TIA S7-1200 Ungesteuerter Ausgang gibt 24V aus

DerTechpriester

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Hallo liebe Gemeinde,

wahrscheinlich eine Anfängerfrage, aber vielleicht übersehe ich auch ein Detail ... oder bin einfach nur blind.

Ich gehe davon aus, dass meine nagelneue E/A Karte an der S7-1200 defekt ist. Folgendes ist das Problem:
Ich habe ein HMI mit welchem separat Steuerspannung und Antriebe eingeschaltet werden kann. Steuerspannung EIN gibt den E/A Karten überhaupt erst Spannung, Antriebe schaltet die Umrichter ein. (Hier geht es nicht um Sicherheit. Die Sicherheitssteuerung schaltet allen Ausgängen mit wenigen Ausnahmen (Signalsäule) physisch die Spannung ab. Das Programm soll sich nur mit Not-Halt auch resetten)

Seit gestern ist es nun, dass wenn ich die Steuerspannung (Q14.0) einschalte, alle Umrichter sich mit einschalten. Elektrische Prüfung hat ergeben dass sobald 14.0 geschaltet wird auf 14.1 (Antriebe) ebenfalls 24V anliegen obwohl der Ausgang im Programm FALSE ist und auch die LED von 14.1 nicht leuchtet.
Ich dachte erst an einen Verdrahtungsfehler, aber sobald ich die Leitung von A14.1 abziehe gehen die Umrichter aus. Auch ohne angeschlossene Leitung liegen sobald A14.0 eingeschaltet wird am Ausgang A14.1 24V an und fallen mit A14.0 wieder ab. Gibt es noch eine Möglichkeit, die zu diesem Verhalten führen kann außer eine defekte Karte?
 

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  • Welche Ausgangskarte?
  • Ist die A-Karte richtig angeschlossen, auch mit Versorgungsspannung?
  • Was passiert, wenn anstatt A14.1 ein anderer (aktuell freier) Ausgang verwendet wird?
 
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Auch ohne angeschlossene Leitung liegen sobald A14.0 eingeschaltet wird am Ausgang A14.1 24V an und fallen mit A14.0 wieder ab. Gibt es noch eine Möglichkeit, die zu diesem Verhalten führen kann außer eine defekte Karte?
So ein Querschluß von 14.0 nach 14.1 liesse sich doch ohmisch messen, egal ob Transistor oder Relaisausgänge.
Oder evtl. nur defekter Klemmenblock ? Irgendwo ein Reststück Kupferader eingeklemmt ?
 
Klingt schwer nach Defekt der Ausgänge!
Einen Querschluss von 2 Ausgängen hatte ich auch vor langer Zeit schon mal. Also das gibt es!

Ich würde mal die Schütze und Relais danach darauf prüfen, ob die korrekt mit Entstörgliederen versehen sind.
Das Problem hatte ich schon mehrmals, hauptsächlich bei Schützen. Die killen dann den Ausgang!
 
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Die E/A Karte müsste diese hier sein:
6ES7223-1BL32-0XB0

Die Karte hat schon einmal richtig funktioniert. Es verhält sich sehr merkwürdig.

Klingt schwer nach Defekt der Ausgänge!
Einen Querschluss von 2 Ausgängen hatte ich auch vor langer Zeit schon mal. Also das gibt es!

Ich würde mal die Schütze und Relais danach darauf prüfen, ob die korrekt mit Entstörgliederen versehen sind.
Das Problem hatte ich schon mehrmals, hauptsächlich bei Schützen. Die killen dann den Ausgang!
Oha ... das hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Ich habe den Schrank nicht gebaut ... und bin auch nicht der Elektriker. Aber der gute Mann hat hier diese Relais dazwischen gesetzt... das ist die Karten-Versorgung der anderen Karten, geschaltet von der E/A Karte.

123.png
 
Laut Datenblatt hat das Relais eine Freilaufdiode. Soweit es nicht mal falsch gepolt betrieben wurde und dadurch die Diode abgeraucht ist, soweit diese nicht noch dagegen geschützt ist, kann das Relais eigentlich keinen Defekt des Ausgangs verursachen.
 
