TIA Mehrere CPUen in ein Projekt bei sehr langer Projektlaufzeit?

Kieler

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Ich betreue einen Kunden im Infrastrukturbereich seit Jahrzehnten. Auf seiner Anlage sind so ca. 35 Steuerungen. Zu Beginn meiner Zeit wurde die Anlage einmal mit AEG A250 betrieben. Über die Jahre wurden diese gegen S7-300 getauscht. Diese wiederum werden jetzt langsam gegen S7-1500 getauscht. Das ganze wird sich über Jahre (>10) hinziehen. Bei S7-Classic war immer klar, dass wir alle Steuerungen in einem Projekt haben. Wir hatten immer die aktuelle Step7 Version und alles war gut. Auf Grund der langen Projektlaufzeit und laufenden Sprüngen in den TIA Versionen stellt sich die Frage, ob nicht jede SPS ein eigenes Projekt sein sollte. Ich habe etwas Angst das man Inkompatibel wird.
Wie würdet ihr vorgehen?
 
Auf jeden Fall für jede Siemens Komponente also SPS aber auch HMI jeweils ein eigenes getrenntes und unabhängiges Projekt und klare nichtoptimierte Schnittstellen-DBs definieren!

Es kommt immer wieder Hardware raus, welche nur mit einer neueren TIA Version funktioniert...

Wenn Du alles in einem Projekt hättest, würde das heissen, dass Du jedes Mal alle Bestandsanlagen hochrüsten musst. Incl. CPU Stop, DB Reinitialisierung, geänderte Funktionalität... und irgendwann kann auch eine neue TIA Version die alte Hardware nicht mehr...

Heisst aber, Ihr braucht alle alten TIA Versionen als VMware. Und jemanden der das Vollzeit alles koordiniert... Würds versuchen zumindest etwas zu reduzieren indem nur jede zweite TIA Version zulässig ist, also V13 V15.1 V17 usw... oder wenns geht auch jede vierte, also V13 V17 V21 aber ob Du das durchhällst?

Gruß
 
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Was für ein Schei...
Die HMI wollte ich eigentlich immer, wegen der Schnittstellen, im SPS Projekt lassen. Aber vermutlich hast du recht. Hier sind die nächsten Brüche ja schon absehbar. So richtig Spaß macht das nicht mehr.
 
Was für ein Schei...
Die HMI wollte ich eigentlich immer, wegen der Schnittstellen, im SPS Projekt lassen. Aber vermutlich hast du recht. Hier sind die nächsten Brüche ja schon absehbar. So richtig Spaß macht das nicht mehr.

Ich hatte die TP1500 bei mir auch im selben V13 Projekt. Jetzt sind die Nachfolger aber erst ab V14 projektierbar, heisst SPS hochziehen oder nachträglich Projekte trennen bei nem Paneltausch am Sonntag...

Bald kommt vielleicht Unified oder ein NichSiemensPanel... Gerade beim HMI würd ichs trennen...

Und mit mehreren SPSn in einem Projekt hab ich schon ganz schlechte Erfahrungen gemacht: Nen Programmierer hatte nicht das aktuelle Projekt und hat aber nur für seine eine SPS den online/offline Vergleich gemacht. Dieser war ok, also mal schnell umprogrammiert... aber halt einige andere SPS waren in diesem Projekt nicht aktuell...

Gruß
 
Ausserdem können bei getrennten Projekten auch mal zwei Leute/Firmen gleichzeitig an verschiedenen Anlagen arbeiten....

Langfristig gesehen auf jeden Fall trennen!
 
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Ich trenne das auch immer strickt. Totally Integrated kann ich auf gar keinen Fall empfehlen.

In der Hardwarekonfig wähle ich die Komponenten immer aus den weiteren Feldgeräten. Spart dir Ärger mit neueren Baugruppen.
 
In der Hardwarekonfig wähle ich die Komponenten immer aus den weiteren Feldgeräten. Spart dir Ärger mit neueren Baugruppen.

Ja, ich arbeite eigentlich immer noch mit V13 und nehm dezentrale Peripherie zur Not als GSDML.

Aber zentral geht das nicht für zB

- neue AI Basic Baugruppen
- TP1500
- Ethernet CP für ET200SP
- ...

Gruß
 
Nebenbei:

Ich hab vor kurzem zwei Anlagen von Step7 5.5 auf 5.6 hochgerüstet. Und beide male mit Ärger!

