Sonstiges Was ist der Unterschied zwischen S7 H und R?

TP-Inc

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Ich versuche gerade mich in die erweiterten Welt der S7 Möglichkeiten einzulesen. Bis jetzt hab ich mit S7-300/1500 F gearbeitet. Ich sehe, dass es bei der 400er auch R, H und F/H gegeben hat/gibt. Ich hab aber nicht kapiert was H und R bedeuten bzw. Was die Unterschiede sind…
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei 400er gibts kein R...
Die 1500R besteht zwar aus zwei CPU die im Fehlerfall umschalten, aber nicht stoßfrei und mit langer Umschaltzeit.
Die 1500H soll theoretisch stoßfrei umschalten, ist aber m.M. noch nicht ausgereift, um damit wichtigste Anlagen zu bauen.
Also wenn es wirklich eine hochverfügbare Anlage sein soll, dann nimm eine 400H. Die hat noch deutlich mehr Umfang und ist ausgereift.

Die 1500R braucht m.M. garniemand. Da kannst auch ne Reserve CPU in den Schrank legen...
 
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Das habe ich mich tatsächlich auch schon mal gefragt und damals recherchiert:

Die H synchronisiert über separate LWL-Leitungen, die R über den Profinetring.
Die Umschaltzeit bei einem Ausfall ist bei der H deutlich kürzer.
1623908552106.png
 
Die Hochverfügbarkeitsthematik ist ziemlich komplex, da brauchts einiges an Erfahrung, um was sinnvolles zu tun. Als erstes stellt sich schon mal die Frage, welche Bauteile der Anlage sollen ausfallen dürfen, ohne dass es zu Beeinträchtigungen kommt...
Ich sitz grad vor einer 416H. Hier hieß es, EIN BELIEBIGES BAUTEIL darf ausfallen, ohne dass es zu einer Beeinträchtigung kommt. Also egal ob CPU, Sensor, Aktor, Bus, Druckluft, Einspeisung...
Weiterhin hat die 400H die Möglichleit, den Profibus ohne CPU Stop um Geräte zu erweitern. Bei der 1500H kannst in der Software nichtmal ne Variable umbenennen, ohne Anlagenstillstand.
Weiterhin kann man die Anlage auch so bauen, dass wichtige Komponenten bei CPU Stop im letzten Zustand verbleiben...

Also in Summe ein komplexes Thema.
 
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Ich würde es mal so umschreiben. Die 1500H ist annähernd vergleichbar mit der 400H. Die Funktionen sind allerdings extrem eingeschränkt. Das war schon bei der 400H so, Webserver z.B. ging schon da nicht. Allerdings ist die 1500er von Grund auf so designt, dass IOs z.B. nur über Remotes bedient werden.
Kein Webserver (wie bei der 400H)
Kein OPC UA (war in der Classic welt eh nicht vorhanden)
Keine umkonfigurierung zur Laufzeit etc.

Die 1500R ist wiederum eher vergleichbar mit der Softwareredundanz der Classic Versionen. Das heisst, die Daten werden schon auf zwei CPUs upgedatet. Aber die Umschaltung ist keinesfalls stossfrei und dauert an die 300ms.
Im gegensatz zu den Softwareredundanzsystemen der Classic welt hat man aber hier mehr Einschränkungen.
Kein Webserver auf der CPU
Kein OPC UA
etc.
 
Ich würde es mal so umschreiben. Die 1500H ist annähernd vergleichbar mit der 400H.
in der Theorie und im bunten Werbeprospekt...

Wenns nach mir geht, würde ich an einer wichtigen Anlage die 400H auf jeden Fall einer 1500H vorziehen! Bei einer 1500H würde ich auch nie dem Kunden versprechen, dass da alles so redundant läuft wie man das denken würde...

Andersrum, hat hier schon jemand eine 1500H jemals eingesetzt? Auf der letzen Messe in Nürnberg waren die Promotoren selbst davon nicht überzeugt und es gab auch nur eine projektbezogenen Verkaufsfreigabe...
 
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in der Theorie und im bunten Werbeprospekt...

Wenns nach mir geht, würde ich an einer wichtigen Anlage die 400H auf jeden Fall einer 1500H vorziehen! Bei einer 1500H würde ich auch nie dem Kunden versprechen, dass da alles so redundant läuft wie man das denken würde...
Ich hab mich bisher nur mit einem Testgerät auseinandergesetzt. Und ganz ehrlich für mich kann das Teil zu wenig dafür was es kostet.
Davon abgesehen waren für meine anlagen auch die 417-5H völlig übertrieben. Ich hab eigentlich immer einige Minuten Zeit um umzuschalten wenn eine CPU stirbt. Und wenn man diese Zeit hat, lässt dich das mit einer Softwareredundanz wesentlich komfortabler lösen, ganz zu schweigen davon dass man dann die ganzen Gimmicks wie Webserver, OPC UA und Reconfig zur Laufzeit im Köcher hat.
 
