TIA Sporadischer Ausfall eines IO-Device

Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
@ducati
Die Stecker der RJ45 Leitung knicken nicht ab, die FU´s sind ziemlich groß ca. 25-30kW Leistung.
An den Steckern / Ports der Danfoss Umrichter habe ich auch schon rumgewackelt und leider ist keiner der Profinet Teilnehmer ausgefallen.

Die Danfoss können MRP als Client, leider ist der Aufbau des Ringes etwas komplizierter da die Schaltanlage etwas größer bzw. weitläufiger ist.
Ich behaltet es aber im Hinterkopf.

@Larry Laffer
Bezüglich dieses Themas hatte ich auch mal Kontakt Indu-Sol. Diese Firma hat Netzwerkdiagnose Geräte, womit z.B. der Profinet überwacht werden kann oder je Port Ableitströme gemessen und aufgezeichnet werden können (bei einem Switch von Indu-Sol).

Als weiteres wurde ein Netzwerkisolator bestellt, welcher zum Test in der Anlage verbaut werden kann. Dieser Netzwerkisolator trennt das Netzwerk galvanisch von einander um ggf. Ableitströme, etc. zu eliminieren.
Der Anlagenteil wo der sporadische Ausfall der Danfoss Umrichter auftritt soll auch noch sternförmig aufgebaut werden um ggf. den Teilnehmer mit Störungen zu lokalisieren.
 
Hat vielleicht jemand noch einen Tipp wo nach ich noch schauen könnte?
Überprüfen würde ich:
-Die Erdung der Geräte
-Ob der Schirm der Motorkabel sachgemäß aufgelegt ist
-Was sind das für Patchkabel und wie sind die verlegt
-Wie sieht ansonsten die Verkabelung des Gerätes aus.
-Wohin geht das Profinetkabel noch, evtl. liegt das Problem vor oder nach den Umrichtern.
Und ich würde da vernünftige Patchkabel montieren, keine Standard-Büropatchkabel für 0,60 €
Es sind Patchkabel CAT7, keine echten Profinetleitungen.
 
Mach doch bitte einmal ein paar Fotos von den Umrichtern, auf denen man sämtliche Anschlüsse sieht ( Profinet, Motorleitung.... ).
Dann wäre es einfacher zu beurteilen, was da sein könnte.

Welche Patchkabel würdest du denn vorschlagen?
Im Idealfall halt solche ( bei denen ist auch der Schirm großflächig beidseitig aufgelegt ):
image.jpg
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
EMV ist eklig... da brauchst jemand mit Erfahrung. Ob der Netzwerktester hilft? Muss halt auch jemand interpretieren können...

Ich hatte letztens nen Profibus, den ich nur zum laufen gekrigt hab, als der Schirm beidseitig NICHT aufgelegt wurde...

Wie lang sind denn die Motorkabel vom FU zum Motor? Schirm dort beidseitig aufgelegt? Ordentlicher Potentialausgleich am Motor vorhanden?

Netzwerkkabel getrennt von Leistungskabeln verlegt?

Wenn mehrere FU ausfallen liegts vermutlich am ersten davon in der Linie, bzw. einer davor...
 
Ich weiß jetzt nicht ob es schon gefragt und beantwortet worden ist :
Ist der ProfiNet nur in der Anlage ... oder koppelt da irgendwie auch noch ein mögliches Betriebs-Netzwerk dran ... oder eine andere Anlage ?
Falls ja : wie ist das ausgeführt ?

@Jusch : du kannst das sowieso nur systematisch lösen. Ob dir da ein Netz-Analysator etwas hilft wage ich zu bezweifeln - du weißt ja schon, wo dein Fehler entsteht (nur noch nicht warum). Die möglichen Massnahmen wurden dir hier nun alle genannt - geh sie der Reihe nach durch - eine davon ist es mit Sicherheit. Ansonsten schadet es aber auch nicht wenn man solche Dinge wie Leitungsverlegung (hier vor Allem von den Busleitungen), Spannungsversorgung, Potentialausgleich usw. mal überprüft ...
 
Der Anlagenteil wo der sporadische Ausfall der Danfoss Umrichter auftritt soll auch noch sternförmig aufgebaut werden um ggf. den Teilnehmer mit Störungen zu lokalisieren.
Den PN in einer problematischen Anlage sternförmig aufzubauen ist auch ein gute Idee. Bei PN kann man es ja machen.
Ich persönlich finde diese Eimerketten-Geschichte (also von Gerät zu Gerät) sowieso nicht so schön ...
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
EMV ist eklig... da brauchst jemand mit Erfahrung. Ob der Netzwerktester hilft? Muss halt auch jemand interpretieren können...
Ekelig : JA !!!
Erfahrung ??? Nach meiner Erfahrung hilft da nur probieren - ein Externer würde das auch nur so machen - das Rezept ist hier ja nun schon genannt ...
 