Beim ersten konnte die H-CPU unter 5.6 nicht mehr fehlerfrei übersetzt werden, HW-Konfig Änderung notwendig incl. CPU Stop.

Beim zweiten ist Step7 5.6 abgestürzt beim öffnen des Projektes. Musste unter 5.5 SFM löschen, dann gings...

Gruß
 
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Danke für eure Antworten. Irgendwie dachte ich, nur ich sehe es so kritisch.
Das mit einer ungleichen SPS in einem Gesamtprojekt habe ich vorher nicht so gesehen, ist aber wirklich ein ernsthaftes Problem.
Das Problem mit den Panel erschließt sich natürlich sofort. Trotzdem finde ich die Trennung an dieser Stelle unglücklich. Ihr macht dann ein Signalexport vom SPS Programm und importiert es wieder ins Panelprojekt? Dann bleibt ja von totaler Integration wirklich nichts mehr übrig.
 
Ihr macht dann ein Signalexport vom SPS Programm und importiert es wieder ins Panelprojekt?.

Nein. Ich habe in allen Anlagen identische standardisierte Global-DBs zu Kopplung zw. SPS und HMI.

Bsp.:

DB 3000 hat immer 1000 oder 10000 Meldebits
DB 3001 hat immer 500 Messungen
DB 3002 hat immer 500 Zähler
DB 3003 hat immer 500 Motoren, Pumpen, Ventile

usw.

Da gibs dann ne Liste was da drin steckt bzw. Den DB Kommentar.

Gruß
 
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Verzichtest du dann auf die Symbolik?
Nöö. Aber das hängt halt vom Programmierstil ab.

Du kannst die Meldungen z.B. DB3000.Meldung[135] nennen und im DB Kommentar Pumpe 4711 Sicherungsfall dranschreiben.

Kannst aber auch die Meldung zB. DB3000.PU4711_SiFall nennen, solange die absolute DB Adresse gleichbleibt... (würd ich aber nicht machen, da Änderung des Variablennamens zu Reinitialisierung führt)

PS: Könntest sogar auch die Meldungen strukturieren DB3000.Anlagenteil_1.PU4711.SiFall, solange die absolute DB Adresse gleichbleibt... (würd ich aber nicht machen, da Änderung des Variablennamens zu Reinitialisierung führt)

Zumindest die Kommentare kannst ganz einfach zwischen DB, Excel, HMI-Meldetext in einem Rutsch kopieren.

Die einzelnen Strukturen sind bei uns nummeriert. Da gewöhnt man sich dran.

Aber im Detail müsst ich jetzt auf unseren Programmierstil eingehen. Ist jedenfalls total simpel. Funktioniert seit Jahrzehnten und ist kompatibel zw. 300er, 400er, 1500er, Protool, WinCC7, WinCCflex, TIA WinCC, FremdHMI, BDE, übergeordnete Fremdleitsysteme...

Man muss sich nur gegen Sonderlocken wehren, aber das ist bei jedem Standard so...

Gruß
 
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Ich sehe das nicht ganz so schwarz, ich würde vielleicht überlegen, alle neueren
Steuerungen (1500er) zusammen zu legen, wenn es für euch nützlich ist.
Dann versuchen alles auf einen Stand anzuheben V15.1 oder V16.
Grundsätzlich sollte da ab V14 es möglich sein sauber hoch zurüsten, V13 ist
da schon etwas kritischer zu betrachten.
Grundsätzlich würde ich Versuchen immer voll Intrigier, symbolisch und Optimiert zu
Arbeiten.

Ich habe in der heutigen Zeit auch mit den unfehlbaren Sachen Probleme, zb
wurden bei uns vor 40-50 Jahren Maschinen mit speziellen Siemens Telefon.Relais
gemacht. Musste ich von einen Forums Kollege neue Elektroniken entwickeln lassen,
weil die Kunden nicht gewillt waren unsere alten Maschinen auszutauschen.

Ich habe immer wieder Probleme mit Siemens Masterdrive, die am Ende ihrer Lebensdauer
sind und kann nicht einfach etwas anderes Einbauen.

Ich habe immer wieder Probleme mit alten Panels die mit ProTool oder auch Flexibel
Projektiert wurden, das dauert manchmal ewig bis man ein Austausch Gerät hat und ans andere
Ende der Welt schickt, so das man betet das es Plug & Play läuft, weil es auch in der alten
Welt Probleme machen kann, wenn man nicht die identische Endwicklungsumgebung
erwischt, die man schon garnicht bevorratet hat.

