TIA Kommt V18 kurz vor oder zur SPS 2022 schon raus?

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Ich persönlich bin enttäuscht, dass sich Siemens nicht getraut hat alte Zöpfe wie absolute Adressen, Merker, S5-Timer, AWL usw. ganz abzuschneiden und mehr Energie in das Thema Speicherarchitektur zu stecken. Aber dann wäre das Totschlagargument Abwärtskompatibilität weggefallen und man wäre am Markt vergleichbar geworden. Und manche Programmierer können noch weiter mit ihren aus der Zeit gefallenen AWL-Laufzeit- und Speichersparmonstern herumbasteln anstatt mit 55, 12 Jahre vor der Rente noch was neues zu lernen.

Das mit den alten Zöpfen mag ja für junge Programmierer als Wunderwaffe gegen alles herhalten,
aber in der Regel kein Vorteil ohne Nachteil:
1. Die Konvertierung bestehender Programme ist ein wichtiger Bestandteil um bereits erprobte Maschinen
weiter zu führen ohne immer gleich alles neu erstellen zu müssen. Siemens ist hier absolute Spitze
(man kann prinzipiel ein Standardprogramm aus einer alten S5 130WB (Binär und Grund-Wort-Funktionen)
in ein TIA Programm übernehmen und wird schnell im Wesentlichen zum Ziel gelangen.
2. Im Gegensatz zu vielen anderen Steuerungen sind Siemens SPS'en Runtime-Compiler (ab S7-300) d.H.
es wird kein Assembercode in die Steuerung ubertragen sondern eine art Zwischencode (mit Zusatzinformationen).
Diese Tatsache ermöglicht den Real-Step-Online-Trace (Status Baustein). Nur bei Simens und Siemens kompatiblen
Steuerungen ist damit ein echter Zeilenweiser (Blockweiser) Realstaus gegeben (SCL bei S7 noch nicht perfekt / erst bei TIA).
Realstatus bedeute dabei, dass der Status am Bildschirm exact mit dem zum Zeitpunkt der Programmbearbeitung
übereinstimmt. Andere Hersteller kopiern meist den inhalt des Variablenspeichers in die Bilschirmanzeige zu
einem belibigen Zeitpunkt. Auch hier ist Siemens führend, wenn auch die anderen Hersteller hier in letzten
Jahren deutlich aufholen.
3. Ja die Merker sind bei Siemens Harwaregebunden während Sie bei anderen Steuerungen meist nur eine art getarnter
Static Variablen sind. Es sind zwar nur noch wenige Applikationen bei denen das wichtig ist, aber wem das nicht passt der
kann Ja gerne auf "Optimierte DB's" ausweichen. Das es dabei bei Siemens keine Rubrik Global Vars gibt ist dabei
auch kein echtes Problem, da ich einen beliebigen DB zum GlobalVar erklären kann. Übrigens echte HW-Variablen
sind in der Laufzeit immer scheller als Software zugewiesene.
4. Wie schon in 2. angeschnitten sind Siemens CPU's Runtime-Compilar-Engin's während die meisten anderen
Precompilar-Engin's sind. D.H. das Compilat wird quasi offline erzeugt und mit Ergänzungsdaten übertragen.
Die hat zwar zugegeben einen kleinen Laufzeiverlust zu Folge, aber wie schon bei 2 erwähnt auch ein paar
Diagnosevorteile.

Alles in allem möchte ich sagen: die vernünftige Mischung machts und nicht die größere Klappe des
Vertrieblers, auch wenn mir das immer mehr so vorkommt.

Zwar ist es das Recht der Jugend wild und ungestüm zu sein, aber trotzem sollte die Junge Generation erst mal Nachdenken
bevor Sie alle älteren (Ich din zwar keine 55) zu Fossilien degradiert.

Gruß

A.
 