Laut Datenblatt hat das Relais eine Freilaufdiode. Soweit es nicht mal falsch gepolt betrieben wurde und dadurch die Diode abgeraucht ist, soweit diese nicht noch dagegen geschützt ist, kann das Relais eigentlich keinen Defekt des Ausgangs verursachen.
Hmm. Okay, gut.
Jetzt haben wir einen alten Programmstand aufgespielt. Plötzlich funktioniert wieder alles ...
ich zweifle gerade an meinem Verstand ... in dem Schrank ist nichts drin das nicht gleichzeitig geschaltet werden darf o.O
 
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Genau welche CPU (6ES7...) mit welcher Firmware ist verbaut? Projektiert als welche CPU mit welcher Firmware?
Genau welches E/A-Modul (6ES7...) mit welcher Firmware ist verbaut? Projektiert als welches Modul mit welcher Firmware?
Genau welche TIA-Version wird verwendet?

War der Fehler evtl nur, wenn das PG mit der CPU online verbunden war? Eventuell nur beim Beobachten von Programm oder Variablen?
 
Konfiguriert und verbaut ist eine
6ES7 215-1AG40-0XB0
Firmware V4.4
Dies ist die alleinige CPU

Die Module sind alle wie folgt:
6ES7 223-1BL32-0XB0 - SM 1223 DI16/DQ16 x DC24V
Firmware V2.0

HMI
6AV2-123-2MBB03-0AX0
Version V16.0.0.0

TIA ist V16

----------------

Nein, es ist nicht beim beobachten. Der Fehler tritt immer auf sobald Steuerspannung und Antriebe einmal TRUE waren. Im Programm sind sie FALSE aber der Ausgang liefert 24V.

Und es wird immer merkwürdiger.

Ich habe nun einen alten Programmstand von letztem Monat aufgespielt. Obwohl sich an den Funktionen nichts geändert hat, tritt der Fehler nicht mehr auf. Also jetzt neues Programm wieder aufgespielt ... alle Bausteinaufrufe im OB1 mit ALWAYS FALSE Merker blockiert. Selbst alles was vorher schon da ist und funktioniert hat. Ausgänge an Signalampel angeklemmt zum schnellen testen. Das Programm macht jetzt nichts anderes mehr als Betrieb EIN AUS Steuerspannung EIN AUS ... und der Fehler ist immer noch da.

Ich habe auch schon versucht den Ausgang im Programm auf FALSE zu forcen. Die 24V bleiben...
 
Konfiguriert und verbaut ist eine
6ES7 215-1AG40-0XB0
Firmware V4.4
Dies ist die alleinige CPU

Die Module sind alle wie folgt:
6ES7 223-1BL32-0XB0 - SM 1223 DI16/DQ16 x DC24V
Firmware V2.0

HMI
6AV2-123-2MBB03-0AX0
Version V16.0.0.0

TIA ist V16

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Nein, es ist nicht beim beobachten. Der Fehler tritt immer auf sobald Steuerspannung und Antriebe einmal TRUE waren. Im Programm sind sie FALSE aber der Ausgang liefert 24V.

Und es wird immer merkwürdiger.

Ich habe nun einen alten Programmstand von letztem Monat aufgespielt. Obwohl sich an den Funktionen nichts geändert hat, tritt der Fehler nicht mehr auf. Also jetzt neues Programm wieder aufgespielt ... alle Bausteinaufrufe im OB1 mit ALWAYS FALSE Merker blockiert. Selbst alles was vorher schon da ist und funktioniert hat. Ausgänge an Signalampel angeklemmt zum schnellen testen. Das Programm macht jetzt nichts anderes mehr als Betrieb EIN AUS Steuerspannung EIN AUS ... und der Fehler ist immer noch da.

Ich habe auch schon versucht den Ausgang im Programm auf FALSE zu forcen. Die 24V bleiben...
Hört sich für mich als praktisch Außenstehender so an, als ob von irgendwo der "falsche" Speicherbereich überschrieben wird.
 
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Elektrische Prüfung hat ergeben dass sobald 14.0 geschaltet wird auf 14.1 (Antriebe) ebenfalls 24V anliegen obwohl der Ausgang im Programm FALSE ist und auch die LED von 14.1 nicht leuchtet.
Die Ausgangs-LED sitzt elektrisch auf der Logik-Seite des Ausgangsmoduls, also auf der Eingangsseite des Optokoppler, der das Signal an den Ausgangs-Transistor überträgt.
Wenn die LED nicht leuchtet, aber der Ausgang +24V führt, ist entweder der Ausgang "TRUE" und die LED defekt oder auf der Ausgangsseite des Optokoppler mit der Ansteuerung des Ausgangs-MOSFET etwas nicht in Ordnung. Ich würde ja mal das SM tauschen.