Aber so ist das im Automatisierungsbereich, da kann man die Uhr nicht still stehen lassen,
da geht es immer weiter. Wenn man sich komplett verschließt, sollte man vielleicht Gärtner
werden, weil Tomaten bleiben Tomaten und Kartoffeln bleiben Kartoffeln.
 
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Danke, dass es auch andere Meinungen gibt.

Aber du sprichst hier natürlich auch von Teilen, deren Produlionszyklus schon lange vorbei ist. Bei TIA treten aber Brüche im normalen Lieferzyklus auf. Darauf muss man schon reagieren.
 
Was ich damit sagen wollte, die Probleme gab es schon immer
und wird es auch immer geben. Die Clasic Welt hatte zu Beginn
auch ihre Tücken, ich weiß noch wie unserer Siemens Vetriebler
uns RAM schenken wollte (damals war der noch teuer) als ich mich
beschwert hatte, wie langsam Step 7 ist, mein Vorgänger Gerät war ein
PG675 mit zwei 5 1/4“ Disketten Laufwerk.

TIA entwickelt sich weiter, es ist eine lange Durststrecke, aber irgendwann
wird keiner mehr von den jetzigen Problemen sprechen.
In V17 sollen ja auch wieder Verbesserungen in diese Richtung kommen.
 
Auf seiner Anlage sind so ca. 35 Steuerungen.
Über die Jahre wurden diese gegen S7-300 getauscht. Diese wiederum werden jetzt langsam gegen S7-1500 getauscht. Das ganze wird sich über Jahre (>10) hinziehen.

Klar gibts auch Vorteile, alles in einem Projekt zu haben... (aber in diesem Fall würden m.M. die Nachteile überwiegen)

Dann bist Du aber vermutlich alle 2 Jahre dabei, alle SPS+HMI, welche in dem Projekt dann drin sind auf die nächste TIA-Version hochzuziehen... Was dabei alles passieren kann, liest man ja hier regelmäßig im Forum...

Wenn man die Anlagen kennt, der Programmierstil durchschaubar ist, keine seltenen/exotischen Befehle/Bausteine benutzt werden, man die Anlagen in Stop nehmen kann, man die (Stillstands-) Zeit dafür krigt, mann das bezahlt krigt... kann man das sicher machen ;)

bei 35 SPS + 35 HMI bist da aber ne Weile beschäftigt, zumal man die neuen Funktionen der neuen TIA-Version ja eigentlich nur mit SPS+HMI-Firmwareupdate nutzen kann, also wenn Du das dann auch noch machen willst...

Und was weisst Du jetzt, was in 10 Jahren ist. Ich wär da ganz vorsichtig zu behaupten, dass Du eine heute mit V15.1 projektierte SPS in 10 Jahren mit TIA V23 noch projektiert krigst... Kann sein, vielleicht auch nicht...



Gruß.

PS: ichs sehs halt durch meine Brille... Wir haben halt Kunden mit 100 oder 350 SPSn... da kannst Dus eh vergessen, alles auf eine Version zu ziehen... also bleibt die TIA-Version erstmal auf dem Stand, mit dem die Anlage gebaut wurde, in Betrieb genommen wurde und problemlos läuft...
 
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Und was weisst Du jetzt, was in 10 Jahren ist. Ich wär da ganz vorsichtig zu behaupten, dass Du eine heute mit V15.1 projektierte SPS in 10 Jahren mit TIA V23 noch projektiert krigst... Kann sein, vielleicht auch nicht...
.

In 10 wird der dritte Weltkrieg ausbrechen, die Hälfte der Menschheit wird
vernichtet, davon wird wieder die eine Hälfte an einen Virus sterben.
Die Rest flüchtet auf einen Stück Festland das so groß ist wie Hessen, weil
Eis und Gletscher durch die Klimaerwärmung geschmolzen sind und alles Festland
überflutet haben, auf den letzten Landstrich gibt es keine Vegetation, da die Sonne
unaufhörlich brennt usw.
 
Also ich tendiere eher zu ducati. Im Gegensatz zu rostiger Nagel hat er sich genau über diese Thematik Gedanken gemacht haben. Diesen Kunden betreue ich schon deutlich über 20 Jahre und werde es auch noch weitere 10 Jahre tun. In diesen 10 Jahren wird es vermutlich keinen dritten Weltkrieg geben, aber ich werde täglich mit meinen Entscheidungen leben müssen, die ich jetzt treffen werde. Daher ist es vernünftig sich jetzt und ohne Polemik mit solchen Themen auseinander zu setzen.
 
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