Hallo @Jusch ,

noch ein paar ergänzende Tipps und Maßnahmen Schritt-für-Schritt von meiner Seite:
Gerade bei Frequenzumrichtern dieser Größenordnung ist EMV immer ein Hauptthema, das geprüft werden muss. Für mich fehlt aber zuerst noch die Info, welche/wie viele Geräte ausfallen. Fallen immer die gleichen aus, oder "wandert der Fehler durch die Anlage". Das würde helfen, um zu bewerten, an welcher Stelle zu suchen ist.
Wichtig ist die PROFINET Kommunikation zu überwachen. Gibt es Übertragungsstörungen im Netzwerk? Treten diese ständig auf und führen nur bei einer extremen Häufung zum Ausfall, oder treten Übertragungsstörungen nur im Fehlerfall auf? Dafür können die Übertragungsstatistiken der Ports via SNMP ausgelesen werden. Das ist ein wichtiger erster Schritt - entweder mit einer kostenlosen Software wie iReasoning oder mit detaillierterer Diagnosesoftware wie PROscan Active. Denn, wenn in den Statistiken permanent Übertragungsstörungen hochzählen, hast du einen Wert, den du nach jeder Maßnahme kontrollieren kannst, ob sich etwas verbessert hat. Wenn in den Übertragungsstatistiken keinerlei Störungen zu erkennen sind, ist die Beeinträchtigung des Geräts selbst wahrscheinlicher, so dass du gar nicht im PROFINET suchen musst.

Weiter ist die Frage, welche Punkte vorangegangener Empfehlungen wir schon abhaken können?
- Die Erdung der Geräte
- Schirmung der Motorkabel
- Schirmung der Datenleitungen
- Strikte getrennte Verlegung von Leistungs- und Datenkabeln.

Ob die Schirme bzw. das Potentialausgleichsystem belastet sind, kannst du nur mit Messequipment nachweisen. Hast du eine Strommesszange? Mit der könntest du prüfen, ob Ströme auf den Schirmen oder im Potentialausgleich fließen. Und auch wenn es so aussieht als wäre der Schirm gut geerdet, kannst du nicht sagen, ob elektromagnetische Felder gut abgeleitet werden. Der Schirmwiderstand darf hier nicht zu hoch sein. Um das nachzuweisen kannst du (wenn vorhanden) eine Erdungsmesszange benutzten.

Ein häufiges Problem sind auch Relais im Schaltschrank, die nicht richtig entstört sind. Sind hier überall Entstörglieder integriert bzw. aufgesteckt?

Ob Netzfilter für die FU´s installiert sind, hast du hier noch nicht geschrieben, oder ob die FU´s Bremswidstände haben, deren Installation zu prüfen ist. Diese Teile sind typische EMV-Störer.

Um eine Störung der Spannungsversorung auszuschließen, könnten die gestörten Teilnehmer für Testzwecke mit einer separaten 24 V versorgt werden.

Der Einsatz eines Switches, um das Netzwerk sternförmig aufzubauen, hat meiner Meinung nach sehr große Vorteile. Mit einem managebaren Switch kannst du ohne Zusatzsoftware über dessen Website die Übertragungsstatistiken der Ports einsehen. Außerdem sollte mit Switch nur noch das tatsächlich gestörte Gerät ausfallen und nicht mehr eine ganze Reihe von Geräte, die hinter der etwaigen Störstelle in Linie verdrahtet sind.

Bei den Indu-Sol Premium Switches (P-Serie) muss ich dich korrigieren. Sie messen Ströme nicht je Port, sondern den Gesamtstrom, der über sie fließt. Das ist für eine allgemeine Bewertung ein erster Schritt und für eine permanente Überwachung sinnvoll. Für eine detaillierte IST-Zustands-Analyse solltest du aber den Schirmstrom und Schirmwiderstand jeder einzelnen Datenleitung mit den oben genannten Zangen messen.

Warst du schon wieder vor Ort und kannst uns mit Fotos ein besseres Verständnis der Situation vor Ort verschaffen?

@Larry Laffer : Ich denke schon, dass Messequipment hier sinnvoll ist. Zum einen um zu bewerten, ob und wo genau die Störstelle liegt, zum anderen um Vergleichswerte zu haben, welche der Maßnahmen etwas an der Situation verbessert.

Wenn kein Messequipment vorhanden ist kann man sich dieses auch leihen oder mit einem Spezialisten auf die Baustelle holen.

Viele Grüße
Tom Greve vom Support
 
Zurück
Oben