sicherheitsprogrammes auch die Konfiguration in Ordnung ist. Nach Jeder Änderung der Checksumme muss dieser Test natürlich wiederholt werden.
 
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Wir prüfen immer mit einem eigenen Abnahmeprotokoll ob die Safetyeingänge richtig konfiguriert sind, was Plausibilitätsabfragen, Ersatzwerte, Querschusserkennung etc. angeht.
Auf diesem Protokoll ist natürlich auch die Checksumme mit angegeben, damit wir sicherstellen können das bei Abnahme des Sicherheitsprogrammes auch die Konfiguration in Ordnung ist. Nach Jeder Änderung der Checksumme muss dieser Test natürlich wiederholt werden.

Damit hättest du dann eine dritte Sicherheit. Ob das alle Firmen so korrekt nach Vorschrift machen wie ihr sei allerdings mal dahingestellt. Ich vermute nicht :neutral:
 
OK, das verstehe ich. In meinem Fall habe ich meist nur Not-Halt, Endlagenschalter, Türen usw. auf den F-Karten. Da schaltet ohnehin immer alles bei Betätigung der Schalter/Sensoren die Anlage bzw. den Sicherheitsbereich ab und das weiterlaufen mit defekter/passivierter Karte macht folglich keinen Sinn, wenn ich nicht weis ob der Not-Halt betätigt, oder "nur" die Karte ausgefallen ist.

Bei großen Anlagen hast du oft x-verschiedene Sicherheitskreise.
Oder bei 2v2-Auswertung mit mech. Schaltern schlägt auch gerne mal ein Diskrepanzfehler zu.
Manche Anlagenführer haben daraus schon ein Hobby entwickelt :evil:
Da ist eine kanalweise Passivierung und eine selektive Stillsetzung einfach sinnvoller.

Gruß
Blockmove
 
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