Abgesehen davon steht im 1200er-Handuch:
Hinweis
Wenn ein mechanischer Kontakt die Ausgangsspannung zur S7-1200 CPU oder einem digitalen
Erweiterungsmodul einschaltet, wird ca. 50 Mikrosekunden lang das Signal "1" an die
Digitalausgänge gesendet. Dies kann unerwarteten Betrieb der Maschine bzw. des Prozesses
verursachen, was zu lebensgefährlichen Verletzungen und/oder Sachschäden führen kann. Das
müssen Sie berücksichtigen, vor allem, wenn Sie mit Geräten arbeiten, die auf kurze Impulse
reagieren.
 
Die Ausgangs-LED sitzt elektrisch auf der Logik-Seite des Ausgangsmoduls, also auf der Eingangsseite des Optokoppler, der das Signal an den Ausgangs-Transistor überträgt.
Wenn die LED nicht leuchtet, aber der Ausgang +24V führt, ist entweder der Ausgang "TRUE" und die LED defekt oder auf der Ausgangsseite des Optokoppler mit der Ansteuerung des Ausgangs-MOSFET etwas nicht in Ordnung. Ich würde ja mal das SM tauschen.

Abgesehen davon steht im 1200er-Handuch:
Die LED funktioniert einwandfrei wenn der Ausgang auch wirklich TRUE ist. Wird er FALSE geht die LED auch aus, aber es bleiben 24V am Ausgang anliegen (die auf 20V abfallen wenn die Umrichter tatsächlich einschalten). Zum einfacheren Testen habe ich die fehlerhaften Ausgänge jetzt direkt auf die Signalampel der Maschine geklemmt. Derzeitiger Stand ist:
Not-Halt quittieren: Alles ist AUS
Steuerspannung EIN: Funktioniert
Antriebe EIN: Funktioniert - der Eingang wird aber nie wieder physisch 0V wenn Steuerspannung EIN einmal gesetzt war. Nur der Not-Halt bereitet dem Spuk ein Ende, wenn die Karte die Netzspannung verliert.

Das SM haben wir bereits getauscht und Angst es nochmal zu ersetzen da der nächste Versuch unser Letzter wäre. Wir haben mit dem Alten schon einiges probiert und das Fehlerbild hat sich immer wieder leicht verändert. Ich hatte vermutet dass von irgendwo anders her Spannung gezogen wird ... aber Nein. Der Fehler bleibt bestehen wenn wir die Drähte abklemmen und wandert wenn wir im Programm die E/As tauschen mit. Von E14.0+1 auf E14.6+7 umverdrahtet war immer noch E14.1 der Fehler ... nach ein paar mal EIN und AUS über HMI war dann plötzlich E14.7 Dauer-TRUE.

Kurios ist halt, dass mit dem älteren Projekt alles wieder funktioniert wie es soll. Dabei hat der neue Programmstand nichts verändert. Es ist exakt das selbe Projekt außer ein paar Bausteine und HMI Bilder mehr, die mit den Betriebsarten gar nichts zu tun haben. Und selbst wenn würde die Ausgangs-LED anzeigen, dass der Ausgang TRUE ist.
 
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Erstmal Danke bis hier für die Beiträge.

Hast du die Masseverbindungen überprüft? Es ergeben sich oftmals die mergwürdigensten Phänomäne, wenn irgend wo eine Masse fehlt.

Nachtrag:
Siehe auch Hinweis in #5.
Ja. An diese Phänomene hatte ich gleich gedacht, ich durfte damit schon Bekanntschaft machen. Ich werde es mir Morgen aber nochmal selbst genau ansehen müssen. Der elektrische Kollege ist steif und fest davon überzeugt das Programm sei schuld und sucht deshalb (so mein Eindruck) ein wenig halbherzig und beschwert sich sehr lautstark über die Unterstellung einen Fehler gemacht zu haben.
 
Erstmal Danke bis hier für die Beiträge.