Ich hab bei meinen ersten Gehversuche mit der 1500er, damals noch mit V13 ohne SP1 schnell einsehen müssen, dass man seinen gesamten Datenaufbau mit dieser Architektur überdenken muss, Einstellwerte stur von Ablaufdaten trennen, keine Struct verwenden sondern UDT, DBs klein halten um das Reinitialisieren von Daten lokal zu begrenzen usw. Usw.
In unserer bisherigen Struktur für die 300/400er waren die DBs dafür immer getrennt: Sollwerte, Messwerte, Befehle, Rückmeldungen, Zählwerte. Hat aber entsprechenden Projektierungsaufwand zur Folge, wenn man nicht alles automatisch generieren lässt. Darum bin ich dann bei TIA dazu übergegangen, alles objektorientiert in eine UDT zusammenzufassen, dann ist man auch mit manuellem Programmieren recht fix, und es lassen sich komplette UDTs einfach in ein HMI kopieren und Bildbausteine mit passender Schnittstelle direkt damit beschalten. Das Engineering ist damit richtig flott, da will ich ja nicht meckern, aber man holt sich dann entsprechende Nachteile ins Haus. Über viele kleine DBs hatte ich auch schon nachgedacht, aber ich finde es dann unübersichtlich, wo jetzt das HMI drauf zugreift, und wenn man doch mal Parameter sichern muss, muss man auch wissen wo sich die Werte alle verstecken.

Aber wie du sagst, andere können das auch nicht besser, da wäre es für Siemens doch ein absoluter Pluspunkt, hier mal eine ordentliche Lösung zu finden die sich von allen anderen Mitbewerbern absetzt. Speicher und Rechenleistung scheinen ja im Hintergrund doch noch zu schlummern, wenn man das einfach so freischalten kann.
 
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Mal nebenbei, kann bei Euch jeder Programmierer für sich selber entscheiden, welchen Programmierstil er verwendet?🤔
Bei uns ist das nen Firmenstandard bzw. auch nen Standard vom Endkunden.
Da ergibt sich garnicht die Möglichkeit, bei jedem Projekt neu zu philosophieren...
 
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In unserer bisherigen Struktur für die 300/400er waren die DBs dafür immer getrennt: Sollwerte, Messwerte, Befehle, Rückmeldungen, Zählwerte.
Wenn Du das in der 1500er genauso machst, hast Du auch nicht das Problem mit dem Reinitialisieren, vorausgesetzt in den DBs sind genügend Reserven...
Und fürs Rücklesen ist relativ eindeutig, was Du sichern musst.
Also für Anlagen wo es keinen CPU Stopp und kein Reinitialisieren geben darf ist dieser Programmierstil immer noch das Beste was ich kenne...
Das mit den 100erten EinzelDBs ist nur sinnvoll wenn die wie bei CFC automatisch verwaltet würden...
 
Ich habe das Paket installiert und es kommen zwei Verknüpfungen, 1x PLCSim in der neuen Oberfläche und 1x Advanced V5 mit der alten bekannten Advanced Oberfläche.
Allerdings kannst du jetzt im normalen Sim auch auf erweitert umschalten, dann kannst zB auch auf Netzwerke zugreifen, allerdings nur mit einer Advanced Lizenz
 
Darum bin ich dann bei TIA dazu übergegangen, alles objektorientiert in eine UDT zusammenzufassen, dann ist man auch mit manuellem Programmieren recht fix, und es lassen sich komplette UDTs einfach in ein HMI kopieren und Bildbausteine mit passender Schnittstelle direkt damit beschalten.
Finde ich gut und mach es eigentlich auch so. Irrwitzigerweise werden bei den Strukturschulungen von Siemens (Moorenbrunn)
UDT's als unpraktisch abgetan. Dort ist das Übergabearray ohne STRUCT heilig (egal was, am besten alles in 32-Bit Werte/
oder demnächst gleich 64-Bit -> Es lebe der Speicherwucher 😄 )

Gruß

A.
 
Finde ich gut und mach es eigentlich auch so. Irrwitzigerweise werden bei den Strukturschulungen von Siemens (Moorenbrunn)
UDT's als unpraktisch abgetan. Dort ist das Übergabearray ohne STRUCT heilig (egal was, am besten alles in 32-Bit Werte/
oder demnächst gleich 64-Bit -> Es lebe der Speicherwucher 😄 )
Man sollte die Lehrer von diesen Siemens kursus mit die Verfasser von die Siemens Programmierleitfaden zusammensetzen, und dann die Diskussion als Zuschauer genisessen... 🍿🧋

Eine Vorteil den nicht so Dumm wäre, ohne UDT - einfach eine Reihe von DWORDs or LWORDs - dann entfällt den Bedarf dass man das Schnittstelle oder die Instanzen neuladen muss. Somit kann man Online Änderungen machen ohne Stop selbst wenn die Bedeutung von die DWORDs/LWORDs geändert werden.
Es wäre wie zurück nach STEP7 Klassik und Absolut Addressierung. Damals konnte man auch Änderungen ohne Stop einspielen wenn nur der Programmierer den Überblick hatte.
 
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