Davon abgesehen waren für meine anlagen auch die 417-5H völlig übertrieben
Es gibt doch auch noch einfachere Varianten, z.B. 412H, 414H

Ich hab eigentlich immer einige Minuten Zeit um umzuschalten wenn eine CPU stirbt. Und wenn man diese Zeit hat, lässt dich das mit einer Softwareredundanz wesentlich komfortabler lösen, ganz zu schweigen davon dass man dann die ganzen Gimmicks wie Webserver, OPC UA und Reconfig zur Laufzeit im Köcher hat.
OK, wenn du so viel Zeit hast dann ist deine Lösung natürlich auch eine feine Sache
 
Es gibt doch auch noch einfachere Varianten, z.B. 412H, 414H
ich weiss :) Aber die Vorgabe kam damals vom Strassenbetreiber. Offenbar hat da ein Siemens Verkäufer mit den richtigen Leuten geplaudert und schwups waren die krassesten Hardwarevorgaben in der Ausschreibung.
Der Wunsch war also eine 417H und zwar diskussionslos beide Köpfe im gleichen Schaltschrank, plus die andere Strassenseite nochmal mit einer 417H in demselben Schrank. Weil es ja so unwahrscheinlich ist dass der ganze Schrank abfackelt aber viel wahrscheinlicher das eine CPU stirbt und die Redundanz übernehmen muss ;-)
 
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naja, wie ich weiter oben geschrieben hab, gehört zu der Überlegung nicht einfach ne 417H in nen Schrank zu bauen und gut, sondern sich nen Gesamtkonzept zu erarbeiten...
Bei uns gehört da viel mehr dazu als die CPU...

Problematisch wirds, wenn es kein Komplettausfall eines redundanten Baueils ist, sondern ein Bauteil irgendwie Quatsch macht, dann weisst nicht, ist das erste jetzt richtig oder das zweite. Bei nem Drucksensor zeigt einer 25 bar an und der andere 28 bar, welcher ist jetzt richtig? Wenn einer komplett ausfällt ists ja einfach.

Bei ner 400H hatte ich mal den Fall, dass eine defekt war, aber in RUN und die Kommunikation zum WinCC extrem verlangsamt hat...
 
Der Wunsch war also eine 417H und zwar diskussionslos beide Köpfe im gleichen Schaltschrank, plus die andere Strassenseite nochmal mit einer 417H in demselben Schrank. Weil es ja so unwahrscheinlich ist dass der ganze Schrank abfackelt aber viel wahrscheinlicher das eine CPU stirbt und die Redundanz übernehmen muss ;-)
bei einer 400H ist ja nicht nur die CPU doppelt, sondern dann auch der Feldbus und die Anbindung zum Leitsystem, Netzteil, CP etc. Und wie ich schon geschrieben hab, Profibuserweiterung ohne CPU-Stop etc.

Stellt sich halt die Frage was man braucht und welche Fehler man durch Redundanz abfangen will/muss
 
Problematisch wirds, wenn es kein Komplettausfall eines redundanten Baueils ist, sondern ein Bauteil irgendwie Quatsch macht, dann weisst nicht, ist das erste jetzt richtig oder das zweite. Bei nem Drucksensor zeigt einer 25 bar an und der andere 28 bar, welcher ist jetzt richtig? Wenn einer komplett ausfällt ists ja einfach.

Für so eine Plausiblisierung bräuchtest du ja mindestens 3 Sensoren.

Auch bei kritischen CPUs mach ich das dann mit dreien. im Softwarredundanzverbund und einer weiteren CPU welche die drei dann auf Plausiblität prüft.

Bei ner 400H hatte ich mal den Fall, dass eine defekt war, aber in RUN und die Kommunikation zum WinCC extrem verlangsamt hat...

Ich hatte schon bei diversen 400H den Christbaum des Todes. Also wirklich bei erstaunlich vielen, so nach 10 Jahren scheint bei denen ihre Lebensdauer überschritten zu sein. Was mir nun wieder widerspricht dass die Chance das ne CPU ausfällt, doch höher ist als dass der Schaltschrank abbrennt.
 
Für so eine Plausiblisierung bräuchtest du ja mindestens 3 Sensoren.
Ja, theoretisch. Da ich aber nicht der Verfahrenstechniker bin, hab ich da oft keinen Einfluß.
Ich programmier dann, was mir richtiger erscheint, Minauswahl oder Maxauswahl oder Mittelwert, solange einer nicht komplett ausgefallen ist. Und löse ne Störmeldung aus, wenn die Abweichung zw. beiden nen Grenzwert überschreitet
Rein interessehalber. Hast du deine H immer selber programmiert oder stützt du dich da auf PCS7?
Hatte schon beides, 400H mit PCS7 und 400H in AWL
 
Ich hatte schon bei diversen 400H den Christbaum des Todes. Also wirklich bei erstaunlich vielen, so nach 10 Jahren scheint bei denen ihre Lebensdauer überschritten zu sein. Was mir nun wieder widerspricht dass die Chance das ne CPU ausfällt, doch höher ist als dass der Schaltschrank abbrennt.
waren aber nicht zufällig 400H/F mit FW 4.5? Die sterben ja nach fast 10 Jahren ohne Neustart
 
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waren aber nicht zufällig 400H/F mit FW 4.5? Die sterben ja nach fast 10 Jahren ohne Neustart
Stimmt, da war ja was:

Bei Verwendung eines Sicherheitsprogrammes kann es nach mehr als 9 Jahren ununterbrochener Laufzeit ohne Abschalten der Systemstromversorgung bei der CPU zu einem Wechsel in den Betriebszustand „Defekt“ kommen.
https://support.industry.siemens.co...414-4h-cpu414-4h-pg-cpu417-4h-?dti=0&lc=de-AT
 
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