Ja. An diese Phänomene hatte ich gleich gedacht, ich durfte damit schon Bekanntschaft machen. Ich werde es mir Morgen aber nochmal selbst genau ansehen müssen. Der elektrische Kollege ist steif und fest davon überzeugt das Programm sei schuld und sucht deshalb (so mein Eindruck) ein wenig halbherzig und beschwert sich sehr lautstark über die Unterstellung einen Fehler gemacht zu haben.
Noch ein Tipp:
Nimm zur Fehlersuche was Gescheites. Also nicht nur ein Multimeter mit 10MOhm Eingangswiderstand.
Ich hab nen uralten 2poligen Spannungsprüfer. Der zieht bei 24V knapp 50mA. Dem vertrau ich bei sowas mehr als meinem 700€ Fluke.
 
ich hatte so ein Fall mal, da hat derjenige der den FU eingebaut hat vergessen die Brücke vom STO zu entfernen. Dann hatten wir über diese Brücke stets Steuerspannung an.
Karte kaputt hatte ich bisher nur so dass kein Signal raus kam. Mit always-high hab ich noch nicht erlebt.
 
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6ES7 223-1BL32-0XB0 - SM 1223 DI16/DQ16 x DC24V
Firmware V2.0

HMI
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Version V16.0.0.0

TIA ist V16

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Nein, es ist nicht beim beobachten. Der Fehler tritt immer auf sobald Steuerspannung und Antriebe einmal TRUE waren. Im Programm sind sie FALSE aber der Ausgang liefert 24V.

Und es wird immer merkwürdiger.

Ich habe nun einen alten Programmstand von letztem Monat aufgespielt. Obwohl sich an den Funktionen nichts geändert hat, tritt der Fehler nicht mehr auf. Also jetzt neues Programm wieder aufgespielt ... alle Bausteinaufrufe im OB1 mit ALWAYS FALSE Merker blockiert. Selbst alles was vorher schon da ist und funktioniert hat. Ausgänge an Signalampel angeklemmt zum schnellen testen. Das Programm macht jetzt nichts anderes mehr als Betrieb EIN AUS Steuerspannung EIN AUS ... und der Fehler ist immer noch da.

Ich habe auch schon versucht den Ausgang im Programm auf FALSE zu forcen. Die 24V bleiben...
Würde mal schauen ob die Hardwareconfig passt. Nicht das jemand 2 gleiche E/A mit der selben Adresse verwendet hat. Bzw. Komplett Hardwareübersetzen und reinspielen. Falsche Zuordnung des Adressabbild etc. HsC eingestellt?
Denke es ist kein Hardwarefehler. Da die alte Software geht. Nur die neue nicht.
 
er Fehler bleibt bestehen wenn wir die Drähte abklemmen und wandert wenn wir im Programm die E/As tauschen mit. Von E14.0+1 auf E14.6+7 umverdrahtet war immer noch E14.1 der Fehler ... nach ein paar mal EIN und AUS über HMI war dann plötzlich E14.7 Dauer-TRUE.
Warum umverdrahtest du Eingänge, wenn sich ein Ausgang komisch verhält?

Wenn unerwartet der A14.1 angeht (LED ist aus), dann klemme den Draht vom A14.1 ab. Kommt dann immer noch 24V aus dem A14.1 heraus? Oder liegt da 24V auf dem abgeklemmten Draht?
 
Noch ein Tipp:
Nimm zur Fehlersuche was Gescheites. Also nicht nur ein Multimeter mit 10MOhm Eingangswiderstand.
Ich hab nen uralten 2poligen Spannungsprüfer. Der zieht bei 24V knapp 50mA. Dem vertrau ich bei sowas mehr als meinem 700€ Fluke.
Jemand aus der Generation "Duspol"! :ROFLMAO: (y)

So eine ähnliche Sache hatte ich mal an einer ich glaube 300er, dort wurde ein FU nachgerüstet der hat dann auf den Ausgang Spannung induziert und die LED vom Ausgang hat geleuchtet.

Wenn unerwartet der A14.1 angeht (LED ist aus), dann klemme den Draht vom A14.1 ab. Kommt dann immer noch 24V aus dem A14.1 heraus? Oder liegt da 24V auf dem abgeklemmten Draht?
Das solltest du auf jeden Fall Prüfen, wenn nicht schon geschehen.
 
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